Linus Pauling und die Orthomolekularmedizin

Der zweimalige Nobelpreisträger Linus Pauling gilt als Entdecker der Orthomolekularmedizin, wie die Vitalstoffmedizin wissenschaftlich heißt. Und wissenschaftlich fundiert ist sie auch, wenngleich sie nicht die schulmedizinische Anerkennung erfährt – das heißt, die Krankenkassen zahlen es nicht. Studien der letzten zwei Jahrzehnte zeigen allerdings große Erfolge durch die Gabe von zusätzlichen Nährstoffen bei diversen Krankheiten. In der Dosis liegt auch der größte Unterschied zur Phytotherapie (Pflanzenheilkunde), die hohen Dosen in der Orthomolekularmedizin haben häufig eine höhere Wirkung als die moderaten Gaben aus der normalen Pflanzenheilkunde.

Vermuten wir eine Krankheit, so gehen wir mit unserem Unwohlsein gemeinhin zu einem Schulmediziner. Das machen vermutlich die meisten Menschen. Aber wie wäre es, wenn man Krankheiten gar nicht erst entstehen ließe? Der Vitalstoffmediziner tut das.... Im Gegensatz zu vielen Schulmedizinern heilt er nicht erst, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist (sprich: wenn die Krankheit schon manifestiert ist). Zu ihm geht man vielmehr hin, BEVOR man krank wird. Seine Stärke ist zunächst die Prävention, denn für viele Krankheiten lässt sich das Risiko durch eine vernünftige Vitalzufuhr reduzieren. Aber auch bei schon bestehender Krankheit kann die Orthomolekularmedizin noch einiges bewirken.

Vitalstoffmedizin als Waffe gegen Mangelerscheinungen

Über die Nahrung werden ausreichend Vitamine aufgenommen, Nahrungsergänzung sei somit unnötig – diese streitbare Aussage findet man in diversen älteren Studien. Wenig Berücksichtigung findet hierbei allerdings, dass man für verschiedene Personengruppen auch verschiedene Maßstäbe anlegen sollte. Neben einigen anderen Gruppen sind vor allem Senioren häufig von Vitaminmangel betroffen. Eine recht neue Studie am Helmholtz Zentrum München (Institut für Epidemiologie) aus dem Jahr 2017 belegt dies. Zudem sollte die Problematik ein wenig weiter gefasst werden, denn zu den lebenswichtigen Bausteinen zählen verschiedene Gruppen von Mikronährstoffen, auch Vitalstoffen genannt – Vitamine sind nur eine davon, weitere Vitalstoffe sind:

  • Folsäure

  • Omega-Fettsäuren

  • Antioxidantien

  • Ballaststoffe

  • Eiweiß

  • Enzyme

  • Mineralstoffe und Spurenelemente

Besonders ältere Menschen sind häufiger von Vitalstoffmangel betroffen

Oft liegt eine ganz einfache Erklärung für einen Mangel darin, dass ältere Menschen beispielsweise nicht genügend dieser wertvollen Stoffe aufnehmen, weil sie schlicht und ergreifend weniger essen und schon alleine die Menge gar nicht genügend Vitalstoffe liefern kann. Vielleicht tut sich manch einer schwer mit dem Kauen von knackigem Gemüse und greift vermehrt auf stark verarbeitete Produkte oder gar Alternativen komplett ohne Vitalstoffe zurück. Natürlich ist es sinnvoll, sich auch über die Ursachen Gedanken zu machen – vielleicht lässt sich die Situation ja schnell und leicht verbessern, zum Beispiel durch gemeinsame Mahlzeiten mit dem Senior oder einem verstärkten Augenmerk auf vitaminreiche Komponenten. Möglicherweise ist eine schlechte Vitalstoffaufnahme auch den Nebenwirkungen einiger Medikamente geschuldet. Worin der Mangel auch immer begründet liegt – es ist wichtig, hier einzuschreiten und eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen sicherzustellen. Dafür muss aber der Vitalstoffmangel erkannt werden und dann noch die richtige Entscheidung getroffen werden, wie die Nahrungsergänzung gestalten werden soll.

 

Woran erkennt man Vitalstoffmangel?

Das Perfide am Vitalstoffmangel – man merkt ihn nicht sofort! Immunsystem und Abwehrkräfte lassen zwar recht schnell nach und auch sonst reagiert der Körper schnell auf einen Vitamin- oder sonstigen Mangel. Wir sehen die Symptome, neigen aber oft dazu, diese anderen Ursachen wie Stress, Müdigkeit oder anderen Faktoren zuzuschreiben. Oder denkt man bei Durchfall, Depressionen, Gewichtsverlust oder Konzentrationsschwierigkeiten zuallererst fehlende Vitamine oder weiterführend an die Notwendigkeit der Nahrungsergänzung? ... Eben.

Ein Mangel an Vitalstoffen kann sich wie folgt äußern:

  • Mangel an Vitamin A: trockene und müde Augen, verschwommenes Sehen, Durchfall,...

  • Mangel an B-Vitaminen: Nachlassen der Konzentrations- und Merkfähigkeit, führt sogar zu ähnlichen Symptomen wie die einer Demenz,...

  • Mangel an Vitamin C: Depressionen, hoher Blutdruck, verstärkte Neigung zu Grippe und Erkältung,...

  • Mangel an Vitamin D: Man bekommt schneller eine Grippe oder Schwierigkeiten mit den Atemwegen, Depression,...

  • Magnesiummangel: Muskelschwäche,...

  • Kalziummangel: erhöhte Anfälligkeit für Osteoporose,...

  • Eisenmangel: Müdigkeit, fahle Haut, Schwindel,...

  • Ballaststoff-Mangel: Störung des natürlichen Hungergefühls, Verstopfung, Verdauungsbeschwerden,...

Ein Mangel lässt sich schnell schon anhand kleiner Anzeichen feststellen, wenn man seinen Körper ein wenig kennt und beobachtet und kann dann schnell und unkompliziert (und auch günstig) mit geeigneter Nahrungsergänzung entgegensteuern.

 

Reichen die Vitalstoffe aus der Nahrung aus?

Vor allem wenn man den natürlichen Ansatz verfolgt "der Körper sagt uns schon, wonach ihm verlangt", kommt man leicht zu der Schlussfolgerung, in der von uns aufgenommenen Ernährung ist alles enthalten, was benötigt wird. Eventueller Mangel mache sich dann mit einem Verlangen auf das entsprechende Lebensmittel bemerkbar. Für manche Menschen mag das zutreffen, in einigen Lebenssituationen ist aber ein höherer Bedarf an Mikronährstoffen festzustellen. Das betrifft Schwangere, kleine Kinder, Menschen mit bestimmten Krankheiten, Raucher und ältere Menschen. Dann lässt sich der erhöhte Bedarf eben nicht mehr so leicht aus der Nahrung decken – zum einen weil man sich nicht mehr auf Tabellen und Dosierungsempfehlungen verlassen kann (wieviel muss denn nun in unserem konkreten Fall zugeführt werden?) und zum anderen, weil die Nahrungsaufnahme eben nicht mehr hergibt. Für jemanden mit normalem Vitalstoffbedarf reicht seine tägliche gesunde Nahrung aus, die anderen sollten sich über Nahrungsergänzung Gedanken machen und Vitalstoffe zuführen.

Wo finde ich einen guten orthomolekularen Mediziner?

Um für die eigene Situation die besten Informationen und Handlungsempfehlungen zu kommen, sollte man zunächst einmal den eigenen Hausarzt ansprechen. Wenn er nicht zu denjenigen gehört, die sich ausschließlich auf die neusten Produkte der klassischen Pharmaindustrie verlassen, kennt er bereits den orthomolekularen Ansatz. Bei einigen Schulmedizinern setzt sich dieser langsam und stückchenweise durch (Jod und Selen zur Unterstützung der Schilddrüse ist auch nichts anderes als Orthomolekularmedizin und das wird auch von den meisten Internisten und Hausärzten empfohlen). Andere sind schon offener und haben dem orthomolekularen Ansatz bereits einen größeren Platz in ihren Behandlungsmethoden eingeräumt. In jedem Fall kann der Arzt einen Check der vorhandenen Vitalstoffe machen. Er wird den Homocystein- und andere Werte überprüfen und kann per Blutbild oder anderen Methoden einen Mangel an Mikronährstoffen feststellen. Es kann helfen, den Arzt einfach auf die Möglichkeit einer Therapie mit Vitalstoffen anzusprechen, denn viele Mediziner tun das nur auf Anfrage. Ansonsten kann er bestimmt jemanden empfehlen, der auf diese Methoden spezialisiert ist.

 

Wichtig: Vorbeugen ist besser als heilen. Und ein Artikel hier auf der Seite kann niemals den Rat eines Arztes oder Apothekers ersetzen.

Sonja, am 22.09.2019
0 Kommentare Melde Dich an, um einen Kommentar zu schreiben.


Autor seit 12 Jahren
345 Seiten
Laden ...
Fehler!