Auch beim Abriss kann man Geld sparen!

Man sollte in einem schrägen Grundstück nicht einfach ein Fundament gießen. Wasser, egal ob Sickerwasser oder von der Oberfläche, spült dagegen, oder fließt unterirdisch und unterspült das Ganze. Meinen Schuppen, sowie das Gartenhäuschen konnte ich überhaupt nicht mehr benutzen. Das Fundament, eh schon zu schräg angelegt, sackte noch mehr ab. Alles war verzogen. Türen klemmten, Fenster bekamen Risse. Außerdem staute sich Feuchtigkeit. Büsche taten ihr Übriges. Denen gefiel das feuchte Klima. Die wucherten munter dazwischen. Aber mir gefiel das nicht. Also an die Arbeit. Bereits vorher hatte ich eine Idee, wie das aussehen sollte. Ich sammelte Material. Pflastersteine von einem Nachbarn, Dachplatten von einem Arbeitskollegen. Man kann sich aber auch im Netz umsehen, und so Schnäppchen ergattern, die man dann auf Seite legt. Also wurde erst mal alles abgerissen. Dabei sollte man nicht mit dem Vorschlaghammer ran gehen. Vieles, was noch zu verwerten war, habe ich sorgsam abgebaut und auf Seite gelegt. Die alte verzogene Hütte ist so ein Beispiel. Die Seitenelemente werden mit Schrauben zusammengehalten. Natürlich waren die total verrostet, und unmöglich zu öffnen. Deshalb habe ich mit einem Stemmeisen das Holz breit genug entfernt, alles angefeuchtet (Beim Flexen besteht Brandgefahr) und mit der Flex die Bolzen durchtrennt. Als Stallung für Hühner oder meine Gänse tut die immer noch ihren Dienst.

Auch da wurde zuerst ein vernünftiges Fundament mit wenig Gefälle (Wasserablauf) geschaffen.

Und so steht sie nun wieder im Garten für die Tiere.

So verzogen war die Tür des Gartenhäuschens

Elemente beim Wiederaufbaufbau im Tiergehege.

Unter dem neuen Fundamant liegt nun ein Abflussrohr. Links, das wird der neue Stellplatz für den PKW.

Ich habe einige Eimer Wasser ausgekippt, und überprüft, wie das Wasser abfließt. Dann wurde ein Graben gezogen, und Drainage-Rohre verlegt. Zusätzlich gibt es ein Abflussrohr, unter der neuen Hütte. Das Gefälle reichte nicht ganz aus, deshalb mündet das Rohr in einen kleinen gemauerten Kanal-Schacht. Das neue Fundament habe ich direkt mit alten Steinplatten "ein-geschalt". Die sollen eh weg und das spart wieder Geld. Oft unterschätzt man die Menge des benötigten Materials. 30 Zentimeter mal 3 Meter mal 2 Meter ergibt doch etliche m³ aufzufüllen. Dafür nehme ich alte Steine, Platten, Dachziegel usw.! Natürlich lasse ich keine Hohlräume entstehen. Immer Schotter dazwischen, und mit der Rüttelplatte verdichten. Etwas Gefälle plane ich natürlich mit ein. Wasser soll ja im Schadensfall ablaufen. Aber im Endeffekt schaffe ich im Hang gerade Flächen. Verschieden hohe Ebenen. Alle mit Abflussmöglichkeit. So bauten schon die alten Azteken ihre Bergstädte. Nur die hatten etwas mehr Niederschlag als ich.

Mit feinem Split (Edelsplit) wird die Ebene in den Plan gezogen. Je gerader man arbeitet, desto besser zum Pflastern!

Mit einem Besen oder Abzieher die Feinarbeit erledigen.

Nebenher werden bereits Vorder- und Rückwand zusammengeschraubt und imprägniert.

Vorderseite ist 30 cm höher als die Rückwand.

Beim Aufstellen sollte alles im Winkel sein!

Ist das Fundament verlegt, beginnt der Aufbau. Dabei werden die Wände mit sogenannten Hilfs-Lattungen befestigt. Die schraubt man nachher wieder ab. Ich besitze zwei Akku-Schrauber. Hat den Vorteil, dass ich vier Akkus habe, von denen zwei ständig am Ladegerät sind (Ladegerät mit Zeitschaltuhr, zu lange laden ist nicht gut für die Haltbarkeit), das spart Zeit. Zollstock und Winkel sind Pflicht. Und da gehe ich genau nach Plan vor. Die Hütte wird drei Meter breit, und 3,5 Meter lang. Die Dachbalken haben genau vier Meter, und stehen vorne und hinten 25 Zentimeter über. (Holz direkt im Sägewerk oder Holzhandel kaufen ist billiger) Da genau zu arbeiten spart später Zeit und Verschnitt beim anbringen der Holzverkleidung. Holz ist teuer, und Verschnitt raus geschmissenes Geld. Bretter mit Nut und Feder kaufe ich auf 2 und 3 Meter Länge. Die Dachbalken werden natürlich hochkant aufgeschraubt! So ist die Tragkraft höher. Die berechnet sich über das Diameter (Den Querschnitt). Winkelhalter sind extrem wichtig, da wir das Dach für eine gewisse Schneelast auslegen müssen. Verkantet die Hütte, bricht sie zusammen. Längs- und Querstützen sind wichtig für den Halt und die Tragkraft. Wie bei einem Fachwerkhaus bauen. Die Alten Häuslebauer hatten erstklassige Erfahrungen damit gesammelt. Ich habe die Balken zusammengenagelt. Damit das Holz nicht reißt oder platzt, wurden die Löcher vorgebohrt. 

Eine gute Kappsäge hilft beim Schneiden der Balken! Damit kann man Winkel sauber schneiden.

Querstreben in den Winkeln sin wichtig

Fenster habe ich aus einem alten Büro-Container umsonst bekommen.

Die baue ich natürlich nach Osten und Süden ein! (Wärme - Licht)

Pfusch zieht sich durch das ganze Werk. Deshalb lieber zweimal messen.

Schlimm ist es, die Dachplatten zu verlegen. Ist die Hütte schief, sieht das für immer fürchterlich aus. Dachplatten sind schwer. Die gerade zu rücken, ist nicht ganz einfach. Auf meine Dachbalken kommen Bretter. Aber ich schließe das Dach nicht komplett ab damit. Jedes zweite Brett hat in der Mitte eine Lücke. Das ist mein Trick, Dachplatten vor dem Anschrauben nochmals verrücken zu können. Denn da komme ich mit einer Leiter durch. Kann dann nochmals ausrichten, und vernünftig anschrauben. Sonst müsste ich auf dem Dach herumkriechen, und sehe kaum, wohin ich schraube. Diese Platten aus Metall-Blech haben einen sogenannten Kamm und ein Tal. Geschraubt wird natürlich durch den Kamm. Unten läuft ja das Wasser ab. Wichtig ist, dass man vorher mit einem guten Stahlbohrer Löcher bohrt. Sonst wird das Schrauben zur Qual. Ich kann durch die Lücken sehr genau bohren und schrauben. Stürmische Winde sollen meine Hütte ja nicht abdecken. Also sollten die Schrauben auch lang genug sein. Wichtig ist natürlich vorne und hinten, da wird jede Platte mehrfach befestigt. Es ist klar, dass man mit dem Verlegen mit den unteren Platten an einer Seite beginnt! Die oberen Platten überdecken dann.

Das sind meine Arbeitslücken. Breit genug, damit ich mit dem Oberkörper durchpasse.

So kann ich ausrichten und problemlos anschrauben.

Das Dach sollte Schutz und Zierde sein, deshalb im Winkel arbeiten! Auch mal von Weitem gucken!

Einmal hoch und einmal quer zum Ausrichten.

Auch die Verkleidung sollte im Winkel und in der Waage sein.

Die Bretter der Verkleidung anbringen ist dann fast schon ein Kinderspiel. Dennoch bitte nicht leichtsinnig werden. Die ersten Bretter müssen in der Waage sein! Man kann natürlich stückeln, um Material zu sparen. Ein langes Brett links, ein kurzes Brett rechts. Und dann wechseln. Durch die Nut und die Feder hält das. Wie beim Mauern, immer versetzen. Aber sparen Sie nicht mit Schrauben! Holz arbeitet, also jedes Brett anschrauben. Auch an den Querstreben. Je mehr Schrauben, desto besser. Das trägt auch noch zum Halt bei. Die Streben sollen sich ja nicht verschieben. Streichen (Imprägnieren mit Holzschutz) kommt dann zum Schluss. Dafür habe ich eine einfach Kreissäge direkt am Arbeitsplatz aufgebaut. Kurze Wege sparen Zeit. Eine Hütte in dieser Größe fertig gekauft, hätte mich weit über tausend € gekostet. Durch das viele kostenlose Material, komme ich nun auf 350,-- €, natürlich ohne Arbeitszeit.

Also wäre der wichtigste Tipp, dass ein Bauherr mir kleinem Budget sich rechtzeitig nach Baumaterial umsieht. Vieles gibt es kostenlos. Im Gegenteil, überflüssiges Material muss oft teuer entsorgt werden. Und dann nützt es dreimal. Einmal meinem Geldbeutel, einmal dem, der die Entsorgung eingespart hat, und natürlich der Umwelt – denn weiterverwenden ist besser, als Müll zu produzieren.

Hier noch ein Link zu meinem Artikel über Pflasterarbeiten.

Ich hoffe, dass einiges für Sie hilfreich war. Natürlich hat jeder andere Vorstellungen und andere finanzielle Möglichkeiten. Aber reich wird man letztendlich durch das Geld, das man nicht ausgibt! (Zitat: Rockefeller)

Nachbarn vom Fach sind hilfreich, ein Schäufelchen mit dem Bagger ist schon was anderes!

Schaufel und Schaufel sind nicht das Gleiche.

Meine Miez hat die Wette verloren, und ist zerknirscht! Her mit den Mäusen!

In 2 Wochen Abriss und Wiederaufbau mit Pflasterarbeiten vor dem ersten Schnee!

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