Das Parlament der Vögel

Durch dieses Gedicht von Geoffrey Chaucer wurde der Valentinstag im England des 14. Jahrhunderts populär. In diesem Gedicht ist von Vögeln die Rede, die sich zu diesem bestimmten Datum um Mutter Natur versammeln, um einen Partner zu finden. Später bildete sich der Brauch heraus, Paare auszulosen und sich gegenseitig kleine Geschenke zu machen. Englische Auswanderer brachten den Brauch nach Amerika, der wiederum durch Soldaten nach dem zweiten Weltkrieg nach Deutschland kam. 1950 fand in Nürnberg der erste Valentinsball statt.

Bräuche zum Valentinstag

Der beliebteste Brauch zum Valentinstag und auch der ursprünglichste, ist das Verschenken von Blumen. Dabei können Zufallsbekanntschaften bedacht werden, beispielsweise die erste Begegnung des Tages oder sympathische Menschen, die man nur flüchtig kennt. So ist zum Beispiel in Finnland der Valentinstag ein Freundschaftstag, bei dem man nette Menschen beschenkt. Die größte Bedeutung kommt dem Valentinstag allerdings unter Liebespaaren zu. Sie schenken sich Blumen, Pralinen und andere Kleinigkeiten und nehmen diesen Tag zum Anlass, sich ihrer Zuneigung zu versichern. In Italien und auch einigen anderen Ländern ist es Brauch, ein Vorhängeschloss mit den Namen des Paares zu gravieren und dieses an einem Brückengeländer zu befestigen. Während sich das Paar etwas wünscht, wird der Schlüssel ins Wasser geworfen.

Auch in Japan gibt es am 14. Februar süße Geschenke. Im Gegensatz zu Europa, wo meistens die Frauen die Beschenkten sind, treten sie dort als Schenkende auf und verwöhnen ihren Liebsten mit Schokolade. Genau einen Monat später - am White Day - wird er sich mit weißer Schokolade revanchieren.

Qixi in China

Der 14. Februar wird in China als Qixi gefeiert. An diesem Tag wird die Liebesgeschichte vom Kuhhirten und der Weberin gefeiert, wobei die beiden für zwei durch die Milchstraße voneinander getrennte Sterne stehen. Die Überlieferung sagt, dass sich eine Fee in einen Kuhhirten verliebte, ihn heiratete und mit ihm das Feld bestellte. Die Himmelskaiserin war darüber sehr aufgebracht und holte die Fee wieder in den Himmel zurück. Der Kuhhirte folgte ihr in seiner Liebe auf einem überirdischen Rind. Noch bevor er sie am Himmel einholen konnte, zog die Himmelskaiserin mit ihrer Haarnadel einen Schnitt zwischen die beiden - die Milchstraße. Die Elstern, die das sahen, hatten Mitleid mit dem Paar und bildeten eine Brücke über den Fluss im Himmel, damit das Paar zueinander finden konnte. Davon war die Himmelskönigin so gerührt, dass sie fortan erlaubte, dass sich das Paar jedes Jahr für eine Nacht - am 14. Februar - auf der Himmelsbrücke treffen durfte. Die Sterne Altair und Wega verinigen sich nach chinesischer Mythologie in dieser Nacht.

Tanabata in Japan

Wega und Altair treffen sich am Himmel, wobei wie in der chinesischen Überlieferung die beiden Sterne für ein Liebespaar stehen, welches das übrige Jahr nicht zueinander kommen kann. In der japanischen Version handelt es sich um einen Hirten und eine Weberin, die vor lauter Liebe zueinander ihre Pflichten und ihre Arbeit vergaßen. Der Himmelsgott, der dadurch keine neuen Kleider mehr bekam und merkte, dass auch die Rinder vernachlässigt wurden, reagierte erbost und trennte das Paar. Künftig durfte es sich nur noch einmal im Jahr sehen - an Tanabata, das Fest der Liebenden, das in Japan allerdings erst am 7. Juli gefeiert wird.

Sonja, am 04.01.2014
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Bildquelle:
Amazon, Produktbild (SMS zum Valentinstag - ist das nicht zu unpersönlich?)
Amazon, Produktbild (Valentinslego 2013 - Grüße zum Zusammenstecken)

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