Urlaub, auf dem neu angelegten Wanderweg, in der Heide
Eine Beschreibung der Lüneburger Heide, des neu angelegten Heidschnuckenweges, und eine Erinnerung an Ausflugs- und Freizeitvergnügen.52 kleine & große Eskapaden in der Lüneburger H... | MARCO POLO Reiseführer Lüneburger Heide, Wendla... | Lieblingsplätze Lüneburger Heide (Lieblingsplät... |
Eine Landschaft, vom Menschen geprägt - die Lüneburger Heide einst und jetzt
Es war in der Jungsteinzeit, in der die ersten Heidebauern in der Region Wald rodeten, Ackerbau betrieben und sich ansiedelten. Das genügsame Heidekraut eroberte die restliche Fläche der Landschaf, die nicht bewirtschaftet wurde. Erst im Mittelalter erschlossen die Heidebauern, mit der Schafzucht, eine einträgliche Quelle, um sonst wirtschaftlich ungenutztes Land, fruchtbarer zu machen. Gleichzeitig waren die Heidschnucken, für eine lange Zeit, ein kostbarer Lieferant für Wolle und die Bienen, für Honig und Wachs.
Im Anfang des 19. Jahrhunderts verdrängte die viel weichere, australische Merinowolle, das Petroleum und der feine Rohrzucker, die heimischen Heide-Produkte. Die Heidebauern verloren eine einträgliche Wirtschaftsquelle, und viele waren gezwungen Land zu verkaufen oder es aufzuforsten. Mit der Einführung des Mineraldüngers war es schließlich möglich, auch auf dem kargen Heideboden Kartoffeln und Getreide anzubauen. Eine Folge der Verwendung von chemischem Dünger in anderen Teilen Europas war, dass die Heideflächen abnahmen. In der Lüneburger Heide sah man diese ungünstige Entwicklung voraus. Es wurde der erste Naturschutzverein Deutschlands gegründet, der sich auch für den Schutz der Heidelandschaft einsetzt.
Der Naturpark Lüneburger Heide
Der Naturpark Lüneburger Heide, ist der erster Naturpark Deutschlands und mit seiner etwa 107. 000 Hektar Fläche, der größte und bekannteste. Die farbenfrohen Heideflächen, mit mystischen Mooren, würzig duftenden Laubwäldern, klaren Bächen und historischen Heidedörfern zieht sich vom südlichen Soltau bis nach Buchholz, vor Hamburg, in der Nordheide. Östlich stößt er an die Stadt Lüneburg und im Westen bildet der bekannte Heideort Schneverdingen die Grenze.
Wie unterscheidet sich dieser Wanderweg von anderen?
Besteht in anderen Bundesländern zum Beispiel die Gelegenheit, auf qualifizierten und prämierten Wanderwegen durch eine bergige Landschaft zu wandern, Schlösser und Museen zu besichtigen oder Flusslandschaften zu genießen, sind es auf dem 220 Kilometer langen Heidschnuckenweg, zusätzlich zur abwechslungsreichen Heidelandschaft, alle Sinne, die in Anspruch genommen werden.
Wer in der Zeit der Heideblüte wandert, ist bei jedem Wetter über den rosaroten Teppich, der über die hügelige Landschaft ausgebreitet ist, begeistert. Im Ohr vermischt sich das leise knirschen des Sandes unter den Schuhsohlen mit dem blöken der Heidschnucken und im Vorübergehen streifen die borstigen Zwergsträucher des Wachholder oft leicht die Beine. Wenn es sonniges Wetter ist, riecht die Luft, im Sommer und Herbst, zusätzlich herb und würzig nach Wachholder. Langweilig ist die Landschaft nicht, denn keine Heidefläche, gleicht der anderen.
Durch diese Landschaft führt der Heidschnuckenweg
Der Heidschnuckenweg ist mehr als die Möglichkeit kleine Heidedörfer in ihrer charakteristischen Heidelandschaft, der rosa Heideblüte und den dunkelgrünen Wachholderbüschen, kennen zu lernen. Es ist auch eine Reise zu den Heidjern, den körperlich und mental stark gewordenen Menschen der Heide, die aus dem, was der karge Heideboden bietet, imponierende Kirchen, und andere Gebäude geschaffen haben und die Heidschnucken sind es, die für die Heidelandschaft überlebenswichtig sind.
Insgesamt sind es 30 große und kleine Heideflächen, die bei einer Wanderung von Nord nach Süd, begangen werden. Es ist das nur zu Fuß, mit dem Pferd, Rad oder der Kusche zu erreichende Heidedorf Wilsede und Müden, die "Perle der Südheide" sowie der Wilseder Berg, der mit seinen 169 Metern die höchste Erhebung der Norddeutsche Tiefebene ist, die den Urlauber oder Touristen auch zu einer Wanderung auf dem Heidschnuckenweg einladen.
Einmal den Entschluss gefasst, marschiert er entlang der Fischbeker Heide, am Rand von Hamburg, Richtung Buchholz.
Dort angekommen sind weitere Stationen nach Undeloh, der 129 Meter hohe Brunsberg, das Büsenbachtal und die Weseler Heide, die dem Entdecker genug zu erleben geben.
Wer nicht so ausgiebig wandern möchte, kann die Tour jederzeit unterbrechen. Zur Rast laden zahlreiche Gasthäuser und Unterkünfte ein. Gut gestärkt geht es durch das Radenbachtal nach Wilsede. Es sind die Behringer Heide und der Borsteler Kuhlen, die etwas abseits der großen Touristenströme liegen und der Kreuzberg, ganz in der Nähe von Soltau, die in der Heide am ursprünglichsten sind.
Angekommen, zeigt sich der Wietzer Berg, von dem der Wanderer ins Örtzetal blicken kann. Durch dicht gewachsene Wachholderbüsche geht es, durch den Wacholderwald bei Schmarbeck, weiter, zur Hütte am Haußelberg, um dann am Schillohsberg, bei Lutterloh, einen Blick ins freie Land zu tun. Die letzte Heide ist die etwas im Wald verborgene, sichelförmige Misselhorner Heide, mit dem Tiefental. Zügig schreitet der Tourist über Angelbecksteich weiter, und erreicht auf dem dort endenden Heidschnuckenweg, die schmucke Residenzstadt Celle.
Eine Überfülle an schönen Eindrücken
Wer nach der Wanderung gefragt wird welches denn nun die schönste Gegend in der Heide ist, kann das oft nicht sagen, weil jede, mit ihrer eigenen Geschichte und Kultur schön ist. Ganz eben ist die Landschaft nicht. Wer sich umschaut sieht Berge und Hänge, die von Heide bewachsen sind, Talkessel in denen Wachholder gedeiht und durch die kleinen, flachen Heidebäche, mit klarem Wasser führen.
Einen großen Baumbestand hat die Heide nicht. Die höchsten Gewächse sind vereinzelt stehende Kiefern. Es stört den Wanderer nicht, denn so kann er sein Auge ungehindert über die unterschiedlichen Flächen aus Feldern, Wiesen, kleinen Wäldern schweifen lassen. Zum Gesamteindruck gehören auch kleine Heidedörfer, mit ihrem ursprünglichen Charakter.
Hauptattraktionen in der Lüneburger Heide
Die Lüneburger Heide ist, mit ihren 10 Erlebnisparks, zum Beispiel dem Heidepark in Soltau, die größte Erlebnisregion Europas.
Auch Aktiv-Urlauber, die die hügelige Heidelandschaft erwandern oder mit dem Rad oder Pferd erkunden wollen, kommen auf ihre Kosten.
Mit 16 Golfplätzen ist sie die dichteste Golfregion in Deutschland.2011 war die Lüneburger Heide Ausrichter der Vielseitigkeits-Europameisterschaft.
Im Sommer, vom August, bis meist in den September hinein, hat die Lüneburger Heide, mit der Blüte der Heide, ihren touristischen Höhepunkt. Täglich aktuelle Fotos von der Heideblüte, sind im Heidebarometer zu sehen.
Bildquelle:
a.sansone
(Die Kuh am Wanderweg - ein Problem?)