Mineralwassser - wirklich gesünder?

In den letzten zehn Jahren hat es immer wieder Berichte in den Medien über ungesunde Stoffe in Mineralwässern gegeben. Viele Verbraucher fragen sich daher zu Recht, ob Leitungswasser trinken nicht besser sei. Der vielleicht größte Skandal waren radioaktive Stoffe, die in verschiedenen Mineralwässern nachgewiesen werden konnten. Darunter war ein billiges Mineralwasser vom Discounter ebenso vertreten, wie eines der teuersten Mineralwässer aus dem Bioladen. Zudem stehen auch die Verpackungen des Mineralwassers, die Kunststoffflaschen, in Verdacht. Möglicherweise können sich Weichmacher oder andere Stoffe aus den Plastikflaschen lösen und in das Wasser übergehen. Zudem ist Mineralwasser teuer, wenn es auch aufgrund des günstigen Angebotes im Discounter mittlerweile erschwinglich geworden ist.
Es ist eine Tatsache, dass Mineralwasser nicht so streng kontrolliert wird wie Leitungswasser. Warum also nicht gleich Leitungswasser trinken, Geld sparen und zudem auch die Umwelt schonen?
Wer lieber Wasser mit Kohlensäure trinkt, kann darüber nachdenken, einen Wassersprudler zu kaufen. So lässt sich prickelndes Trinkwasser per Knopfdruck auch zuhause frisch herstellen.

Die Qualität von Leitungswasser ist eigentlich gut

Wer ausschließlich Leitungswasser trinken möchte, sollte sich überlegen, eine Wasseranalyse machen zu lassen. Greenpeace bietet das z. B. an. Leitungswasser wird im Prinzip streng kontrolliert, die Qualität des deutschen Leitungswassers ist sehr gut. Das Problem ist oft nicht das Leitungswasser an sich, sondern der Weg, den es durch die Rohre zurücklegt. Denn in den Rohren können sich einerseits Bakterien und Pilze bilden, andererseits sind es auch die Rohre selbst, die das Wasser mitunter mit gesundheitsschädlichen Stoffen anreichern. Bekanntestes Beispiel sind die Blei- oder Zinkrohre in Altbauten. Um sicher zu gehen, dass das Wasser nicht zu lange in der Leitung gestanden hat, sollte man zunächst den Hahn aufdrehen und ein paar Sekunden warten, bevor man das Leitungswasser zum Trinken oder Kochen benutzt. Dies ist immer dann empfehlenswert, wenn das Wasser mindestens vier Stunden in der Leitung gestanden hat. Ob es sich um frisches oder abgestandenes Wasser handelt, können Sie an der Temperatur feststellen. Wenn man den Hahn auftritt, ist das Leitungswasser üblicherweise wärmer und wird dann nach wenigen Sekunden kälter. Das kältere Wasser ist das Frischwasser.

 

Rückstände von Medikamenten im Leitungswasser

Beunruhigend sind allerdings Hinweise über die Rückstände von Medikamenten Leitungswasser. Der WDR hat 2013 für die Sendung Servicezeit Wasser in verschiedenen Haushalten untersuchen lassen. In einigen Proben fanden sich tatsächlich Rückstände von Medikamenten. Auch Nitrat kann ein Problem im Leitungswasser sein, es gelangt durch die Landwirtschaft in das Grundwasser. Allerdings kann auch Mineralwasser durch Fremdstoffe und Medikamentenrückstände theoretisch belastet sein. Da hier keine regelmäßigen Kontrollen stattfinden, weiß man darüber letztlich sehr wenig.

Denken Sie beim Kauf von Mineralwasser an den vielen Müll, der dadurch entsteht. Die Kunststoffflaschen werden zwar recycelt, trotzdem gehen dabei viele wertvolle Rohstoffe verloren und es wird Energie verschwendet. Alleine aus Umweltschutzgründen sollten Sie besser Leitungswasser trinken.

Angela Michel

Laden ...
Fehler!