Was ist TENS?

TENS ist die Abkürzung für Transkutane elektrische Nervenstimulation. Das Prinzip ist ganz einfach: Den Patienten werden Elektroden auf die Haut geklebt und ein TENS-Gerät daran angeschlossen. Das hört sich erstmal unangenehm an, schließlich sind Stromschläge mehr als unangenehm. Doch keine Sorge, bei TENS werden lediglich Impulse über die Haut auf die Nerven übertragen, mit Stromschlägen hat das nichts zu tun.

Diese feinen Impulse werden von den Nerven wahrgenommen, welche daraufhin Signale an das Rückenmark senden. Lt. dem Erfinder dieses Verfahrens soll durch bestimmte Frequenzen die Schmerzweiterleitung ans Gehirn blockiert werden. Das geschieht bei der Anwendung von Frequenzen im Bereich von 80 bis 150 Hertz.

Es wird auch mit sehr niedrigen Frequenzen von maximal 4 Hertz gearbeitet, die (lt. der Theorie) das Gehirn dazu anregen, schmerzdämpfende Substanzen freizusetzen.

(Bild: Tumisu / Pixabay)

Hilft TENS gegen Schmerzen?

Diese Methode ist sehr einfach und die TENS-Geräte günstig in der Anschaffung, weshalb sie oft angewandt wird. Dabei stimmen die Therapeuten die Anwendung auf die Beschwerden und die Art und Heftigkeit der Schmerzen des Patienten ab. Teilweise werden auch gezielt Akupunkturpunkte damit stimuliert.

Eine Wirkung wird von vielen Patienten bestätigt, allerdings gibt es kaum aussagekräftige Studien dazu. Man sollte keine allzu hohen Erwartungen an die TENS-Methode haben, da die Schmerzlinderung häufig als "moderat" beschrieben wird. Aber sie ist eine gute Ergänzung zu anderen Behandlungsmethoden und wird zur Schmerzlinderung nach bestimmten Operationen empfohlen, denn dadurch kann der Bedarf an Schmerzmitteln für die Patienten verringert werden.

Bei welchen Symptomen wird es angewendet:

Ob die Anwendung sinnvoll und für den jeweiligen Patienten geeignet ist, entscheiden in der Regel die Ärzte und Therapeuten.

TENS kommt hauptsächlich bei folgenden Beschwerden zum Einsatz: 

  • Kopfschmerzen
  • Nervenschmerzen
  • Sportverletzungen
  • Migräne
  • Tumorschmerzen
  • Phantomschmerzen
  • Gelenkschmerzen

 

Kontraindikationen:

  • Epilepsie
  • Schwangerschaft
  • Herzschrittmacher
  • Psychische Krankheiten
  • eingepflanzter Defibrillator
  • akute Entzündungen an Organen oder Gelenken

 

Geräte für zu Hause

Es gibt nichts, was es nicht auch auf Amazon & Co. gibt, das gilt auch für TENS-Geräte. Sie sind in verschiedenen Preisklassen erhältlich und teilweise sind sogar deutschsprachige, verständliche Anleitungen beigefügt. Bitte achten Sie vor dem Kauf auf Rückgaberecht und lesen Sie sich die Kundenrezensionen durch, das kann ihnen eventuellen Frust ersparen. 

Ob es sinnvoll ist, sich selbst damit zu behandeln, das lässt sich nicht so einfach sagen. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle, etwa, wie stark die Schmerzen sind, wo sie sind und was die Ursache dafür ist (falls bekannt). Bei chronischen Schmerzen, die weder durch Massagen, Wärme noch Dehnübungen verschwinden, ist es sicher sinnvoller, die Behandlung von einem erfahrenen Schmerztherapeuten/-therapeutin durchführen zu lassen, anstatt selbst mit Reizstromgeräten herumzuspielen. Im schlimmsten Fall kommen neue Schmerzen hinzu oder Sie züchten sich zusätzlich Magenschmerzen heran, weil Sie sich ständig über das Gerät ärgern müssen. 

Gibt es Nebenwirkungen?

Bei richtiger Anwendung sind bisher keine Nebenwirkungen bekannt, es kann lediglich sein, dass leichte Irritationen der Haut auftreten. Allerdings gilt das nur für fachgerechte Anwendung.

 

Wie sieht es mit der Kostenübernahme aus?

Ob und wie weit die Kosten für TENS von ihrer jeweiligen Krankenkasse übernommen werden, sollte immer vor Beginn einer Behandlung geklärt werden. Es kommt auch darauf an, ob die Behandlung bei einem Therapeuten stattfindet oder ob sie sich (nach vorheriger Einweisung) mit dem Gerät selbst zu Hause behandeln. Denn auch das ist möglich, sofern es die behandelnden Ärzte bzw. Therapeuten für sinnvoll erachten.

Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keinen fachärztlichen Rat und nicht den Rat eines Schmerztherapeuten. 

Grace, am 03.11.2022
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