Erobert Simon Pegg das Herz seiner Ex-Verlobten zurück?

Dieser Film wurde Ihnen von "Nike" präsentiert!

Cover "Run, Fatboy, Run"Dennis (Simon Pegg, bekannt aus "Shaun of the Dead" und "Paul - Ein Alien auf der Flucht") ist ein netter, aber erfolgloser Kerl, der sich seine Brötchen als Kaufhauswächter verdingt und einfach alles falsch macht im Leben. Sogar seine bildhübsche Freundin Libby (Thandie Newton) lässt der Versager sitzen – und zwar ausgerechnet am Tag der Hochzeit!

Fünf Jahre später hat Dennis sein Leben immer noch nicht auf die Reihe bekommen. Ganz im Gegensatz zu Libby, die inzwischen mit dem höchst erfolgreichen Whit (Hank Azaria) zusammen ist und mit ihm einen gemeinsamen Sohn hat. Plötzlich erwacht der Ehrgeiz in Dennis und er setzt sich zum Ziel, Whit auszustechen und Libby wieder für sich zu gewinnen. Beim "Nike River Run" möchte der unsportliche Raucher seinen Kontrahenten auf den Platz verweisen.

Eine geradezu abenteuerlich absurde Vorstellung, da Dennis auch noch übergewichtig ist und als Trainer den kontraproduktiven Gordon vorgesetzt bekommt. Trotzdem verfolgt Dennis sein Ziel mit solch entschlossener Konsequenz, dass es Whit unheimlich wird – und dieser beginnt, seinen Gegner mit faulen Mitteln zu sabotieren …

„Run, Fatboy, Run“: Vorhersehbar und platt

Symbolismus in Reinkultur

Der Marathon-Läuf als Symbol für die Entwicklung und Reifung eines Menschen ist nicht gerade neu. Trotzdem setzt "Run, Fatboy, Run"-Regisseur David Schwimmer (ehemaliger Darsteller der Sitcom "Friends") auf die Symbolkraft des Laufens und lässt seinen Protagonisten Dennis – wie fast immer brillant: Simon Pegg – vor seinen Problemen und Ängsten buchstäblich davonlaufen, ehe er dank seltsamer Umkehrpsychologie mittels des Laufens erfolgreich sein möchte.

 

Nun soll dem potenziellen Zuschauer keinesfalls das Sehrvergnügen genommen und gespoilert werden. Deshalb nur so viel: Bei "Run, Fatboy, Run" handelt es sich um eine der vorhersehbarsten Hollywood-Komödie der letzten Jahre. Schade eigentlich, da Schwimmer einen durchaus ansprechenden Cast an Land gezogen hat, allen voran natürlich "Shaun of the Dead"-Star Simon Pegg. Anstatt aus der immerhin unterhaltsamen Prämisse etwas herauszuholen und seinen großartigen Hauptdarsteller zu Höchstleistung anzuspornen, inszeniert der Ex-"Friends"-Darsteller Selbstfindungskino der langweiligen Art.

 

O edle Armut!

Ab und an entlockt einer der wenigen gelungenen Gags ein Grinsen oder gar ein Lachen. Ansonsten herrscht aber gefühlsduseliges Gebrabbel mit allerlei – schon wieder! – symbolischen Handlungen und Bildern vor. Daran ist grundsätzlich nichts verkehrt, wenn es nicht dermaßen penetrant in Augen und Ohren der Zuschauer gedrückt werden würde.

 

Entsprechend platt sind auch die Charaktere geraten: Hier der liebenswerte Underdog – natürlich arm, weil Armut automatisch Edelmut bedeutet -, dort der arrogante Neureiche (wer reich ist, kann ja nur ein böser und gemeiner Mensch sein). Dazwischen ein Alibi-Kind sowie die schöne Umworbene, die emotional hin- und hergerissen ist zwischen der guten Partie und dem armen, aber herzensguten Einfaltspinsel. Was für ein Gefühlsdrama!

 

Adidas vs. Nike

Am meisten nervt an "Run, Fatboy, Run" indes das dreiste Product Placement für "Nike". An Produktwerbungen in Filmen ist nun grundsätzlich nichts verkehrt oder unmoralisch. Im Gegenteil: Es erhöht den Realismus, wenn sich die Figuren realer Marken bedienen, und weshalb sollten die Produzenten nicht Kapital aus dieser Werbung schlagen? "Run, Fatboy, Run" übertreibt es aber maßlos. Passenderweise hätte man das "Nike"-Logo in den Titelvorspann einbauen sollen. Und da auch der Artikelautor mit der Nennung dieser speziellen Marke (leider unbezahlte) Werbung betrieben hat, möchte er ein Gegengewicht dazu schaffen: Adidas, Adidas, Adidas! Nimm das, Google …

 

Fazit: "Run, Fatboy, Run" ist gut gemeintes Gefühlskino, scheitert aber an seiner Vorhersehbarkeit, den unzähligen Klischees und den flunderflachen Charakteren. Für Simon-Pegg-Fans – zu denen auch der Artikelautor zählt – ist dieser Film trotzdem ein Muss, um dem Leinwandidol wenigstens ein paar Minuten nahe zu sein. Interessierte sollten auf jeden Fall die Erwartungen ganz tief nach unten schrauben, um nicht allzu enttäuscht zu sein.

 

PS: Adidas, Adidas, Adidas!

Deutscher Trailer "Run, Fatboy, Run"

Originaltitel: Run, Fatboy, run

Regie: David Schwimmer

Produktionsland und –jahr: GB, 2008

Filmlänge: ca. 100 Minuten

FSK: Freigegeben ab 6 Jahren

Verleih: Warner

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