Labkraut war früher wichtig

Nicht ohne Grund lautet die lateinische Bezeichnung für den Waldmeister Galium odoratum, wohlriechendes Labkraut, denn das tolle Waldmeisteraroma ist weithin zu riechen. Der Name Labkraut deutet auf seine frühere Verwendung als Säuerungsmittel bei der Käseherstellung zurück, weil alle Labkräuter das Ferment Lab enthalten.

 

 

Wie beim verwandten Färberkratt wurde aus Wurzeln der Galiumpflanzen früher die rote Farbe zur Einfärbung von Textilien gewonnen. Heute haben wir für Lab und das Färben die Chemie.

Cumarin schadet nur in größeren Mengen

Cumarin ist ein in der Natur vorkommender aromatischer Pflanzenstoff mit einem angenehm würzigem Geruch. Es kommt im Waldmeister vor, aber auch in Datteln, der Tonkabohne und in den drei Zimtsorten Cassiazimt, indonesischer und vietnamesischer Zimt. Wie viel Cumarin kann ohne Bedenken aufgenommen werden?

Cumarin ruft in größeren Mengen aufgenommen Kopfschmerzen, Erbrechen und Schwindel hervor. Als größere Menge bezeichnet das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zum Beispiel den täglichen Verzehr von 120 Gramm Zimtsternen mit Cassiazimt.

Für die Waldmeisterbowle sollen höchstens 3 Gramm Kraut –das sind 3 Stängel Waldmeister - je Liter Bowle verwendet werden. In dieser geringen Menge ist das enthaltene Cumarin nicht gesundheitsschädlich; also keine Bedenken gegen eine erfrischende Waldmeisterbowle.

Das Rezept für die Waldmeisterbowle

Selbst gemachte fruchtige, prickelnde und frische Waldmeisterbowle ist das richtige Frühlingsgetränk. Allerdings stammt die auf dem Foto zu sehende Waldmeisterbowle nicht aus echtem Waldmeister, sondern aus der Industrie, denn echter Waldmeister gibt keine grüne Farbe ab.

Für die Bowle benötigen Sie 1 kleines Bund Waldmeister, 1,5 Liter trockenen Weißwein und eine Flasche Sekt.

Waldmeister für Waldmeisterbowle gibt es auf Wochenmärkten oder in gut sortierten Gemüseläden zu kaufen, wenn Sie sich nicht selbst auf die Suche begeben wollen.

Den gekauften oder selbst frisch gepflückten Waldmeister spülen Sie unter fließend kaltem Wasser gründlich ab; Anschließend gut trocken schütteln oder vorsichtig mit Küchenpapier trocken tupfen.

Den Waldmeister nun einen Tag welken lassen, weil er erst dann sein volles Aroma entwickelt. Wenn es schnell gehen muss, reicht es für die Aromatisierung aus, den Waldmeister kurz für eine halbe Stunde einzufrieren.

Den Weißwein in ein Bowlegefäß füllen und den Waldmeister darin etwa 20 Minuten ziehen lassen. Damit die Stielenden dabei nicht in den Wein hängen, da die Bowle sonst bitter wird, bindet man den Waldmeister mit einem Bindfaden zusammen, legt einen Kochlöffel quer über das Bowlegefäß und bindet den Kräuterbund mit den Stielenden nach oben daran fest, sodass nur die Blätter im Wein hängen.

Dann den Waldmeister herausnehmen, die Waldmeisterbowle leicht süßen und kurz vor dem Servieren mit dem kalten Sekt aufgießen.

Es geht auch alkoholfrei

Für eine Waldmeisterbowle ohne Alkohol verwendet man das selbe Rezept wie oben geschildert, lässt aber den Waldmeister in 1,5 Litern Apfelsaft ziehen und gießt ihn mit 1 Flasche kalter Zitronenlimonade oder Mineralwasser auf. Vor dem Servieren sollte die alkoholfreie Waldmeisterbowle mit etwas Zucker und Zitronensaft abgeschmeckt werden.

Sehr gut kommt auch die Beigabe von halbierten Erdbeeren, Orangenscheiben oder Zitronenscheiben an.

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