Welche Pflanzen können Hitze und Trockenheit vertragen?
Stichwort Klimawandel: Die Sommer werden immer heißer und trockener. Mit der richtigen Auswahl, auch mediterraner trockenheitsresistenter Pflanzen, blüht der Garten das ganze Jahr über.Warum sind manche Pflanzen für Trockenheit und Hitze prädestiniert und andere nicht?
Manche Arten haben sich im Laufe der Zeit dermassen spezialisiert, dass sie mit ihrem Wasserhaushalt sehr effektiv umgehen können bzw. wegen der äußeren Umstände umgehen müssen. Da gibt es viele eindrucksvolle Beispiele:
Das Patagonische Eisenkraut bildet nur kleine Blätter und zahlreiche, aber ebenfalls kleine Blüten aus, obwohl diese eine Höhe von 1 Meter oder höher erreichen. Mit der so reduzierten Oberfläche reduziert sich die Wassermenge erheblich, die über die Pflanze verdunstet.

Der Wollziest bildet auf seinen Blättern einen wolligen Flaum, der die Pflanze vor dem Austrocknen schützt.
Die Lavendelpflanze ist ein Paradebeispiel für einen eigenen Hitzeschutz, denn silbrig-grauen Blätter reflektieren das Sonnenlicht und verhindern ein zu starkes Aufheizen der Pflanze.
Ähnliches geschieht beim Kleinen Mannstreu, der harte Blätter mit dickeren Zellschichten entwickelt und so Erhitzung und Verdunstung reduziert.
Beim Sedum als typisches Beispiel für Dickblattgewächse wird Wasser in den dicken Blättern gespeichert. Die besonders pflegeleichten Pflanzen eignen sich auch als Bodendecker und kommen viele Tage oder gar Wochen ohne Wasser aus.
Andere schöne Pflanzen wie beispielsweise Rosen bilden derart tiefe Wurzeln, dass sie die feuchteren Regionen im Erdreich erreichen.
Die richtigen mediterranen Pflanzen auswählen
Natürlich sind mediterrane Pflanzen besser geeignet als unsere herkömmlichen Gartenpflanzen, diesen Wandel zu überstehen, weil sie ähnliche klimatische Bedingungen besser gewohnt sind. Aber auch sie brauchen für ihr Gedeihen ausreichend Wasser. Das bedeutet trotz vorhandener Regenwassertonne für jeden Gärtner eine immer teurere Belastung, auch wenn durstige Klassiker wie Hortensien und Rittersporn aus dem Garten verbannt wurden. Zu den Pflanzen aus dem mediterranen Gebiet oder aus Steppenregionen gehören Kräuter, Stauden und auch Sträucher. Kräuter wie Lavendel, Rosmarin, Thymian und Salbei als mediterrane Küchenkräuter eignen sich genauso wie Stauden aus Sonnenhut, Mädchenauge, Blauraute und Fetthenne und auch Sträucher wie Ginster und Bartblume. Sie sind neben anderen angesichts des Klimawandels immer eine gute Wahl.

Foto: Mädchenauge
Aber nicht jede mediterrane Pflanze eignet sich für unsere Breiten, denn – auch wenn der Klimawandel immer weiter fortschreiten wird – unser Winter wird nach wie vor mal tiefere Frostwerte oder Schnee mit sich bringen; das übersteht nicht jede mediterrane Pflanze, wenn sie nicht frostbeständig ist. Darauf sollte auch bei der Neuanlage von Beeten geachtet werden.
Pflanzen für trockener und sonnige Standorte
Hier denkt man oft an Sukkulenten und duftende Kräuer. Bei den Sukkulenten würde ich zuerst zur Fetthenne (Sedum) und den Dachwurz (Sempervivum tectorum) greifen. Unter den Kräutern versetzen mich Lavendel, Rosmarin, Thymian, Salbei und Bergbohnenkraut gedanklich in einen Urlaub am Mittelmeer.
Bei Stauden dürfen der Sonnenhut (Echinacea), Mädchenauge (Coreopsis), Blauraute (Perovskia), Purpurglöckchen (Heuchera), Katzenminze (Nepeta) und die Bart-Iris (Iris barbata) nicht fehlen.
Bei den Sträuchern würde ich zuerst an Lavendel, Ginster, Bartblume und Steppen-Salbei denken.
Diese hübsche Auswahl würde ich zum guten Schluß mit Sonnenröschen (Helianthemum), Kugeldistel (Echinops), Königskerze (Verbascum) und Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum)
abrunden. Dann ist das Beet trotz des trockenen und sehr sonnigen Standortes ein echter Blickfang.
Blut-Storchschnabel
Pflanzen, die Trockenheit und Hitze vertragen
Pflanzen sollen trotzdem schön blühen und robust sein, um sich behaupten zu können.
Diese Pflanzen, geeignet für Trockenheit und Hitze, gibt es eigentlich wie Sand am Meer. Nur muss ihnen der Standort in Deutschland gut gefallen und die Pflanze auch zu den übrigen Pflanzen im Umfeld von der gärtnerischen Versorgung her gut passen. Vor dem Einpflanzen geeigneter Pflanzen sollte ein gärtnerisches Fachbuch zu Rate gezogen werden, um die Pflanzen im Bild vor Augen zu haben und sie für das Pflanzen im eigenen Garten bestens aufeinander abzustimmen. Deshalb erfolgt die nachfolgende Aufzählung für die eigene Auswahl ohne Gewichtung und allein in alphabetischer Reihung:
Bergminze (Calamintha nepeta), Blauer Strandflieder (Limonium gmellinie), Blauraute (Perovskia abrotanoides), Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum), Duftnessel (Agastache foeniculum), Färberwau (Reseda Iuteola), Fetthenne (Sedum), Flockenblume (Centaurea scabiosa), Gewöhnliche Stockrose (Alcea rosea), Grasnelke (Armeria maritima), Hauswurz (Sempervivum), Kleiner Mannstreu (Eryngium planum), Königskerze (Verbascum), Kugeldistel (Echinops ritro), Lavendel (Lavandula angustifolia), Mädchenauge (Coreopsis), Natternkopf (Echium vulgare), Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis), Perlkörbchen (Anaphalis), Polsterthymian (Thymus praecox), Prachtkerze (Gaura lindheimeri), Salbei (Salvia) Schafgarbe (Achillea millefolium), Skabiose (Scabiosa), Sonnenhut (Echinacea), Wollziest (Stachys byzantina) und Zierlauch (Allium).
Hitzeresistente Pflanzen richtig wässern und gießen
Die Pflanzen vertragen Trockenheit und Hitze sehr gut. Und dennoch sollten sie vor dem Einpflanzen gut und intensiv gewässert werden. Das geschieht am einfachsten und gleichzeitig am besten dadurch, dass die gesamte Pflanze vorsichtig aus dem Topf genommen und vollständig mit den Wurzeln in einen mit Wasser gefüllten Eimer getaucht wird. Das intensive Wässern kann beendet werden, wenn aus dem Wurzelballen keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Während der Anwachszeit sollten die Pflanzen täglich ausgiebig gegossen werden. Das sollte jeweils morgens oder abends geschehen, damit das Gießwasser nicht sofort verdunstet.
Das Einpflanzen von Stauden geschieht wie üblich nach dem letzten Frost im Frühjahr oder vor dem ersten Frost im Herbst.
Tipps für die Pflanzung
Die Pflanzstelle sollte vor dem Einpflanzen gut durchgearbeitet werden, denn ein gut durchlässiger Boden verhindert Staunässe, die es nach dem Einpflanzen zu vermeiden gilt.
Pflanzen Sie im Frühjahr oder Herbst, um den Pflanzen Zeit zu geben, sich an ihren Standort zu gewöhnen.
Junge Pflanzen müssen regelmäßig gegossen werden, bis sie nach der Wurzelbildung gut angewachsen sind.
Mulchen Sie die Erde, um die Feuchtigkeit zu halten und Unkrautwuchs zu reduzieren. Auch der Rasenschnitt eignet sich gut zum Mulchen.
Viele der oben genannten und nicht abschließend genannten Pflanzen sind auch für Kübelhaltung geeignet und sind ein Schmuck für jede Terrasse.
Achten Sie auf eine optisch passende und auseinander abgestimmte Kombination verschiedener Pflanzen, um ein harmonisches Bild zu erzeugen. Das gilt nicht nur für die optimale Anordnung der Blütenfarben, sondern auch für die Wuchshöhe. Sie sorgen gemeinsam für ein abwechslungsreiches Beet.
Bildquelle:
annamartha pixelio.de
(Lavendel fachgerecht durch den Winter bringen)
