Was bedeutet das Wort "Weihnachten"?

"Ze wihen naht" ist ein Singular und könnte eine Übertragung des lateinischen nox sancta "heilige, geweihte Nacht" sein.

(Quelle: Wikiwörterbuch Wiktionary)

Was steckt hinter den christlichen Ritualen, die wir an Weihnachten oder im Advent kennen?

Weihnachten gilt heute als ein christliches Fest – das war aber nicht immer so.

Die meisten Weihnachtsbräuche, die wir heute kennen, gab es schon vor dem christlichen Weihnachtsfest. Auch für die Menschen in vorchristlicher Zeit war die Winterzeit und vor allem der Tag der Wintersonnwende (21. Dezember) ein wichtiges Datum. Man feierte das "Wiedererwachen" der Sonne und spürte die Vorfreude auf den Frühling, auf Licht und Wärme.

Das Christentum hat viele alte Traditionen für die christliche Weihnachtsfeier übernommen.

Christliche Weihnachtssymbole und ihre Bedeutung:

  • Die Kerze: steht für die Geburt von Jesus Christus ("Jesus ist das Licht der Welt"), für neues Licht und neue Hoffnung, sie symbolisiert auch das Licht des Weihnachtssterns aus der Weihnachtsgeschichte

  • Der geschmückte Weihnachtsbaum: er ähnelt dem Paradiesbaum aus der Bibel, wurde früher auch traditionell mit Äpfeln geschmückt. Das Rot der Äpfel oder der Weihnachtskugeln steht für das Blut, das Jesus am Kreuz für die Menschen vergossen hat. Das Grün der Zweige bedeutet Immergrün, ewiges Leben und Hoffnung.

  • Die Geschenke: Gott schenkt der Welt seinen Sohn, auch die drei Weisen bringen dem Jesuskind Geschenke.

  • Der Advent (= "Ankunft"): Warten und Sich-Freuen auf die Ankunft und Geburt Jesu – in der christlichen Tradition ist die Adventszeit ebenso wichtig wie das Weihnachtsfest selbst. Jesus kommt! – Das ist die frohe Botschaft im Advent.

  • Die Adventsfeier (und das Weihnachtsfest): Die Geburt von Jesus Christus ist ein freudiger Anlass, ein Anlass zum Feiern. Das Weihnachtsfest ist gleichzeitig ein Geburtstagsfest.

  • Der Adventskalender: Der erste "Adventskalender" soll schlicht aus Strohhalmen in der Weihnachtskrippe bestanden haben – jeden Tag wurde es ein Strohhalm mehr, am Weihnachtstag dann war die Krippenszene komplett. Jeden Tag rückt das große Fest ein bisschen näher. 

  • Der Adventskranz: Der Adventskranz hat kein Anfang und kein Ende, er symbolisiert die Ewigkeit.

  • Die Weihnachtskrippe: Sie stellt die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel (die Geburt von Jesus Christus) szenisch dar.

  • Der Stern: steht für den Weihnachtsstern aus der Bibel – er ist Wegweiser, Licht und Hoffnung.

  • Der Engel: In der Bibel überbringt ein Engel Maria die Botschaft von der nahenden Geburt des Erlösers. Der Engel ist symbolisch der Vermittler zwischen Gott und den Menschen.

  • Die Weihnachtsglocke: Hier gibt es unterschiedliche Deutungen. Einerseits steht die Weihnachtsglocke für die Hirtenglöckchen, mit deren Hilfe Gott seine verlorenen Schafe wiederfindet. Auch soll die Weihnachtsglocke den Teufel vor der nahenden Ankunft des Jesuskindes warnen.

  • Die Farbe Rot: Sie steht für das Blut, das Jesus für die Menschen vergossen hat.

  • Die Farbe Grün: Sie symbolisiert Hoffnung und neues Leben.

Die christliche Botschaft hinter dem Weihnachtsfest:

Feier und Fest

Das größte Ereignis für das Christentum wird gefeiert: Die Geburt von Jesus Christus! Weihnachten ist ein Geburtstagsfest, ein Grund zur Freude. (Der englische Begriff "christ-mas" oder der alte deutsche Begriff "Christfest" zeigen es deutlich: Weihnachten ist das Fest, mit dem Jesus gefeiert wird.)

Geben und teilen

An Weihnachten tun wir für andere das, was Gott für die Menschen getan hat: Wir geben, wir schenken, wir denken an unsere Mitmenschen. Wir teilen mit denen, die weniger haben als wir.

Eine Inspiration:

Wie man durch Schenken zufriedener, reicher und gesünder wird: Cami Walkers Geschichte

Beliebte und bewährte christliche Weihnachtstraditionen:

Weihnachtslieder singen – und das nicht nur in der Familie, sondern zum Beispiel auch in der Nachbarschaft: Die frohe Weihnachtsbotschaft weitergeben!

Die Weihnachtsgeschichte gemeinsam lesen - nicht nur die biblische Weihnachtsgeschichte, auch die berühmte Weihnachtserzählung von Charles Dickens ist bei christlichen Weihnachtsfeiern beliebt.

Ganz wichtig: An der Weihnachtsfeier oder Weihnachtsmesse in der Kirche teilnehmen.

Jüngere Kinder machen beim Krippenspiel in der Kirche mit oder führen für die eigene Familie ein Krippenspiel auf.

Auch an Bedürftige denken - Spenden, Gaben verteilen, Selbstgemachtes geben, … Die christliche Botschaft dahinter: Gutes für andere tun so wie Gott Gutes für die Menschen getan hat.

Feierliches Weihnachtsessen: Es wird gefeiert, alles ist festlich geschmückt. Es gibt Kerzen und Kuchen und Geschenke. Denn Weihnachten ist schließlich ein Geburtstagsfest!

Das Haus und den Garten weihnachtlich dekorieren, die Weihnachtsdekoration gemeinsam auswählen: In vielen christlichen Familien hat jedes Stück Weihnachtsschmuck eine eigene Geschichte.

Einen Weihnachtsfilm gemeinsam anschauen. Beliebte Klassiker zu Weihnachten sind z.B.: "Das Wunder von Manhattan", "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", "Eine Weihnachtsgeschichte" oder "Der kleine Lord" (siehe unten)

Gemeinsam die Weihnachtskrippe im Haus oder Garten aufbauen und während der Adventszeit regelmäßig neue Figuren hinzufügen bis die Krippenszene an Weihnachten komplett ist.

Gemeinsam Weihnachtsgebäck backen, essen, teilen, verschenken, …

Gemeinsames Essen mit der Familie und Verwandtschaft: Gutes wird gerade an Weihnachten auch mit anderen geteilt.

Weihnachten ist stille und besinnliche Zeit, Zeit für Gebete, Meditation und auch dafür, über das eigene Leben nachzudenken.

Bewährte Traditionen pflegen ist gut – aber ebenso gut ist es, ab und zu mal etwas Neues zu probieren! Auch das wird in den Bibelgeschichten vorgelebt: Etwas Neues wagen, in unbekanntes Land vorstoßen, sich auf den Weg machen.

Michaela, am 16.10.2012
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Bildquelle:
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M. Steininger - Die Persönliche Note (Weihnachten vegan feiern – die leckersten Rezepte für ein tierfreun...)
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