Spartipps, Rezepte und Tricks für mehr leckeres Essen bei knappem Budget 3. Teil
Brotbelag nimmt einen großen Anteil an den wöchentlichen Kosten für Lebensmittel ein. Mit wenig Aufwand kann man eigene Kreationen herstellen, die frischer und aromatischer sind als gekaufte Produkte.Brotbelag selber herstellen
Brotbelag ist unheimlich teuer geworden. Wer sich umorientieren möchte oder muss, kann auch hier auf die Natur zählen. Kräuter geben auch einer langweiligen Margarine Geschmack und Genießerstatus. Man kann wilde Kresse, haarige Bitterkresse, Löwenzahnblüten, wilden Schnittlauch, Knoblauch, Brunnenkresse, Petersilie, Oregano, Salbei, Rosmarin, Lavendel oder Thymian in die Kräutermargarine oder Kräuterbutter mischen. Selbstgemachte Marmelade bringt weitere Geschmacksnuancen auf das Brot, die man nicht in gekauften Produkten findet. Japanischer Staudenknöterich wird als junger Austrieb geerntet und schmeckt in der Marmelade wie Rhabarber. Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Blaubeeren und jedes andere Obst kann man zu leckeren Brotaufstrichen kochen. Ich kaufe Gelierzucker immer im Angebot und habe diesen auf Vorrat, da bei uns viele Sorten Marmelade und Gelee gegessen werden. Eine sehr große Menge an Gelierzucker verwende ich auf Apfelschalengelee, wenn in der Erntezeit viel Apfelkuchen gebacken wird, Apple Crisp auf dem Speisezettel steht oder Apfelmus gekocht wird. Die frischen Apfelschalen koche ich in Wasser auf, lasse sie etwas köcheln und gieße den Saft dann ab. Aus diesem Saft kann man prima Gelee herstellen, der eventuell auch mit Pfefferminze aromatisiert wird oder mit Holunderbeeren. Auch die Zierquitten lassen sich in einem Apfelschalengelee zur Delikatesse aufwerten.
Pflaumenmus aus normalen Hauszwetschgen oder aus Wildpflaumen ist bei uns auch ein Dauerbrenner.
Hummus kann man aus Kichererbsen selbst herstellen oder man bereitet eine Erbsenwurst zu, die ähnlich einer Mortadella schmeckt. Dazu kann man heimische Erbsen verwenden. Das Rezept findet man unter "Doktorskaja" im Internet.
Löwenzahnbutter stellt man einfach aus zwei Esslöffeln Butter oder Margarine und etwa 6 Löwenzahnblüten her. Die offenen Blüten zerpflückt man frisch in ein Schüsselchen und verwendet nur die gelben Blütenblätter. Man rührt die Butter oder Margarine dazu und gibt einen Teelöffel Honig oder Zucker dazu. Wir essen diese Mischung immer frisch auf, aber sie kann auch dekorativ in eine Rolle geformt werden und im Kühlschrank mehrere Tage frisch bleiben. Kinder mögen diese süße Variante besonders gern.
Wer einen Topf mit Chili auf der Fensterbank pflegt, kann kleingehackte Chili in die Butter geben und Chilibutter herstellen, die dann mit Salz abgeschmeckt zu einem sehr herzhaften Brotaufstrich wird.
Eine Buttervariante ist Beifußbutter, die man aus den getrockneten Blüten vom Beifuß und Butter zusammenrührt. Mit Salz abgeschmeckt ist das Rezept sehr lecker. Beifuß wird als heimisches Wildkraut oft unterschätzt. Das Kraut hat heilende Wirkung und wird auch gegen Krebs eingesetzt.
Für Leckermäulchen, die gerne Schokocreme aufs Brot essen, ist auch der folgende Tipp interessant. Eine einfache Margarine wie Lätta oder Sonnenblumenmargarine kann man mit Kakao und Puderzucker zu einem leckeren Brotaufstrich verarbeiten. Etwa 125 Gramm Margarine verrührt man bei Zimmertemperatur mit 3 Esslöffel Backkakao und etwa zwei Esslöffel Puderzucker. Den Puderzuckeranteil kann man je nach Geschmack reduzieren oder erhöhen. Mit einer Gabel sorgfältig verrührt ist die Creme sofort genießbar.
Linsentofu
Ein sehr nahrhaftes und schmackhaftes Gericht ist Linsentofu. In einem türkischen Geschäft habe ich die beliebten roten Linsen, aus denen der "Tofu" besteht, zu einem unschlagbar günstigen Preis gefunden. 500 Gramm kosten dort etwa einen Euro und 20 Cent. Man gibt die 500 g Linsen durch eine Getreidemühle und mahlt sie zu einem Mehl. Das gibt man in eine Schüssel und rührt 500 Milliliter Wasser ein mit Salz und beliebigen Kräutern. Wir verwenden gern Oregano. Schnittlauch wäre aber auch lecker. In einem Topf kocht man 500 Milliliter Wasser auf und gibt die eingeweichten Linsen dazu, rührt und kocht die Masse auf und lässt sie etwa 7 Minuten leicht kochen. Diese Masse füllt man in einen Tupperware-Behälter mit Deckel oder verwendet einen anderen Behälter, der sich verschließen lässt. Wichtig ist, dass man den Behälter später stürzen kann, um den Tofu herauszuholen zum Schneiden. Ich lasse die Masse über Nacht im Kühlschrank quellen. Man kann den Linsentofu gekühlt einige Tage aufbewahren. Er ist in Scheiben geschnitten ideal zum Braten. Man kann ihn panieren, aber er wird auch so knusprig beim Braten in der Pfanne. Auf jeden Fall ist er ein guter Fleischersatz und er ist auch gesünder. Mit einem Kartoffelpüree serviert schmeckt er sehr gut. Wenn man bedenkt, dass man 1500 Gramm Masse erhält aus diesem Rezept, dann ist dieser "Tofu" wirklich extrem günstig.
Den vierten Teil des Artikels finden Sie unter diesem Link.
Bildquelle:
Kerstin Schuster
(Wie macht man gefüllte Champignons?)
https://pagewizz.com/users/Adele_Sansone
(Wie macht man Tiramisu? Original und leckere Variationen dazu)