Eine eigene, neue und variable Weihnachtsessen-Tradition erschaffen

Bereits in der Kindheit kam jedes Weihnachten eine Gans auf den Tisch. Dazu wurden stets Apfelrotkohl und Kartoffelklöße gereicht. Ein Festmahl, das einem bekannt ist, weshalb es auch nach der eigenen Familiengründung alljährlich zubereitet wird. Inzwischen sind die Kinder aus dem Haus, leben mit ihren eigenen Familien in anderen Bundesländern. Womöglich können sie es zeitlich oder aus finanziellen Gründen nicht einrichten zum Fest nach Hause zu kommen. Und nun eine Gans für zwei Personen anrichten?

Wie wäre es stattdessen mit einer Poularde?

Eine Poularde ist ein nicht geschlechtsreifes, sieben bis zwölf Wochen altes Masthuhn mit einem Körpergewicht zwischen 1200 g und 2500 g. Wem dies zu viel ist, kann ersatzweise auch ein 800 g bis 1200 g leichtes Huhn (kein Suppenhuhn) verwenden.

Französische Poularde

Zutaten für vier Portionen:

  • 1 Poularde, 1200g
  • Salz
  • frisch gepresster Zitronensaft
  • Muskat
  • 250g Birnen
  • 250g Weintrauben
  • 100g Räucherspeck
  • 20g Fett zum Braten

Zubereitung:

  1. Die gewaschene und trocken getupfte Poularde wird mit Salz, Zitronensaft und Muskat von innen und außen eingerieben.
  2. Birnen schälen, in acht Spalten schneiden und entkernen.
  3. Die halbierten Weintrauben werden ebenfalls entkernt.
  4. Zusammen mit dem gewürfelten Räucherspeck vermischen und in die Poularde füllen.
  5. Das Fett in einem Schmortopf erhitzen und die Poularde darin rundherum knusprig anbraten.
  6. Anschließend kommt der Topf in den auf 220° vorgeheizten Backofen, wo die Poularde auf der untersten Schiene eine Stunde weiter gebraten wird.
  7. Vor dem Servieren wird die Poularde aufgeschnitten und mit Bratensaft beträufelt.

Als Beilage kann Kartoffelpüree gereicht werden. Auch Reis ist eine hervorragend passende Beigabe. Wer es lieber etwas traditioneller möchte, kann einen Birnenrotkohl und Knödel dazu machen. Mit der Größe des Huhns und den gewählten Zuspeisen, können Sie die Gesamtmenge Ihres Festessens selbst bestimmen.

Ich habe dieses Rezept schon in verschiedenen Varianten ausprobiert. Beispielsweise mit Birnen und Pfirsich, oder mit Pfirsich und Mandarinen. Statt einem ganzen Huhn können für eine Einzelperson auch (nicht vorgewürzte) Hähnchenschenkel ausreichen.

Alles in allem ist dies ein Rezept, das mehrere Variationen zulässt und zudem für etwas Abwechslung sorgt. Es ist lecker und mit wenig Zeitaufwand zubereitet. Auch die Kosten halten sich in Grenzen.

Die meisten Zutaten können Sie bereits Wochen zuvor erwerben. Beispielsweise, wenn man statt der frischen Birnen, die in der Weihnachtszeit doch schwieriger zu bekommen sind, Williams Christ in Dosen kauft. Findet Pfirsich Verwendung, so kann auch hier die Frucht aus der Konserve genutzt werden. Zudem ist ein Huhn, in welcher Form auch immer, nicht so schnell vergriffen und um einiges günstiger als die traditionelle Gans.

Besonders lecker finde ich die Poularde, wenn auch im Bratensaft etwas von der Füllung sowie von der Zitronen-Muskat-Mischung beim Schmoren enthalten und das Ganze gut durchgezogen ist.

Ein gemütliches Fest erleben, statt Stunden in der Küche zu verbringen

Ihre gesamte Verwandtschaft kommt Weihnachten zu Ihnen und Sie haben keine Lust, die Feiertage in der Küche zu verbringen?

Dann könnte folgender Vorschlag genau das Richtige für Sie sein.

Was viele zwar mit Silvester, aber selten mit Weihnachten in Verbindung bringen, sind Raclette und Fondue. Damit können Sie sich selbst viel Arbeit ersparen und mit Sicherheit den Geschmack aller Gäste treffen.

Dies gelingt ganz einfach, wenn jeder das mitbringt, was er gerne mag. Insbesondere, wenn Ihre Gäste aus Vegetariern und Fleischessern bestehen.

Auf diese Weise muss niemand Stunden in der Küche verharren. Stattdessen können alle gemeinsam das Weihnachtsfest genießen. Eine gemütliche Variante, die nicht nur Mägen füllt, sondern auch reichlich Raum für das Zwischenmenschliche lässt.

Natürlich können Sie Ihre Lieben mit dieser Idee auch überraschen und zu diesem Zweck Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Der Arbeitsaufwand hält sich in Grenzen, denn es muss lediglich alles vorbereitet, aber noch nicht gegart werden. So können Sie beispielsweise verschiedene Fleischsorten in passende Stücke schneiden, mehrere Käsesorten auf dem Käsebrett deponieren und die unterschiedlichsten Obst- und Gemüsesorten portionieren.

Auch die Dips lassen sich rasch und einfach zubereiten und bieten Raum für Ihre eigenen Kreationen. Bevor die Gäste eintreffen, bleibt Ihnen noch genügend Zeit den Abwasch zu erledigen, sofern keine Geschirrspülmaschine vorhanden ist.

Sie können auch mit Ihrem Lebenspartner, Ihren Kindern, den Freunden oder Verwandten gemeinschaftlich alles vorbereiten. Zusammen macht das Kochen doch eh viel mehr Spaß.

Picknick unterm Weihnachtsbaum

Auch diese Variante verspricht ein angenehmes Fest.

Zugegeben, dieser Vorschlag ist etwas ungewöhnlich. Schließlich bringt man ein Picknick doch eher mit Frühling und Sommer in Verbindung. Die Sonne strahlt fröhlich vom blauen Himmel, während man idyllisch auf der saftig grünen Wiese sitzt und genüsslich die Leckereien schlemmt …

Doch warum Gemütlichkeit und Gaumenfreude aus der Weihnachtszeit verbannen? Heißt es nicht, es sei auch das Fest der Liebe?

Die romantische Variante

Sie sind frisch verliebt und verleben erstmals einen gemeinsamen Weihnachtsabend? Oder sind Sie bereits viele Jahre zusammen und feiern nun Ihr erstes Weihnachten ohne Kinder aber dafür in trauter Zweisamkeit?

Dann gönnen Sie sich doch einfach einen besonderen Weihnachtsschmaus. Ein paar Decken und Kissen machen den harten Wohnzimmerboden bequemer. Kerzenschein sorgt für eine romantische Atmosphäre. Aber die Kerzen bitte auf keinen Fall auf die Decken oder gar Kissen stellen, sondern mit einem sicheren Abstand auf dem Tisch, auf einem Schränkchen oder ähnlichem.

Statt eines mächtigen Mahls können Sie Ihren Gaumen und den Ihres Partners mit leckerem Fingerfood verwöhnen. Dazu ein Glas Wein, Sekt, Traubensaft oder was sonst Ihrem Geschmack entspricht.

Die Abenteuervariante

Mit Kleinkindern, die vor Neugier platzen und vor Abenteuerlust strotzen, ist es schwierig, sich einen gemütlich romantischen Weihnachtsabend zu gestalten. Dennoch kann die Picknickversion für alle eine willkommene Abwechslung sein.

Allein mit leckerem Fingerfood bereiten Sie Ihren Sprösslingen ein nettes Geschenk. Endlich darf mit den Fingern gegessen werden. Besteht die Gabe für die Kleinen aus mehreren Teilen (z.B. ein Puppenservice), können Sie daraus viele kleinere Präsente machen und diese beispielsweise zwischen den Häppchen verstecken. Damit dies nicht sofort auffällt, sollten auch die Häppchen geschenkähnlich verpackt werden. So wird das Weihnachtsfest viel spannender als jedes Überraschungsei.

Was Sie aus Ihrem weihnachtlichen Picknickkorb hervorzaubern, können Sie nach Belieben zusammenstellen. Dementsprechend ist letztendlich auch die Vorbereitungszeit. Die Kosten richten sich nach den Zutaten. Somit ist ein Picknick unterm Weihnachtsbaum eine besondere Alternative, die mit jedem Kontostand durchführbar ist.

Und am Heiligen Abend? Einen Salat oder auch hier einmal von den Traditionen abweichen?

Einen gemütlichen Abend mit Picknick, Raclette oder Fondue können Sie sich auch am Heiligen Abend gönnen und an den Feiertagen sich und Ihre Lieben mit einer leckeren Poularde verwöhnen. Oder doch mit der traditionellen Gans?

Den 24. Dezember verbringen Sie nur im engsten Familienkreis und alle freuen sich schon auf den alljährlichen Kartoffelsalat. Was, wenn Sie es aber schlichtweg vergessen haben, die benötigten Erdäpfel zu kaufen?

Das ist kein Grund sich zu grämen, denn auch mit Nudeln oder Reis lassen sich leckere Salate machen. Welche sonstigen Zutaten Sie verwenden, sollten Sie nach Ihrem Geschmack und dem Ihrer Familienmitglieder entscheiden.

Nachfolgend stelle ich Ihnen ein Rezept für einen Reissalat vor. Ob dies je in einem Kochbuch niedergeschrieben wurde, vermag ich nicht zu sagen. Ich habe es von meiner Mutter und der Salat schaffte es bereits beim ersten Probieren in die Liste meiner Lieblingsspeisen.

Zutaten:

  • ein Huhn
  • Reis
  • Paprikaschoten – je ein bis zwei rote, gelbe und grüne
  • eine Dose Mais
  • eine Dose Erbsen und Möhren
  • Tomaten
  • Salatmayonnaise
  • Gewüre: Salz, Pfeffer, Dill, Curry

Zubereitung:

  1. Das Huhn wird in leicht gesalzenem Wasser gekocht. Gleiches gilt für den Reis.
  2. Paprikaschoten und Tomaten waschen und in kleine Stücke schneiden (würfeln).
  3. Zusammen mit den Erbsen und Möhren und dem Mais vermischen und mit etwas Salz, Pfeffer, Curry und viel Dill würzen.
  4. Ich gebe den Reis hinzu, sobald dieser gar ist. Sie können ihn aber auch zunächst abkühlen lassen.
  5. Ist auch das Huhn vollständig gegart, wird das Fleisch von den Knochen gelöst und in kleine Stückchen geschnitten.
  6. Mit den restlichen Zutaten vermischen. Abschmecken und ggf. nachwürzen.
  7. Noch etwas Salatmayonnaise dazu und wer mag, kann auch ein wenig Hühnerbrühe hinzugeben. Abschließend wird der Salat mit Tomatenvierteln und Dill garniert.

Den Reissalat können Sie bereits am Vortag zubereiten und bis zum Essen im Kühlschrank aufbewahren. Aufgrund der Ingredienzen ist es nicht notwendig, aber möglich zusätzlich Würstchen oder Ähnliches zu servieren. Natürlich kann die Rezeptur nach Belieben verändert werden. Die Menge der Zutaten richtet sich danach, wie viel am Ende dabei herauskommen soll.

Was auch immer ihr Festessen sein wird, ich wünsche Ihnen ein besinnliches und stressfreies Weihnachtsfest mit vielen positiven Überraschungen!

Donnaya, am 21.10.2013
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Bildquelle:
Kerstin Schuster (Wie macht man gefüllte Champignons?)
https://pagewizz.com/users/Adele_Sansone (Wie macht man Tiramisu? Original und leckere Variationen dazu)

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