Tangofest im ehemaligen Kinosaal: ...

Tangofest im ehemaligen Kinosaal: "Milonga im Filmcasino"

Wer kann Tango Argentino lernen?

Das Alter spielt keine Rolle, auch vorherige Tanzerfahrung ist nicht nötig. Tango Argentino kann praktisch jede/r lernen, der gehen kann! Auch wer sich für unmusikalisch hält oder meint, kein Tanztalent zu haben, wird feststellen: Rhythmusgefühl und Musikverständnis lassen sich trainieren, denn jeder Mensch hat von Natur aus die Begabung dazu. Voraussetzungen sind nur Offenheit und ein wenig Geduld!

Fabián und Michaela Lugo bieten in ihrer Münchner Tango-Schule Kurse, Workshops oder Einzelstunden für alle Niveaus, in denen man die Bewegungs-Elemente des Tango von Grund auf lernt. Es geht vor allem darum, eine gute Basis-Technik zu erarbeiten und die besondere Körperhaltung zu lernen, mit der man entspannt, musikalisch und mit Genuss tanzen kann. Dabei wird von Anfang an Wert darauf gelegt, den besonderen Charakter des Tango Argentino zu vermitteln: die freie Improvisation, das Führen und Folgen. Es wird dabei kein festes Lernprogramm absolviert – jeder kann seinem individuellen Tempo folgen und sogar seinen eigenen Tanzstil entwickeln.

Fabián und Michaela Lugo

Fabián und Michaela Lugo

Wo kann man Tango Argentino tanzen?

Die Freunde des Tango Argentino treffen sich auf "Milongas" – öffentlichen Tangofesten. In jeder größeren Stadt gibt es fast täglich eine oder mehrere Milongas. Im berühmten Münchner "Wirtshaus im Schlachthof”, findet zum Beispiel jeden Sonntag die traditionelle "Milonga Lugo” statt. Tango-Tänzer/innen aller Niveaus, von nah und fern, finden sich hier ein, um gemeinsam zu vom DJ ausgewählten Tangos, manchmal auch zu Live-Musik, ihrer Tanz-Leidenschaft nachzugehen und echte argentinische Tango-Atmosphäre zu erleben.

Tango-Showtanz in München, Filmcasino

Zur Geschichte des Tango Argentino

Der Tango entstand um 1880 in den Städten Buenos Aires, Montevideo und Rosario (der Heimatstadt von Fabián Lugo) und rund um den Río de la Plata. Die musikalischen Wurzeln der zahlreichen Einwanderer aus Europa flossen hier zusammen und vermischten sich mit afrikanischen Rhythmen. Ein Vorläufer des Tango war die "Milonga", eine fröhliche, volkstümliche Variante, die heute noch, neben Vals und Tango, zu den drei "klassischen" Stilrichtungen des Tango Argentino gehört. In den Hafenvierteln der Städte entwickelte sich der Tango zunächst im Rotlichtmilieu, bevor er Anfang des vorigen Jahrhunderts nach Europa gebracht wurde und dort zum Modetanz und "gesellschaftsfähig" wurde. Nach und nach wurde der Tango, der zuvor als unschicklich galt, auch von der feineren Gesellschaft Argentiniens akzeptiert.

Es folgte die "goldene Ära" des Tango (20er bis 40er Jahre). In der Region des Río de la Plata wurden zahlreiche Tango-Orchester gegründet und tausende Tangos komponiert. Die Texte der Tangos wurden meist in "Lunfardo", der Milieusprache der Halbwelt von Buenos Aires, verfasst und handeln von Liebe, Sehnsucht, Leidenschaft, aber auch von Schmerz, Verlust und Kritik an der Gesellschaft.

In den 60er Jahren schuf Astor Piazzolla den "Tango Nuevo", der als sehr anspruchsvoll und schwer tanzbar galt. Der Tango kam danach ein wenig aus der Mode und wurde eher als ein Tanz der älteren Generation angesehen. In den Zeiten der argentinischen Militärdiktatur kam die Tango-Tradition fast völlig zum Erliegen.

In Europa jedoch wurde der Tanz von Exil-Argentiniern nostalgisch wiederbelebt und in den 80er Jahren entwickelte sich in Städten wie Paris und Berlin erneut eine Tango-Kultur. Das brachte den Tango in Argentinien ebenfalls zum Wiederaufleben. Eine ganz neue Generation von Tangotänzern und Musikern besann sich auf die Wurzeln des Tango, entwickelte aber auch neue Bewegungs-Formen und Stilrichtungen wie "Neotango" oder "Tango electronico". So ist der Tango heute lebendiger denn je, da er – auch durch neue Medien wie das Internet – eine globale Verbreitung erfahren hat.

Impressionen von einer Milonga
Autor seit 11 Jahren
3 Seiten
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