Nur völlig von Drogen und dem Konsum ekelhafter Pornovideos abgestumpfte Gehirne können widerwärtigen, abstoßenden Schweinekram allen Ernstes als Komödie vermarkten und unters leicht zu manipulierende Volk mischen. Die Rede ist natürlich von "Wir sind die Millers", einem moralischen Morast, der einem intellektuellen und menschlichen Offenbarungseid des Regisseurs gleich kommt. Doch widmen wir uns zunächst dem so genannten "Plot".

We are family!

Als er dem einfältigen Kenny (Will Poulter) beistehen möchte, wird Drogenhändler David Clark (Jason Sudeikis) ein Koffer mit Drogen und Geld entwendet. Sein Boss Gurdlinger (Ed Helms, leider aus den ebenso verabscheuungswürdigen "Hangover"-Filmen bekannt) nimmt den Verlust zwar nicht auf die leichte Schulter, bietet David jedoch an, das Missgeschick wieder gut zu machen. Wenn er es schafft, mehrere hundert Kilo Cannabis aus Mexiko über die Grenze schmuggeln, wären sie nicht nur wieder quitt, er würde ihn sogar noch mit 100.000 Dollar entlohnen. Ein verlockendes Angebot, doch wie soll David einen dermaßen riesigen Drogenvorrat an der schwer bewachten Grenzkontrolle vorbeischmuggeln?

Die rettende Idee: Er gibt einfach vor, mit seiner Familie einen Urlaubstrip gen Süden zu unternehmen! Hierfür fehlen ihm allerdings die nötigen Familienmitglieder. Mit viel Mühe und dem Versprechen auf Geld kann er die Stripperin Rose (Jennifer Aniston) als Ehefrau, Ausreißerin Casey (Emma Roberts) als Tochter sowie Kenny als Sohn auf Zeit gewinnen. Tatsächlich schaffen es die Vier problemlos, die Drogen im Caravan unterzubringen. Doch bereits vor der Grenze mehren sich die Missgeschicke, und schlimmer noch: David ahnt gar nicht, dass Gurdlinger ein hinterhältiges Spiel abzieht …

Some Like It Pot

Was zeichnet eine gute Komödie aus? Wie das schöne deutsche Synonym "Lustspiel" nahe legt, sollte eine Komödie dem Publikum gespielte Lustigkeit kredenzen. Die Palette an unterhaltsamen Unfug reicht im cineastischen Bereich von augenzwinkernden Charaden Ingmar Bergmans über harmlosen Slapstick der Marke Stan Laurel und Oliver Hardy bis hin zum naiv-gutmütigen Humor eines Heinz Rühmann.

Doch gleich jeder anderen Kunstform, musste auch das Kino eine Verlotterung und Verrohung der Sitten hinnehmen, die mit den anzüglichen Komödien Doris Days begann und in immer ekelhafteren Schundwerken mündet, deren Gipfel Jahr für Jahr in abstrusere Höhen getrieben werden. Wer angenommen hatte, Billy Wilders frivole, übersexualisierte Komödie "Some Like It Hot" könnte an jugendgefährdendem Schmutz kaum noch überboten werden, wird angesichts von Filmwerken wie "Wir sind die Millers" den Untergang des Abendlandes nicht befürchten, sondern herbeisehnen.

Dieses als Komödie betitelte Ausscheidungsprodukt eines kranken Verstandes spottet jeder Beschreibung und soll nur deshalb besprochen werden, um verantwortungsvolle Eltern davon in Kenntnis zu setzen, welchen seelischen und moralischen Verderbtheiten arglose Kinder und Jugendliche heutzutage in den Lichtspielhäusern ausgesetzt werden. Man möge sich nicht länger wundern, weshalb abscheulichste Verbrechen Alltag geworden sind, Anstand und Sittsamkeit zu Fremdworten und Fäkalausdrucke Usus geworden sind.

Als ich die Kinokarte zur vorgeblichen Komödie "Wir sind die Millers" löste, konnte ich nicht ahnen, mit welcher Ansammlung übelsten Schundes ich zu rechnen hätte. Zwei Stunden lang musste ich ein Dauerbombardement an verrohter Sprache, niederster Moral und Zurschaustellung an Perversitäten ertragen. Und um all dies schlimmer zu gestalten, schien ich im Kinosaal der einzige vernünftige Mensch zu sein, der nicht lachte, kicherte oder wie ein verrückt gewordener Dschungelaffe johlte.

Zugegeben: Ich hätte vorgewarnt sein müssen. Zum einen vom Trailer selbst, den ich zunächst für eine heillos überzogene Parodie gehalten hatte:

Voll auf Rawson Thurbers Nüsse

Des Weiteren offenbarte ein Blick auf das bisherige Lebenswerk des Regisseurs Rawson Marshall Thurber, dass sein größter Filmerfolg den Titel "Voll auf die Nüsse" trägt. Auch ohne diesen Streifen gesehen zu haben kann ich mir vorstellen, mit welcher Art Vulgärhumor er angefüllt sein dürfte. Offenbar lieben Menschen diese Art des "Humors" und verhelfen deshalb Komödien wie "Wir sind die Millers" zu erschütternd hohen Einspielergebnissen, die am Geisteszustand vieler Filmfreunde zweifeln lassen.300 Millionen Dollar erlöste dieses Schundwerk!

Man mag sich gar nicht vorzustellen, wie viele Waisenhäuser, Begegnungszentren oder Tanzhallen um diese enorme Geldsumme hätten erbaut werden können. Stattdessen dürfen sich moralisch verkommene Hollywoodstars über einen Dollarregen erfreuen, den sie aller Voraussicht nach nicht karitativen Zwecken zuführen werden.

"Wir sind die Millers" - mit Stripperin Jennifer Aniston

Einer dieser Stars ist Jennifer Aniston: Einst das "nette Mädchen von nebenan", verkörpert sie in "Wir sind die Millers" eine Stripperin. Doch kann man bei einer zum Zeitpunkt der Dreharbeiten 44-Jährigen noch von "verkörpern" sprechen?

Der einzige unbeabsichtigte Lacher des Filmes liegt doch in dem Umstand versteckt, dass Jennifer Aniston schlichtweg viel zu alt für diese Rolle ist, in der sie – offenbar in Anlehnung an Shirley MacLaine in "Das Mädchen Irma la Douce" – die Stripperin mit Herz gibt. Ein Hohn für alle Frauen, die sich auf ehrliche, anständige Weise ihren Lebensunterhalt verdienen, und ein denkbar schlechter Einfluss auf Mädchen und junge Frauen, die das Strippen als gut bezahlten, völlig normalen Beruf erachten könnten, anstatt mit natürlicher Abscheu für diese widerwärtige Profession zu reagieren.

Protagonist der Komödie "Wir sind die Millers" ist jedoch ein Drogendealer. Man muss sich diese moralische Verdorbenheit auf der Zunge zergehen lassen: Ein Drogendealer als Protagonist einer Komödie! Würde man ihn wenigstens als jenen menschenverachtenden Kriminellen zeichnen, der er als ein solches verkommenes Subjekt ist. In völliger Verkehrung der Realität erweckt die Figur des David Clark die Sympathien des Publikums, das offenbar für ihn Partei ergreifen soll. Ganz so, als würden Drogen nicht unsäglich viel Leid über die Welt bringen und Drogendealer nicht die Händler des Todes sein, die Blutgeld aus der Qual schlagen.

Propaganda für Polyamory

Ganz nebenher bedient der Film übelste rassistische Vorurteile, indem er Mexikaner als tumbe Naivlinge zeichnet, die außer dem Anbau von Drogen und archaischen Faustkämpfen nichts auf die Reihe bringen. Fast erwartet man in jenen Szenen Bier und Schnitzel ordernde deutsche Touristen. Schamvoll bedeckte ich meine von den schockierenden Bildern in ihren moralischen Gefühlen verletzten Augen, nicht ahnend, dass es noch schlimmer kommen würde.

Schlimmer als der klischeehafte sodomistisch veranlagte Ordnungshüter, dem selbst die Unzucht mit einem Minderjährigen offenbar Freude bereiten würde. Was ist aus dem Bild des wackeren Polizisten geworden, der brave Staatsbürger vor Ganoven, Hippies und anderen subversiven Elementen beschützt? Sie ahnen es bereits: In einer modernen Komödie wie "Wir sind die Millers" taugt die Staatsmacht allenfalls als Objekt der Verhohnepiepelung! Respekt vor den Hütern von Gesetz und Ordnung ist dem Sündenpfuhl Hollywood mehr denn je ein Dorn im Auge.

Ebenso wie die von Mutter Natur in ihrer unendlichen Klugheit gewollte Monogamie. Doch ach!, auch diese scheint "aus der Mode geraten" zu sein, oder wie die Jugend mit frecher Zunge sprechen würde: "Uncool". Es darf deshalb nicht Wunder nehmen, wenn auf schamloseste Weise nachgerade Propaganda für Polyamory in allen perversen Ausprägungen und Spielarten betrieben wird, wobei nicht einmal jugendliche Teilnehmer davon ausgenommen werden.

Komödie für Arme im Geiste: "Wir sind die Millers"

Höhepunkt des verdorbenen Treibens: Ausgerechnet der löblicherweise jungfräuliche, da für die Ehe noch zu junge Kenny wird despektierlich als "unnatürlich" präsentiert und Opfer zahlreicher Scherze, die seine Enthaltsamkeit auf empörend kaltschnäuzige Weise herabwürdigen. Nicht, dass mich dieser Umstand noch hätte erschüttern können. Sauer stieß es mir dennoch auf, obwohl ich im Gegensatz zum größtenteils jugendlichen Publikum keine afroamerikanische Brause getrunken und mich mit Erfrischungstüchern bei Bewusstsein gehalten hatte.

Und dennoch: Selbst als gesittetes Mitglied einer in moralischer Auflösung begriffenen Gesellschaft stumpfte ich bei der Komödie "Wir sind die Millers" allmählich ab und ergab mich dem Zelluloid-Sud schließlich kampflos, bis mich selbst der Anblick eines männlichen Geschlechtsorgans nicht mehr aus der Fassung bringen konnte. Nein, liebe Leserinnen und Leser, ich phantasiere keineswegs! In diesem öffentlich zugänglichen Film wird ein Geschlechtsorgan genüsslich in Großaufnahme gezeigt.

Angesichts dessen überrascht es natürlich nicht, dass diese völlig verdorbene "Familie" – so viel darf und kann verraten werden – für ihre Untaten nicht bestraft wird. Dies mag nur zu einem geringen Teil auf die zu befürchtende Fortsetzung zurückgeführt werden; wahrscheinlicher scheint mir der Verdacht, dass mit Komödien wie "Wir sind die Millers" leicht beeinflussbare Kinder, Jugendliche und in ihrer geistigen Entwicklung auf dem Stand eines Marxisten befindliche Erwachsene dem neuen Babel Tür und Tor geöffnet werden sollen.

Ich habe das Grauen gesehen!

Fazit nach zwei Stunden: Ich habe das Grauen gesehen, und sein Name ist "Wir sind die Millers"! Widerwärtiger, moralisch verkommener, perverser und abartiger ist dieser als "Komödie" verschleierte Drogenrausch komplett entmenschlichter, kranker Geister, als ich es mir hätte alpträumen lassen. Es erfüllt mich mit unbändigem Zorn zu wissen, dass derlei Schmutz nicht wie weiland verboten, sondern ohne jegliches Gefühl für Anstand beworben wird. Ich hoffe inbrünstig, nie wieder eines solch` gänzlich verabscheuungswürdigen Unrats angesichtig werden zu müssen!

Doch als Vorsitzende der Ortsgruppe Hintersackhausen wurde ich von meinen lieben Kameradinnen und Kameraden angehalten, "Wir sind die Millers" bei vollem Bewusstsein anzuschauen, um berichten zu können, welchem Schund sich die heutige Jugend freiwillig aussetzt. Ich kann diesen Ausbund an ekelhafter Unmoral keinem gesunden Geiste empfehlen. Den Produzenten und Mitwirkenden empfehle ich hingegen die Einweisung in die Psychiatrie, um vielleicht noch irgendwas im Oberstübchen retten zu können, so gering ich die Chancen hierfür auch einschätze. Beinahe fürchte ich mich bereits vor meiner nächsten Aufgabe als untadelige Filmkritikerin: Der Werkschau einer gewissen Gina Wild.

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