Texas-Ranger im Wilden Westen (Bild: OpenClips / Pixabay)

Texas-Ranger trugen keine Uniformen

Texas-Ranger traten meist in kleinen Gruppen oder allein auf. Sie waren in der Lage, sich selbst zu versorgen, zuzuschlagen, zu töten und wieder spurlos zu verschwinden. Aber erst mit dem Ausbruch der Revolution der Texaner gegen Mexiko wurden die bis dahin frei und ungebunden operierenden Texas-Ranger zur offiziellen Polizeitruppe. Der Aufbau richtete sich nach militärischem Vorbild. Der einfache Ranger war ein "Private". Ein "Sergeant" stand einer Gruppe von sieben Rangern vor. Ein "Lieutenant" befahl drei Gruppen, der "Captain" ein Bataillon, das aus zwei bis drei Gruppen bestand. Der "Chief-Captain" hatte den Oberbefehl über alle Bataillone, deren Zahl ständig wechselte, und er unterstand dem "Adjudant General" des Staates Texas.

Diese militärische Gliederung war aber auch das einzige Militärische an den Texas-Rangers. Sie kannten keine Uniformen, keinen Drill, kein Marschieren in Marschordnung, sondern trugen saloppe, zivile Kleidung. Jeder Ranger brachte seine komplette eigene Ausrüstung mit und erhielt bis 1861 (Ausbruch des Bürgerkriegs) 1,50 Dollar Sold pro Tag. Eine besondere Ausbildung gab es nicht. Die Männer, die diesen Job erledigten, kannten ihr Metier, denn sie waren Grenzer.

Am 17. Oktober 1835 bestimmte das offizielle "Befreiungskomitee von Texas", dass 25 Rangers die Grenzen zwischen Brazos und Trinity River, 10 Rangers das östliche Ufer des Trinity River und 25 Ranger das Gebiet zwischen Rio Brazos und Rio Colorado bewachen sollten. Die Revolution endete 1836 mit der Selbstständigkeit von Texas. Von nun an wurden die Ranger zur regulären Grenzpolizeitruppe der Republik Texas.

Texas-Ranger nahmen den mexikanischen Präsidenten gefangen

Am 28. Dezember 1838 machte ein Gesetz die Ranger-Truppe zum Regiment von 840 Mann. Von 1846 bis 1847 wurden sie im Krieg mit Mexiko eingesetzt, nahmen den mexikanischen Präsidenten in Monterey gefangen und marschierten in Mexiko City ein. Danach bewachten sie die mexikanische Grenze, kämpften gegen die Indianer und wurden anschließend in überregionalen zivilen Konflikten eingesetzt. Diese Einsätze bezogen sich vornehmlich auf die Beilegung blutiger Auseinandersetzungen zwischen Ranchern und Neusiedlern.

Eine große Rolle spielten hierbei die Texas-Ranger des sogenannten "Frontier-Bataillons" unter Captain John Jones. Kein Texas-Ranger übte jemals exklusive Polizeigewalt aus. Er war stets den jeweils lokalen Behörden (Sheriff, Stadt-Marshal, US-Marshal) untergeordnet und durfte nur auf deren ausdrückliche Anforderung hin tätig werden. Wenn ein Ranger diese Vorschrift vergaß oder ignorierte, konnte es passieren, dass er selber von den zuständigen Beamten verhaftet, vor Gericht angeklagt und verurteilt wurde.

Vor allem Hollywood, aber auch unzählige Bücher haben den Texas-Ranger als einen mit uneingeschränkten Vollmachten ausgestatteten Einzelkämpfer dargestellt, dessen Leben aus einer Aneinanderreihung von Heldentaten bestand. Die Wirklichkeit war zwar nicht weniger abenteuerlich, sah aber doch ganz anders aus. Am 10. August 1935 wurden die Texas-Rangers reorganisiert. Die Pflichten dieser Truppe übernahm nun das Departement für öffentliche Sicherheit.

BerndT, am 06.03.2014
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Bildquelle:
The Librarys of Congress (Sheriffs im Wilden Westen)
Archbob (Die Vertreibung der Indianer aus Texas)
Alexander Gardner (Allan Pinkerton - Der erste Privatdetektiv im Wilden Westen)

Autor seit 13 Jahren
369 Seiten
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