Sankt-Lorenz-Strom - Der Weg ins Herz Amerikas

Die fünf Großen Seen (Oberer See, Huronsee, Michigansee, Eriesee und Ontariosee) im Grenzgebiet zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada könnte man schon beinahe als Meer bezeichnen. Der Abfluss in den Atlantik ist der Sankt-Lorenz-Strom. Auf ihm waren einst die weißen Eroberer ins Land gekommen. Entdeckt wurde er 1535 von dem französischen Seefahrer Jacques Cartier, nachdem er ihn auf seiner ersten Reise ein Jahr zuvor wegen schlechtem Wetter übersehen hatte. Cartier befand sich am 10. August an der Mündung in den Sankt-Lorenz-Golf. Da dies der Gedenktag des Heiligen Laurentius von Rom war, benannte er den Strom und die Bucht nach ihm. Wenn man den Flusslauf als Ganzes betrachtet, so ergibt sich für die längste Flussstrecke einschließlich der durchquerten Seen und anderer Flussabschnitte zwischen der Quelle des North River im Lake County (Minnesota, USA) und dem Beginn des Ästuars unterhalb von Québec eine Distanz von etwa 2930 Kilometern. Rechnet man das Ästuar dem Flusslauf hinzu, ergibt sich eine Distanz von 3590 Kilometern. Im Mai 1914 ereignete sich eine der größten Katastrophen der Seefahrt, als der kanadische Passagierdampfer "Empress of Ireland" mitten in der Nacht bei dichtem Nebel mit einem anderen Schiff kollidierte und sank. Bei dem Unglück starben mehr als eintausend Menschen. Der Plan, die lange Wasserstrecke von der Mündung des Sankt-Lorenz-Stroms bis nach Duluth am Oberen See zu einer gigantischen Binnenwasserstraße auszubauen, ist schon alt.