Babys lieben es getragen zu werden

Früher gab es erstmal noch keine Kinderwagen. Auch bei uns war es deshalb normal, dass Babys getragen wurden. Erst im 19. Jahrhundert wurde der Kinderwagen erfunden, den sich zunächst auch nur die Oberschicht leisten konnte. Im Laufe des 20. Jahrhunderts setzte sich der Kinderwagen immer mehr durch und war bald für alle Menschen bezahlbar. Das Tragen von Babys wurde nicht mehr so gerne gesehen und Eltern, die es trotzdem taten, waren schnell dem Vorwurf ausgesetzt, dass sie ihr Kind zu sehr verwöhnten. Seit den letzten 10 Jahren etwa, kommt das Tragen von Babys und kleinen Kinder aber immer mehr in Mode.

In vielen anderen Ländern der Welt ist das Tragen von Babys und kleinen Kinder heute noch völlig selbstverständlich. Meistens wird dafür ein Tragetuch benutzt. Oft müssen Frauen auch kurz nach der Geburt wieder arbeiten gehen, meist in der Landwirtschaft. Mit einem Tragetuch können sie ihr Kind tragen und gleichzeitig auf dem Feld arbeiten oder Dinge transportieren. Deshalb werden in einigen Ländern Babys auch eher auf dem Rücken getragen, weil die Mütter freie Hände brauchen. 

Vorteile des Tragens von Babys

Der größte Vorteil ist, dass man mit einem Baby in der Tragetasche überall hin und rein kommt. Mit einem Kinderwagen in eine Straßenbahn zu kommen, deren Einstieg nicht ebenerdig liegt, ist teilweise sogar gefährlich. Außerdem ist man in öffentlichen Verkehrmitteln meistens Bussen und Straßenbahnen dazu verdonnert zu stehen, wenn man überhaupt noch einen Platz mit Kinderwagen bekommen hat.

Manchmal gibt es auch nur Rolltreppen und keine Fahrstühle, deren Benutzung mit Kinderwagen wegen der Unfallgefahr nicht gerne gesehen wird. Oft müssen dann längere Anfahrtswege in Kauf genommen werden, um ans Ziel zu kommen.

Teilweise sind auch Eingänge in Cafes und leider auch Haustüren zu eng, sodass man mit dem Kinderwagen gar nicht reinkommt.

Mit einer Tragetasche hat man auch noch die Hände frei für Einkäufe. Leider bieten auch nicht alle modernen Kinderwagen genügend Stauraum für Einkäufe.

Kinder, die am Körper der Eltern getragen werden, sind oft entspannter und weinen seltener. Viele Babys lassen sich schnell beruhigen, wenn sie in die Tragetasche gesetzt werden und schlafen dann schnell ein. Von Natur aus sind Kinder mit einem Greifreflex und einem Festklammerreflex ausgestattet. Man nennt sie deshalb auch Traglinge.

Die richtige Tragehaltung in der Tragetasche

Das Kind sollte in der Anhock - Spreizhaltung in der Tragetasche sitzen. Dabei ist der Rücken gerundet und leicht nach innen gekrümmt. Die Beine sind angewinkelt und leicht gespreizt. Das Baby sollte sich am Körper der Eltern gut anlehnen können. Der Kopf muss in den ersten Monaten noch gestützt werden. Die richtige Haltung kann sogar einer Hüftdysplasie vorbeugen oder deren Abheilung positiv begünstigen.

Ab wann und wie lange kann man ein Kind in einer Tragetasche tragen?

Tragetaschen sind meist ab der Geburt, dass heißt ab 3,5 kg zugelassen. Tragetaschen haben in der Regel auch einen Neugeboreneneinsatz, je nach Hersteller in einer anderen Ausführung.

Tragen kann man sein Kind im Prinzip so lange es geht. Vor dem Bauch geht es allerdings häufig nur ein paar Monate bis etwa zum Ende des ersten Lebensjahres. Das Kind auf dem Rücken zu tragen, ist noch länger möglich. Die meisten Tragetaschen sind zugelassen bis 15 oder 20 kg.

Die beliebtesten Tragetaschen

Einige Tragetaschen sind besonders beliebt, auch wenn sie nicht ganz billig sind, sind sie von guter Qualität!

Hier stelle ich nun die beliebtesten Tragetaschen vor:

1. Bondolino

Der Bondolino ist eine Mischung aus Tragetuch und Tragetasche. Er hat eine anpassbare Kopfstütze und einen Stegverbreiterer für kleine Babys. Deshalb ist er auch schon ab 3 kg bis 15 kg geeignet. Der Hüftgurt kann mit Klettverschluss individuell angepasst werden, was sehr ideal ist, da sich die Körperform nach der Geburt oft verändert. Der Bondolino kann als Bauch- und Rückentrage verwendet werden.

 

2. Marsupi

Der Marsupi eignet sich besonders gut für das erste Lebensjahr. Das Baby liegt kuschelig in der Trage, aber bekommt trotzdem noch genug Luft. Ich habe ihn deshalb oft benutzt als meine Tochter noch sehr klein war. Der Stoff ist biologisch hergestellt worden. Er wird mit Klettverschlüssen umgebunden und kann so der Körperform gut angepasst werden, ohne das man etwas neu einstellen muss. Durch einen Stegbändiger ist er auch schon für kleine Babys benutzbar. Man kann das Kind auf dem Bauch, der Seite und auf dem Rücken tragen. Der Marsupi ist bis 15 kg Gewicht zugelassen. Große Menschen, um die 1,80 m sollten den Marsupi in der Größe xl kaufen. Für das Geschwisterkind gibt es auch noch einen Minimarsupi.

 

3. Manduca

Der Manduca ist wohl die beliebteste Tragetasche überhaupt und jedenfalls in Berlin sieht man ihn oft auf der Straße. Er ist in der Form wie ein Rucksack, lässt sich sehr schnell anlegen und ist vielfältig individuell einstellbar.  Auch ich habe den Manduca deshalb oft draußen benutzt.

Durch einen Säuglingseinsatz ist er ab der Geburt bis ca. 20 kg nutzbar. Man kann sein Kind damit vor dem Bauch oder auf dem Rücken tragen. Es gibt den Manduca außerdem in vielen verschiedenen Farben, auch in bunt. 

Autor seit 12 Jahren
109 Seiten
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