Französisch Guyana / Reise in ein wildes Land - Eine Hommage an den Regenwald

Leben, Überleben und Kämpfen im Urwald ist das Ausbildungsziel des CEFE, Centre d`entrainement en forret equatorial.

Da gibt es so viel zu berichten, daß ich wohl mit einem Artikel nicht auskommen werde. Also werden wir in Fortsetzungen uns langsam an ein Land herantasten, das verwirrend, wundervoll oder voller Wunder und Gefahren Abenteurer jedweder Couleur anlockt.

Los geht es auf dem Flughafen Charles-de-Gaulle. Ein Innlandflug nach Südamerika. Franz. Guyana gehört zu den Dom/Tom`s ( Departement / Territoire outre mer ) Überseegebieten, die noch aus der Kolonialzeit bestehen. Wobei die " Dom`s " Bundesländer wie Bayern oder NRW sind. Ziel ist die Hauptstadt oder Prefecture Cayenne, der Airoport Rochambeau.  Die Leute dort sind Franzosen. Bezahlt wird heute mit dem €.

Bekannt wurde Guyana erst durch die Ariane und dem C.S.G. "Centre Spatial Guyanais", unserem Weltraumbahnhof in Kourou. Und das ist auch die einzige Erfolgsgeschichte. Die Äquatornähe ermöglicht günstige sogenannte Abschuß-Fenster. Und bei einem Crash fällt die Rakete in unbewohnten Sumpf oder den schlammigen Atlantik.

Die Geschichte des Landes ist eher traurig. Ureinwohner waren Indianer, diese leben zum Teil noch in geschützten Gebieten im Innern  ( es gibt Wayana, Emerillons ). Jagen, Fischen, der Anbau einiger Pflanzen ( Kakao, Maniok ) leider durch Brandrodung. Aber es sind sehr wenige, so kann sich der Urwald immer wieder erholen.

Endeckt durch die Spanier, waren Holländer, Portugiesen und Franzosen  wechselnde Herrn. Umgeben ist Guyana von Brasilien und holländisch Surinam. Besiedlungsversuche durch die Jesuiten, wurden vom Herzog de Choiseul mit der staalichen "colonisation officielle" 1763 ersetzt. Oder zumindest hat er es versucht. Von den 14000 Kolonisatoren starben 2/3 an Gelbfieber, Malaria, Amöbenruhr. Einige retteten sich auf die Insel "Ile du Diable / Teufelsinsel", die sie dann in "Ile du Salut" umtauften. Ca. 50 Familien blieben in Cayenne, da wo der Pfeffer wächst. Der Rest kehrte nach Frankreich zurück und Guyana wurde für lange zeit zum Horrorgebiet.     

Kaiser Napoleon III., ein überzeugter Anhänger der Zwangskolonisation, ließ etwa 2000 Zuchthäusler deportieren. Es entstand der "Bagne", die Strafkolonie. Uns allen bekannt durch den Film "Papillon". Auch Capitain Dreyfus verbrachte einige Jahre hier. Nach dem Ende der Sklaverei brauchte man billige Arbeitskräfte. Aber dieser unmenschliche  Strafvollzug hat nicht viel zur Entwicklung des Landes beigetragen. Offizielle wurde er 1954 beendet.   

  1. Die Bevölkerung ist gemischt. Sie besteht  aus:   entflohenen Sklaven, den Bonis, Boschs oder Saramacas. Diese haben bereits 100 jahre vor Haiti eine erste freie schwarze Republik gegründet. Viel von ihrer Kultur haben sie behalten. Auf den Flüssen wird zum Teil noch Takitaki gesprochen, ein kreolischer Dialekt. Sie sind die Herren der Flüsse. Ohne diese Piroguiers ( Kanu-Fahrer ) läuft nichts.

  2. Kriegsflüchtlinge aus Asien ( Hmong / Vietnamesen ) betreiben als einzige erfolgreich Landbau. Bringen frisches Gemüse auf die Märkte. Es ist eine Mischung aus Fleiß und Zusammenhalt, bei einer Schmetterlingsinvasion standen sie Seite an Seite und lasen 100000de Raupen von den Blättern ihrer Früchte in Handarbeit.

  3. Franzosen findet man hauptsächlich in der Verwaltung, der Gendarmerie und der Armee. Darunter ist auch eine Einheit der Fremdenlegion, die die Sicherheit der Ariane vor und nach einem Start gewährleistet. Sie betreibt auch in Regina die Dschungelkampfschule, die wir uns später noch genauer anschauen wollen.

  4. Asiaten und Inder, wie immer betreiben diese fleißigen Leute Handel, bringen die Dinge des täglichen Bedarfs in die entlegensten Flecken und bereichern die Speisekarte mit Delikatessen. Meist sind sie auch noch günstiger als der ortsansässige Supermarkt, rund um die Uhr geöffnet und immer freundlich und hilfsbereit.    

  5. Amerikaner, Europäer haben oft mit der Rakete zu tun, oder betreiben irgendeine kleine Fabrik. Viele Franzosen "Pieds noire" oder "Colons" sind lieber in Übersee, als im kalten Mutterland. Ein Leben in den Tropen, einen Affen als Haustier, eine Hängematte im Garten, Annanas und Bananen-Streucher als Zierpflanzen und die Veranda als Wohnzimmer. Abenteurer aus aller Welt, als Goldsucher, Holzfäller ( Tropenholz ), Tierfänger u.s.w. Berüchtigt sind die Slums, mit Drogen, billigen Spelunken, leichten Mädchen.    

Gebäude sind noch aus der Kolonialzeit, wobei fast nur die Küstenregion besiedelt ist. Das Land ist größer als Österreich, hat aber keine 300.000 Einwohner. Ca. 45000 in Cayenne, 30000 in Kourou und der Rest in den anderen "Städten". Befestigte Straßen gibt es auch nur dort. Wer ins Landesinnere will: Flugzeug oder Einbaum flußaufwärts. 90 % des Landes sind tropischer Regenwald. Und regnen tut es oft und heftig. Von Dezember bis Mai ist Regenzeit. Innerhalb der Trockenzeit gibt es noch eine kleine Regenzeit. Die Temperatur liegt bei 25 - 30 Grad mit hoher Luftfeuchtikkeit.

Wer eine Reise dorthin plant, sollte vorher einen Tropen-Mediziner aufsuchen.   

Fortsetzung folgt, dann befassen wir uns mit den Flüssen, den Tieren und dem Wald.

Ein Einheimischer sagte mir: " Macht euch keine Sorgen um den Regenwald, sobald sich die Menschheit ausgerottet hat, entsteht hier alles wieder neu."  Insofern könne wir uns ja beruhigt zurücklehnen.     

Strafgefangene in Guyana - Papillon, ein Film nach dem Roman von Henrie Charriere, kommt der Realität doch sehr nahe.
Papillon
Giftschlangen - Fauna und Flora exeptionelle

Den giftigen Bewohnern sollte man aus dem weg gehen! (Bild: eigen)

französisch Guyana, eins der letzten Abenteuer unserer Zeit - Erlebnisbericht von Merlin

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Fortsetzung Folge 2

Weiter zur Fortsetzung Folge 2

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Fortsetzung Folge 2

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