Verlobung feiern - altmodisch oder doch noch zeitgemäß?
Verlobung: Was sie bedeutet, was man beachten sollte und warum diese alte Tradition auch heute noch bei jungen Paaren beliebt istVerlobung - was bedeutet das?
Kurz gesagt: Die Verlobung (auch als "Verlöbnis" bezeichnet) ist nicht mehr und nicht weniger als das verbindliche Versprechen, eine Person zu heiraten bzw. eine Lebensgemeinschaft mit ihr einzugehen.
In Deutschland ist dieses Versprechen rechtlich nicht bindend.
(Bild: PublicDomainPictures / Pixabay)
Muss man sich verloben, um heiraten zu können?
Nein, eine Verlobung ist nicht nötig, um heiraten zu können. Oft wird schon der Entschluss eines Paares, in absehbarer Zukunft vor den Traualtar zu treten, als "Verlobung" betrachtet.
Wie lange kann man verlobt sein, bevor man heiratet?
Eine feste Vorgabe gibt es nicht, in welchem Zeitraum nach der Verlobung die Hochzeit stattfinden sollte. Eine Verlobung kann Stunden dauern, aber auch Jahre. Jahrelange Verlobungszeiten waren früher durchaus üblich.
Traditionell galt, dass innerhalb von 5 Jahren nach einer Verlobung geheiratet werden sollte. Heute geht man jedoch eher von kürzeren Fristen aus - innerhalb eines Jahres sollten die Hochzeitspläne des Verlobungspaares einigermaßen konkret sein.
Lesetipp: Wie lange kann man verlobt sein?
Woher kommt die Tradition der Verlobung ursprünglich?
Die Verlobung soll eine jüdische Tradition sein, bereits in der Bibel wurde sie erwähnt. Zu Zeiten der Bibel war die Verlobung für heiratswillige Paare eine Verpflichtung - ja, sie war sogar wichtiger als die Hochzeit selbst. Die Verlobung war ein öffentlicher Akt, hatte rechtliche Konsequenzen und man konnte sie nicht auflösen - die Auflösung einer Verlobung kam damals einer Scheidung gleich.
In der Bibel wird der unauflösbare Bund der Verlobung auch mit dem Bund verglichen, den Jesus mit den Menschen eingeht: Jesus ist der "Bräutigam", der sich mit seiner "Braut", der Gemeinde der Gläubigen, verlobt hat.
Warum war die Verlobung früher so wichtig?
In früheren Zeiten wurden viele Ehen von Dritten, z.B. den Eltern, für die Brautleute arrangiert. Oft kam es vor, dass Menschen schon von Kindheit an miteinander verlobt waren, ohne sich überhaupt zu kennen.
Die Verlobung war eine Art schrittweises Herangehen an die Ehe. Während der Verlobungszeit hatte das zukünftige Brautpaar die Gelegenheit, sich kennenzulernen.
Es wurde auf diese Weise aber oft nicht nur die emotionale Bindung zwischen den Verlobten gefestigt, sondern auch eine Art rechtlicher Allianz zwischen Familie bzw. Verwandtschaft der Brautleute geschlossen.
Außerdem: Früher war es Brautleuten meist nicht erlaubt, vor der Hochzeit schon miteinander zusammenzuleben. Wer verlobt war, konnte sich immerhin einige Freiheiten mehr erlauben.
Was bedeutet der Verlobungsring?
Er war traditionell üblich und gehört auch heute noch zu jeder Verlobung dazu: Der Verlobungsring.
Nach jüdischem Brauch soll der Verlobungsring ursprünglich ein goldener Nasenring gewesen sein. Die Tradition will es so, dass der Mann seiner Verlobten einen Verlobungsring schenkt - meistens geschieht das zusammen mit dem Heiratsantrag.
Ein Verlobungsring kann ganz schlicht sein, aber auch mit Symbolen verziert. Im römischen Reich war z.B. ein mit verschlungenen Händen geschmückter Verlobungsring populär. Der Ring mit seiner Kreisform gilt als Ewigkeitssymbol, symbolisiert ewige Treue und Zugehörigkeit.
Getragen wird der Verlobungsring - ähnlich wie der Ehering - meist am 4. Finger der linken Hand, dem sogenannten "Ringfinger". Früher glaubte man, dass es durch eine Blutader, bezeichnet als "vena amori(s)", eine direkte Verbindung vom vierten Finger der linken Hand zum Herzen geben würde.
Die westliche Tradition, zur Verlobung Ringe zu schenken, soll seit dem 15. Jahrhundert bestehen.
Zum Weiterlesen: Verlobungsring kaufen leicht gemacht
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Wie unterscheidet sich die Verlobung heute von alten Verlobungstraditionen?
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Früher war zur Verlobung in der Regel eine Familienfeier üblich - heute wird die Verlobung meist nur noch von den zukünftigen Brautleuten per Grußkarte bekannt gegeben.
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Heutzutage ist es üblich bzw. wird von Stilexperten empfohlen, dass beide Verlobungspartner einen Verlobungsring bekommen. Der Ring ist also nicht nur Geschenk für die Braut.
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Mit der Verlobung holt man heute nicht mehr das Einverständnis der Eltern ein, sondern "nur" noch deren Segen.
Warum überhaupt noch eine Verlobung?
Eine Verlobung, so behaupten Stilexperten, sei etwas für Romantiker. Zusammen mit dem passenden Heiratsantrag mache diese Tradition vor allem Frauen eine Freude.
Befragt man Paare, warum sie sich zur Verlobung entschieden haben, bekommt man ganz unterschiedliche Antworten.
Den einen gilt die Verlobung als "Liebesbeweis", die anderen sehen in ihr vor allem eine Art "Modeerscheinung". Einige betrachten die Verlobungszeit als eine "Überbrückungsphase" bis zum Hochzeitstermin. Für andere bedeutet die Tradition der Verlobung eine Verpflichtung, ein verbindliches Versprechen und den nächsten "logischen" Schritt zur Eheschließung.
Verlobung auflösen - Vorsicht, wenn man sich "entloben" möchte!
Wer sich verlobt, geht keine rechtliche Verpflichtung ein. Der Schritt zur Verlobung bedeutet also geringes Risiko, selbst Minderjährige dürfen sich schon verloben.
Vorsicht jedoch, wer sich "entloben" bzw. eine Verlobung wieder auflösen möchte: In diesem Fall kann der "geschädigte" Partner Schadensersatz verlangen - z.B. für eine bereits bezahlte Hochzeitsfeier. Auch Geschenke können wieder zurückgefordert werden.
Bis 1998 war sogar noch die Zahlung des sogenannten "Kranzgeldes" üblich: "... durch den Verlobten an die Verlobte ... wenn der Verlobte bereits vor der Ehe Geschlechtsverkehr mit seiner Verlobten gehabt hatte und das Verlöbnis aufhob." (Quelle: Wikipedia)
Übrigens - Ratgeber zur modernen Etikette empfehlen, eine Verlobung niemals per SMS, Telefon oder E-Mail aufzulösen. Und: Man möge dem anderen doch bitte seine Würde lassen.
Zwei, die sich lieben | Wir zwei - Ein Erinnerungsalbum für dich und mich | Du & Ich - Ein Erinnerungsalbum für zwei |
Glückwünsche zur Verlobung
Textideen und Formulierungstipps für die Verlobungskarte: Glückwünsche zur Verlobung
Bildquelle:
Bildautor: Petr Kratochvil
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Kerstin Schuster
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