Brainstorming

Kreativ zu sein macht am meisten Spaß. Was kann einem interessierten Menschen alles zur Zahl Acht einfallen? Zum Beispiel dieses:

(Bild: schreibspass bei Pagewizz.com)

Das ist schon eine ganze Menge an Input. Damit kann man schon etwas anfangen. Und jetzt geht es an die einzelnen Unterpunkte ...

Es ist immer hilfreich, wenn der Hobby-Autor eine Volltextdatenbank für die täglichen Notizen nebenher laufen lässt. Das erspart doch eine ganze Menge an Sucharbeit, wenn sich dann eines Tage ein Thema wie dieses eröffnet.
Im zweiten Schritt steht Wikipedia zu weiteren Auskünften bereit.
Der spannende Rest an Input lässt sich dann fabelhaft im eigenen Bücherschrank nachschlagen. Zur Beschaffung erweist sich die Suchfunktion bei Amazon dabei immer wieder als Gold wert.

Update 28.10.15.
Und wenn man über die Zeit ein wenig weiterliest, dann kommen noch mehr Informationen zum Thema "Zahl Acht" zusammen.
So haben alle Spinnentiere acht Laufbeine.
Und die Achterbahn fällt einem aufmerksamen Menschen im Sommer, zur Kirmeszeit, auf.

Die Acht in der Numerologie

Numerologie und Mathematik

Wahrscheinlich ist diese Lehre keine anerkannte moderne Wissenschaft – stimmt's?
Richtig. Der deutsche Ausdruck lautet: Zahlensymbolik.
Die Mathematik als naturwissenschaftliche Disziplin beschäftigt sich mit den formalen Aspekten der Zahlen.
Die Zahlensymbolik verbindet den Zahlenwert mit übertragenen Sinngehalten. Orakel, Rituale und andere Vorgehensweisen werden damit begründet.
Und was sagt nun die Symbolik zur Zahl Acht?

Sprachliche Herkunft

Im Indogermanischen ist die Acht laut Wikipedia aus dem Zeichen für zweimal Vier entstanden. Und was bedeutet die Vier?
Vier Himmelrichtungen, zum Beispiel. Das Windrad hat ebenfalls acht Segmente, vier Richtungen, zweimal unterteilt. Jetzt fällt einem Beobachter auch der Bezug zu den vier bzw. acht Einteilungen vieler Mandalas und zu den zahlreichen Rosetten an Kirchenportalen ein, die uns häufig begegnen.
Die Verbindung der germanischen Sprachwurzel aus zweimal vier und den oben genannten Ideensplittern ist auffällig.

Im Griechischen heißt die Acht "okto" und im Lateinischen ebenfalls "octo". Man erinnert sich sofort an Ausdrücke wie Oktober, Oktogon und Oktave.

Was wird dem Zahlenforscher im Verlauf des Textes noch alles begegnen?

Die Symbolik der Acht in den Kulturen

Was sagen die alten Weisen zum Sinngehalt der Acht?

Im Christentum ist es eine heilige Zahl. Zahlreiche Kirchen sind in ihrem Grundriss in einer achteckigen Form konstruiert worden. Die erwähnten Rosetten erscheinen ebenfalls häufig in einer Segmentierung von acht Teilbereichen oder einem Mehrfachen davon.
Was ist eine heilige Zahl? Im modernen Leben verliert der Mensch von heute zu leicht den Bezug zu solchen sakralen Ausdrucksweisen. Heilig bedeutet verehrungswürdig. Und warum ist nun die Acht verehrungswürdig? Möglicherweise ist die Acht im Christentum heilig, weil Gott die Welt in sieben Tagen erschaffen hat. Dann war der achte Tag der Neubeginn der Welt.

Andere Kulturen sprechen von einer achtstrahligen Sonne. Der Hindugott Vishnu besitzt acht Arme, mit denen er die Welt umfängt. Und die altägyptische Götterwelt wurde von acht ursprünglichen Naturkräften begründet.
Der Buddhismus lehrt den achtfachen Pfad, der aus der ständigen Wiedergeburt heraus ins Paradies führt. Dabei geht es um sittliche Gebote, die dabei helfen alle Extreme zu vermeiden .
Mandalas, geometrische Ritualbilder im Hinduismus, zeigen ebenfalls häufig achteckige Formate, besonders wenn man sie in die dreidimensionale Ansicht kippt.
In der chinesischen Kultur bedeutet die Zahl Acht eine Glückszahl. Die chinesische Wort für acht lautet "ba". Der neue E-Commerce-Riese "alibaba" hat gleich zweimal diese Glückszahl in seinem Namen. Viele Chinesen sollen daraufhin Aktien dieses Unternehmens erworben haben.

(Bild: smenon/ pixabay.com)

Wir finden also zahlreiche symbolische Inhalte, die mit der Zahl Acht verbunden sind.
Was sagen die Naturwissenschaften zu diesem Thema?

Die Acht in der Natur

Wie kommt die Mandarine zu ihren acht Scheiben? Dies war die Ausgangsfrage. Wo sieht man Entsprechungen in der Natur?

Sind Schneeflocken achteckig? Nein, sie bilden sechseckige Strukturen – ebenso der Benzolring. Eiskristalle bilden allerdings mitunter achteckige Formen. Und die Alpenblume besitzt acht Blütenblätter. Tintenfische haben acht Arme (Octopus).
Ansonsten findet man diese Formen recht selten in der Biologie und der Botanik. Doch, da ist noch mehr. Apfelsinen haben ebenfalls acht Segmente – wahrscheinlich gilt dies für alle oder mehrere Arten von Zitrusfrüchten.
Nach genauerem Nachforschen findet man dann allerdings auch Abweichungen zu neun- und zehnteiligen Segmenten in den Früchten.

Wie erklären sich die Biologen diese Formgebung?

(Bild: Counselling / pixabay.com)

Formgebung in der Biologie

Die Darstellung von geometrischen Figuren in der Biologie wird von dem britischen Biologen Rupert Sheldrake auf die Existenz sogenannter morphischer Felder zurückgeführt.
Der Wissenschaftler postuliert, dass diese Felder in der Natur eine formgebende Wirkung in den Erscheinungsformen verursachen. Naturkräfte würden demnach – auch - die Einteilung des Fruchtfleisches von Zitrusfrüchten in acht oder mehr Segmente verursachen.

Sheldrakes Widersacher laufen Sturm gegen diese Ansicht.
Andererseits sollen Quantenphysiker wie David Bohm und Hans-Peter Dürr einer Untersuchung von Sheldrakes Thesen wohlmeinend gegenübergestanden haben. Schon Max Planck konnte sich eine Schöpfung ohne ein formgebendes Bewusstsein nicht vorstellen.

Die Lehrer der Zahlensymbolik bieten uns Deutungsansätze an. In der klassischen Biologie findet sich anscheinend keine schlüssige Antwort auf die Frage nach den acht Segmenten der Mandarine.

Der Oktaeder in der Chemie

Was war noch einmal mit der Acht in der Chemie? In der Chemie treten in der räumlichen Gestalt von Molekülen u.a. achteckige Formen auf.

Der Oktaeder ist einer der fünf platonischen Körper. Diese bilden die Grundlage für eine ganze Anzahl von mathematischen Betrachtungen. Der Oktaeder bildet gleichzeitig eine Doppelpyramide, die aus vier Seiten besteht. Die chemischen Achter-Verbindungen müssen besonders stabil sein, weil der Oktaeder eine hohe Symmetrie besitzt. Diese Symmetrie bzw. Stabilität beruht auf der Tatsache, dass diese Form aus acht gleichseitigen Dreiecken gebildet wird.

Jetzt ahnt man auch einen Bezug zur Darstellung in dem YouTube Video, das eine Pyramide in der Draufsicht mit acht ausgebreiteten Dreiecken, als sogenannte Mantelfläche, zeigt. Oktaeder bedeutet Stabilität. Eine Struktur benötigt Stabilität, damit sie dauerhaft Bestand hat.

Gleichzeitig kommen Erinnerungen an die Chladnischen Klangstrukturen auf, die geometrische Formen aufgrund von Schwingungen erzeugen. Auch hier werden gleichmäßige Strukturen erzeugt, diesmal aufgrund von Schwingungsenergie.
Gibt es Zusammenhänge zum Aufbau der Moleküle in der Biologie und in der Chemie?

Orakel, die Spiele des Lebens und die Codes

Die Zahl Acht erscheint zudem in zahlreichen, oft recht unterschiedlichen, Lebensbereichen:

  • I Ging, das chinesische Horoskop, besteht aus acht Trigrammen, also Dreiergruppen von Symbolen.
  • Wir erleben den Kick auf einer Achterbahn.
  • Das Unendlichzeichen in der Mathematik zeigt eine waagerechte Acht.
  • Das Schachspiel schließlich - es besteht aus 8x8 Feldern.
  • Interessanterweise besteht ein Byte in der Regel aus acht Bit.

Mit Bit und Byte sind wir vertraut. Damit gewinnt der Mensch von heute wieder festen Boden unter den Füßen.

Fazit

Die Zahl Acht zeigt sich in zahlreichen Ausprägungen in Architektur, Biologie, Chemie und in der akustischen Formgebung.

Welche Bedeutung hat nun diese Zahl? Beständigkeit – dies ist eine mögliche Erklärung.
Das Oktagon wurde als Grundriss früher Kirchen gewählt. Der Mantelbogen der Pyramiden von Gizeh zeigt acht Segmente. In der Chemie bilden achteckige Verbindungen stabile Beziehungen.

Die Mandarine birgt den Samen für die Heranbildung neuer Pflanzen dieser Art. Wenn die Frucht vom Baum fällt, so darf sie nicht aufplatzen, weil sie sonst schnell verdirbt. Die Frucht muss möglichst unbeschadet auf den Erdboden fallen und dort eine Zeitlang überdauern, bis dass ein Tier sie auffindet, verzehrt und den Samen an einen weiter entlegenen Ort trägt.
Die acht Segmente der Mandarine können dann als stabile Stützstruktur für den Fallvorgang interpretiert werden.
Die offizielle wissenschaftlicher Auseinandersetzung in der Erklärung der biologischen Formen, die uns umgeben, bleibt für den Normalbürger weiterhin interessant.

Eine kreative tour d'horizon kann den Tag bereichern. Und das Staunen macht den Tag dann immer wieder interessant.
Zudem kann das Thema durchaus spannend bleiben, denn im Lauf der Zeit wird dem Autor und ggf. dem Leser noch einiges zu diesem Thema auffallen.

Man muss halt nur darauf achten

Formgebung in der Natur
Laden ...
Fehler!