UNESCO-Welterbestätten in Norddeutschland
Das Oberharzer Wasserregal ist neben Hamburg, Lübeck, Stralsund, Wismar und Bremen eines der elf norddeutschen der insgesamt 39 deutschen Welterbestätten HansestädteDie deutschen UNESCO-Welterbestätten
1978 wurde als erstes deutsches Denkmal der Aachener Dom in die Liste aufgenommen. Ihm folgten unter anderen die Würzburger Residenz und deren Hofgarten, die Wallfahrtskirche "Die Wies", die römischen Baudenkmäler in Trier, die Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin, die Bamberger Altstadt, das Bauhaus in Weimar und Dessau, der Kölner Dom, die Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg, die Wartburg, die Museumsinsel Berlin, die Prähistorischen Pfahlbauten im Alpenraum und zuletzt im Jahr 2014 das Kloster Corvey. Die deutschen Welterbestätten haben sich in dem Verein UNESCO-Welterbestätten Deutschland e.V. zusammengeschlossen.
Die norddeutschen UNESCO-Welterbestätten
Sehr unterschiedliche Stätten aus Nordeutschland wurden in die Liste aufgenommen. Zu den zehn geschützten Stätten gehören die Altstädte von Lübeck, Stralsund und Weimar, das Rathaus mit Roland-Statue in Bremen, die Kaiserstadt Goslar und das Bergwerk Rammelsberg, die Fachwerkhäuser und Kirche St. Michaelis und der Mariendom in Hildesheim, das Fagus-Werk in Alfeld, das Wattenmeer, die Buchenwälder in den Nationalparks Müritz und Jasmund und das einzigartige Oberharzer Wasserregal. Sie alle sind einen Ausflug wert.
Lübeck, Stralsund und Wismar als kulturelles Erbe der Hanse
Die Lübecker Altstadt kann auf ihrer Insel mit rund 1.800 denkmalgeschützten Gebäuden (das Foto zeigt das Buddenbrockhaus) aufwarten. Wer kennt nicht das Holstentor, auf Marmeladengläsern die berühmte 7-Türme-Stadtsilhouette mit der Petrikirche oder das süßeste Wahrzeichen der Stadt, das Marzipan? Dem Zauber Lübecks unterliegt jedermann bei einem Spaziergang durch die historischen Gassen und das verzwickte Gängeviertel rund um die Engelsgrube. Das Gängeviertel entstand mit dem Boom der Hanse und und dem damit verbundenen starken Zuzug in die Stadt. Das Bauland wurde knapp und Ärmere fanden Zuflucht in Häusern hinter der Straßenflucht in den Hinterhöfen und Gängen, die nur durch niedrige Torbogen zu erreichen waren.
Auch in Stralsund zeugen restaurierte und imposante Gebäude im Stil der Backsteingotik von Zeiten Stralsunds als eine der mächtigsten Hansestädte. Die Stralsunder Altstadt am Alten Markt kann besonders schöne Bürgerhäuser aufweisen. Sehenswert sind auch die gotischen Giebelhäuser in der Mühlenstraße aus dem 13. und 15. Jahrhundert. Eine beschilderte Route "Wege zur Backsteingotik" führt Besucher zu den bedeutendsten Bauwerken und verbreitet das Flair der Hanse.
Die Altstadt von Wismar wurde zeitgleich mit Stralsund Weltkulturerbe. Der große Marktplatz und die vielen historischen Gebäuden prägen die Altstadt Zugleich ist der Marktplatz mit dem Rathaus und der zwölfeckigen Wasserkunst ist ein guter Ausgangspunkt für alle Wege zu Backsteingotik, Bürgerhäusern und und dem Hafen.
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Das Rathaus und die Roland-Statue in Bremen
Wie in vielen Hanse- und mittelalterlichen Städten ist auch in Bremen der Marktplatz mit dem Rathaus im Stil der Weser-Renaissance und der Roland-Statue Mittelpunkt der Stadt. Der 5,5 Meter hohe Bremer Roland steht seit mehr als 600 Jahren vor dem Rathaus als Symbol für städtische Freiheit und Marktrecht. Gleich neben dem Marktplatz befindet sich der Dom aus dem 11. Jahrhundert. Bremens mehr als 1.200 Jahre alte Geschichte läßt sich am besten in Bremens ältesten Stadtteil, dem früheren Fischer- und Handwerkerviertel "Schnoor", erkennen, wo sich kleine bunte Häuser wie an einer Schnur (Schnoor) aneinanderreihen. Inzwischen ist der Schnoor ein lebendiges Viertel mit kleinen Kneipen, Restaurants, Kunsthandwerkerläden und sehr ausgefallenen Geschäften.
Auch der kleine Stadtteil Schlachte lädt direkt am Weserufer zum Flanieren und Verweilen in Biergärten ein. Weit über die Grenzen Deutschlands hinaus wurden die Bremer Stadtmusikanten als Märchen der Gebrüder Grimm mit ihrer Flucht nach Bremen bekannt.
Das Oberharzer Wasserregal
Ein einzigartiges Wasserleitsystem versorgte den Bergbau im Oberharz mit der notwendigen Energie. Es wurde seit 800 Jahren immer weiter ausgebaut. Bis ins späte 19. Jahrhundert war die Wasserkraft die einzige Energiequelle für den Abbau von Kupfer, Blei und Silber.
Das ausgeklügelte System entstand zwischen 1536 und 1866 und umfaßt rund 500 Kilometer Gräben, 120 Stauteiche, etwa 30 Kilometer unterirdische Wasserläufe und 100 Kilometern Wasserlösungsstollen. Sogar die Wasserscheide zwischen Süd- und Nordharz wurde damit überwunden.Der Name Wasserregal rührt von einem vom Landesherrn verliehenen Recht (Regal = "Königsrecht") her. Selbst die Mühlenbesitzer mußten sich diesem Recht unterordnen.
Bildquelle:
© ZDF und Marcus Höhn
(Spaß und Musik im ZDF-Fernsehgarten)