Warum Kohl gesund und im Garten schön ist
Blumenkohl, Romanesco, Grünkohl und andere Kohlsorten und ihre gesundheitlichen Vorteile. So beugen Gärtner der Kohlkrankheit Kohlhernie vor.Kohl galt lange als Armeleute Essen. Er konnte billig auf dem Markt erworben werden und war in jedem Garten anzutreffen. Heutzutage sind Kohlköpfe im Garten eher selten zu sehen. Das mag daran liegen, dass dieses leckere Gemüse zu den Starkzehrern zählt und seine Dünge- und Hauptreifezeit meist in den Sommerferien liegt. Manchmal haben Gärtner aber mit dem Anbau von Kohl auch schlechte Erfahrungen gemacht. Ihre Kohlköpfe bildeten sich nur ungenügend und nicht fest genug aus oder bekamen jedes Jahr wieder, die Kohlkrankheit Kohlhernie.
Es liegt klar auf der Hand, dass Kohl, besonders im Winter, gut für die Gesundheit ist und zusätzlich lecker schmeckt. Für Gärtner lohnt es sich Kohl im Garten anzubauen, weil er inzwischen auf dem Markt nicht ganz billig ist. Zusätzlich können die Kohlköpfe in der Größe so gezogen werden, dass sie mit den eigenen Bedürfnissen übereinstimmen.
Für viele Gärtner ist es wichtig, dass ihr Garten eine Augenweide ist. Ihnen gefällt, wenn Kohlkopf neben Kohlkopf die gesamte Beetbreite einnimmt, aber auch, wenn er, der besseren Bearbeitung wegen, das Beet einfasst.
Eine Kombination von Gemüse und Blumen ist traditionell in Schwaben und Bayern üblich. Die Mischkulturen begünstigen sich gegenseitig positiv und erfreuen das Auge.
Bio-Gemüseanbau am Bodensee (Bild: Monika Hermeling)
Viele Kohlsorten mit unterschiedlichen Eigenschaften und Bedürfnissen
Alle Spielarten des Kohls lassen sich auf die vier Stammformen Gemüsekohl (Brássica olerácea), Rapskohl (B.napus), Rübenkohl (B.napa) und Senfkohl oder schwarzer Senf (B.nigra) zurückführen. Da Kohl zur Familie der Senfgewächse zählt, darf, um Krankheiten, wie die Kohlhernie zu vermeiden, als Gründüngung, auch vor der Pflanzung, keine Senfsaat verwendet werden. Kohl benötigt um einen festen Kopf auszubilden, einen humusreichen Boden, der immer gut befeuchtet ist, eine sonnige Lage mit ausreichendem Schatten, Düngergaben durch Pflanzenjauchen in der Wuchsperiode und hacken des Beikrautes. An den Anbau können sich auch unerfahrene Gärtner, die die Wünsche der Pflanze erfüllen, halten. Gärtner die Erfahrungen mit dem Mulchen haben, berichten vielfach von guten Ernteergebnissen bei Kohl.
Wintergemüse (Bild: Pixabay)
Diagnose Kohlhernie oder eher doch Bodenmüdigkeit? Was ist zu tun?
Kohl, ordentlich in versetzten Reihen angepflanzt oder als Beeteinfassung, sind eine Zierde für jeden Garten und manch ein Gärtner hätte gerne Wirsing, Weißkohl oder Kohlrabi.
Vielen Hobbygärtner gelingt der Anbau nicht oder sie wundern sich, wenn sich die Pflanzen nur kümmerlich, mit Verdickungen am Stängel, entwickeln. Oft diagnostiziert ein Fachmann die Pflanzenkrankheit Kohlhernie.
Kohl als Beeteinfassung (Bild: Pixabay)
Was sind die Merkmale einer Kohlhernie?
- Die Pflanzenkrankheit Kohlhernie, lateinisch Plasmodio phora brassicae tritt oft bei allen Kohlarten, aber so gut wie nie bei Grünkohl auf.
- Die Pflanzen haben von Pilzwucherungen verformte, nicht hohle Wurzeln
(Sind die Wucherungen hohl, sind sie meist durch den Kohlgallenrüssler hervorgerufen)
Wie beuge ich der Kohlhernie vor?
Wer noch nie Glück mit dem Anbau von Kohl hatte und ihn probeweise anbauen will, tut gut daran den Humusgehalt und pH-Wert des Bodens zu überprüfen. Denn nur in einem sauren, nassen Boden keimen und vermehren sich die Dauersporen des die Kohlhernie auslösenden Schleimpilzes. Die Beurteilung kann durch einen einfachen, kostengünstigen Kalktest erfolgen. Um den pH-Wert des Bodens, wenn er abgesunken ist, mindestens auf den neutralen, bis leicht alkalischen Bereich von Ph-7 zu steigern, ist eine Einarbeitung von Algen-Kalk notwendig.
Der Gärtner, der gesichert weiß, dass sich Sporen der Kohlhernie in seinem Gartenboden befinden, kann den Boden, vor dem Kalken, mit einer Kohljauche düngen. Diese bewirkt, dass die beweglichen Zellen aus den Dauersporen aus schlüpfen, sie aber keinen Wirt finden, an dem sie sich sättigen können. Aus diesem Grund sterben sie ab.
Es ist wichtig, alle Gartengeräte, die bei der Behandlung des Bodens gebraucht wurden, gründlich zu reinigen, damit eine Verschleppung der Dauersporen unterbunden wird.
Es ist ratsam, damit die neuen Pflanzen einen guten Start bekommen, sie möglichst früh zu säen oder zu pflanzen und zukünftig eine sinnvolle Fruchtfolge einzuhalten. Wenn diese eingehalten wird, ist gewährleistet, dass innerhalb von vier Jahren keine Frucht an der gleichen Stelle steht. Vorsichtshalber schlägt man in einem Pflanzenlexikon nach, welche Pflanzen zur Familie der Kreuzblütler gehören, denn es ist immer die gesamte Gattung gemeint, die in der Fruchtfolge nicht angebaut werden darf. Ist der Boden stark mit Kohlhernie befallen, sollte, zusätzlich zum Ausbringen der Kohljauche, eine Anbaupause von Kohl für vier bis sieben Jahre eingehalten werden. Mit dem Anreichern von Kompost, Kalk, Urgesteinsmehl und /oder Effektiven Mikroorganismen, liegt der Gärtner immer richtig, denn damit kann der Boden nicht überdüngt werden.
So wird Kohljauche hergestellt
Die Kohljauche muss rechtzeitig hergestellt werden, denn sie benötigt, je nach Wärme, etwa zwei Wochen, um zu reifen.
Je nach Bedarf werden Kohlblätter und Stängel zerkleinert und mit Wasser vermengt und einige Wochen, bis zur Gärung, stehen gelassen. Wenn die Jauche fertig ist, kann der unangenehme Geruch mit Urgesteinsmehl, Algen-Kalk oder Effektiven Mikroorganismen gebunden werden.
Die Jauche wird unverdünnt auf die Stellen aufgebracht, wo in der vergangenen Wuchsperiode Senfsaat, Kohl, Rettich oder Radieschen standen, denn alle diese Pflanzen gehören zur Gattung der Kohlsorten. Auch Wildkräuter, die zur Familie der Kreuzblütler gehören, zum Beispiel Pfennigkraut und Hirtentäschel, müssen entfernt werden. Wenn die Gartenfläche nur klein ist, schadet es nicht, wenn sie ganz mit der Kohljauche gedüngt wird.
So wird eine Bodenmüdigkeit überwunden
Manchmal ist die Diagnose Kohlhernie übereilt und es liegt nur eine allgemeine Bodenmüdigkeit vor. Diese äußert sich auch durch verkrüppelt wachsenden Sellerie und "zweibeinige" Möhren. Der Grund ist oft, dass eine Fruchtfolge nicht eingehalten wurde und durch den ständigen Nachbau der gleichen Pflanzenart der Boden aufgezehrt und durch Wurzelausscheidungen und Nematoden "vergiftet" wird.
Im Handel gibt es spezielle Mischungen von Einjahresblumen, zum Beispiel Tagetes, Ringelblumen, Margeriten, Zinnien, die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit diese Nematoden vernichten.
Aufgezehrte Böden können mit Kompost, Urgesteinsmehl, Algenkalk und/oder Effektiven Mikroorganismen angereichert werden. Dem Boden tut es gut, wenn die Mischung der Einjahresblumen immer auf die gerade abgeerntete Fläche gesät wird. So trocknet der Boden nicht aus und heilt sich. Es ist meist Mitte Juli, wenn diese Einsaat erfolgt.
Auch zwischen Dauerkulturen sieht diese Blumenpracht gut aus. Wenn die Blumen verblüht sind, werden sie, abgeräumt und kompostiert. Es ist gut, diese Kur in jedem Jahr auf einer anderen Fläche zu wiederholen.
Blumenkohl und Romanesco, eine Heilnahrung
In Diätkliniken und Krankenhäuser zählt, besonders der Blumenkohl, zum festen Bestandteil bei der Gewichtsreduzierung oder bei einer Heilernährung, zum Beispiel bei Diabetikern. Er schmeckt mit oder ohne Soße, heiß oder kalt, auch Kindern, lecker. Romanesco sieht dazu, mit seinen hellgrünen, pagodenförmigen Türmchen, noch besonders anregend aus.
Es ist nicht leicht, Blumenkohl im Garten anzupflanzen. Wer aber erst einmal den Bogen heraus hat, kann sich am Blumenkohl, auch als Beeteinfassung im Blumengarten, erfreuen. Der Boden, in sonniger Lage, muss humusreich und feucht sein und vor dem Pflanzen gut vorbereitet werden, damit die Jungpflanzen fest anwachsen. Beim Anbau hat sich die Sorte "White Satin" bewährt, weil sie ausreichend große Blätter entwickelt, die den hellen Kohlkopf im Sommer ausreichend beschatten. Dadurch ist gewährleistet, dass der Blumenkohl schön hell bleibt.
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Brokkoli mit langem oder kurzem Stängel
Es ist der Brokkoli, der, nach einem Bericht der Universität Berkeley von allen Kohlsorten, den höchsten Gehalt der Antikrebs-Substanz Sulforaphan enthält. Die Bundesanstalt für Ernährung, in Karlsruhe, hat eine Liste herausgegeben, in der die Stoffe veröffentlicht werden, die einer Zellwucherung, wie sie bei Krebs entsteht, entgegenwirken. Fast alle dieser Stoffe sind im Brokkoli enthalten. Beim Anbau hat sich erwiesen, dass, wenn der mittlere Stand abgeschnitten wird, sich zahlreiche Nebentriebe entwickeln, die ständig geerntet werden können.
Aus Unkenntnis wird oft der Stängel von Brokkoli nicht mit gegessen. Amerikanischen Züchtern gelang es Brokkoli zu entwickeln, der nur einen etwa zwei Zentimeter langen Stängel und eine große Krone hat. Er kann, ähnlich wie der Blumenkohl, etwa ein Pfund schwer werden. Die Sorten "Green Belt" und "Marathon" gibt es auch im deutschen Handel.
Schon im Frühling Butterkohl und dann Wirsingkohl für den Winter
Butterkohl wird auch Frühlings- oder Schnittkohl genannt. Er entwickelt sich am besten, wenn er, ab März, gleich im Freiland, gerne auch auf leichtem Boden, der sich schneller erwärmt, ausgesät wird. Eine gute Sorte ist "Mont d 'Or". Die Blätter sind in wenigen Wochen schnitt reif und sind besonders, da sie viel Folsäure enthalten, für schwangere Frauen wertvoll. Manchmal bildet Butterkohl auch ähnliche Stände wie Wirsingkohl aus, entwickelt aber keine festen Köpfe.
Der Wirsingkohl gehört zur gleichen Art wie der Butterkohl, hat aber einen festen Kopf mit gekräuselten Blättern. Wer Wert auf kleine Wirsingkohlköpfe legt, ist mit der Sorte "Salarite", einer Kreuzung zwischen Weißkohl und Wirsingkohl, gut beraten.
Grünkohl, im Norden eine Spezialität
Grünkohl mit Pinkel ist eine beliebte ostfriesische Spezialität, die auch in der Gegend von Osnabrück, der Lüneburger Heide und in Hamburg sehr beliebt ist. Er braucht beim Anbau etwas Platz, da die einzelnen Pflanzen bis zu einem Meter hoch und ebenso breit werden können. Da Grünkohl erst nach einer Frostnacht richtig gut schmeckt, muss sein Standort so ausgewählt werden, dass er nach dem Abernten des Gartens, noch gut geschützt stehen bleiben kann. Grünkohl hat den höchsten Vitamingehalt von Kohl und ist besonders für die Bildung und den Erhalt von Knochen und Zähnen wichtig.
Rosenkohl enthält besonders viel Folsäure
Obwohl Kinder Rosenkohl oft nicht gerne essen, weil er bitter schmecken kann, wird pro Kopf, so das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) in Deutschland etwa ein Pfund von diesem Gemüse, pro Jahr, verzehrt. Vielleicht liegt das daran, dass auch Rosenkohl besonders viel Folsäure enthält. Wer geschickt ist, kann Rosenkohl von Ende August bis zur Mitte März des Folgejahres ernten. Die Sorte "Trimmer" ist sehr früh reif. Dabei gilt es vorsichtig zu sein, denn auch die frühen Sorten "Wilhelmburger" und "Rosella" sind nicht frosthart. Als Wintersorte gilt "Fortress", die den Vorteil hat, wenn sie über froren ist, nach Wunsch geerntet zu werden und milde zu schmecken.
Weißkohl und Wirsingkohl heilen viele Beschwerden
Weißkohl und Wirsing haben die gleichen Anbaubedingen wie alle Kohlsorten, schmecken als Eintopf lecker und werden zusätzlich, von Naturärzten, zur Heilung von Wunden, Erfrierungen, Geschwüren und Entzündungen empfohlen. Es genügt ein Blatt abzuschneiden, die mittlere Blattader flach zu schneiden, das Blatt mit einem Nudelholz zu walken und dann auf die betroffene Stelle zu legen und, nach Bedarf, mehrmals täglich zu wechseln.
Das Senföl im Chinakohl ist gut für Leber und Nieren
Der Chinakohl ist in Deutschland noch nicht lange bekannt. Er hat eine ovale oder zylindrische Kopfform und ist nicht lagerfähig. Er braucht von der Pflanzung bis zur Ernte etwa 70 bis 95 Tage. Zwei Sorten, die schneller fertig werden, sind "Spring" und "Honkong". Chinakohl kann als Vorkultur im Februar gesät werden. Meist wird er aber als Nachkultur auf abgeerntetem und oberflächlich gelockerten Flächen genommen. Damit die Saat gut aufgeht, kann sie mit gut gereiftem Kompost oder einer Pflanzenbrühe mit Effektiven Mikroorganismen, die Wärme in den Boden bringt, abgedeckt und/oder besprüht werden. Dieser Kohl ist vom September bis in den November ernte reif.
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Was muss beim Kochen von Kohl beachtet werden?
Rotkohl, Wirsing, Weißkohl und Chinakohl werden gerne mit Rindfleisch und Kartoffeln zu einem leckeren Gemüsegericht verarbeitet. Grünkohl schmeckt, besonders wenn er einmal gefroren und dann geerntet wurde, mit Hafergrütze und Pinkel (eine spezielle Wurst), am besten.
Foto: @mariannewollrabe
Blumenkohl, Brokkoli und Romanesco neigen, nach der Ernte, zur schwarzen Schimmelbildung oder gelben Blüte. Darum muss dieser Kohl nach der Ernte schnell zubereitet werden. Viele Köche lagern die Röschen und klein geschnittenen Stängel vom Kohl, zehn Minuten vor dem Kochen, in einer Schüssel mit Salzwasser, denn Ernährungswissenschaftler publizieren immer wieder, dass eventuelle Schimmelsporen durch Kochen alleine nicht zerstört werden.
Foto:@mariannewollrabe
Bildquelle:
a.sansone
(Wozu braucht man einen Schneckenzaun?)
a.sansone
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Heike Nedo
(Pfirsichbaum pflanzen, schneiden und pflegen)