Besser als das Original?

Im Idealfall verbessert die Digitalisierung analoger Videos deren Qualität. Doch häufig tritt genau der gegenteilige Effekt ein. Der Grund dafür liegt im Verfahren, das man für die Digitalisierung angewandt hat. Noch geläufiger ist der Wunsch einer Nachbearbeitung, wenn durch die Digitalisierung bereits vorhandene Störungen und Fehler im Original nicht oder nicht vollkommen verbessert werden konnten. Bei der letzteren Variante wird es ungleich schwieriger, durch eine Nachbearbeitung eines Verbesserung der Qualität zu erreichen.

Besser als alt geht nicht - nur schöner

Wer sich mit dem Gedanken der Nachbesserung der digitalisierten Filme trägt, träumt sicher davon, die alten Aufnahmen zu einem Ergebnis zu tunen, die heutigen digitalen Filmen entspricht. Mit dieser Einstellung ist eine Enttäuschung vorprogrammiert. Der Grundsatz ist einfach: Schlechte Bildqualität lässt sich nicht nachträglich verbessern; allenfalls verschönern. Denn die Informationen, die hierfür erforderlich sind, sind nicht mehr vorhanden. Bei der Nachbearbeitung geht es also nur darum, Fehler und Störungen zu minimieren und vielleicht zu eliminieren - weniger, die grundsätzliche Bild- und Tonqualität zu verbessern.

Störungen und Fehler - die typischen

Ein häufiger Makel ist der Bildrand, der plötzlich am digitalisierten Video auftritt. Im analogen Format dagegen war er nicht vorhanden. Der Grund für dieses Phänomen ist, dass Fernsehgeräte über einen kleinen Bildausschnitt verfügen als zum Beispiel der Computerbildschirm. So werden am unteren Bildrand plötzlich waagerechte Streifen sichtbar, die zwar bereits auf der VHS-Kassette vorhanden, im Fernsehgerät aber nicht sichtbar waren. Neben diesen waagerechten Streifen können an den Seiten schiefe Ränder oder im unteren Bild der Kopfauslauf sichtbar werden.

 

Eine zweite, typische Störung tritt aufgrund des allmählichen Verlustes der Magnetisierung der VHS-Kassetten auf. Es ist das sogenannte Bildrauschen. Es verursacht einen herben Qualitätsverlust in der Farbwiedergabe. Ähnlich verhält es sich, wenn Kontrast und Farbqualität im digitalen Format plötzlich unscharf ausfallen. Hier ist der Grund die Datenmenge, die übertragen wurde.

 

Zuweilen treten auch beim Ton nach der Digitalisierung Störungen auf. Dies können ein Rauschen, Überlagerungen oder Verzerrungen sein.

Die Möglichkeiten der Nachbearbeitung

Die einfachste und effektivste Möglichkeit der Nachbearbeitung bieten spezielle Videobearbeitungsprogramme. Mit ihnen lassen sich die Videos szenisch neu zuschneiden, Übergänge bearbeiten, Ton, Töne und Musik neu unterlegen und Kontraste und Farben optimieren. Für Bildränder, ob schief oder neu aufgetaucht, bietet das Zuschneiden die einzige Möglichkeit der Entfernung.

 

Schlechte Farbqualität ist dagegen schwieriger und mit weniger Erfolg zu bekämpfen. Manchmal kann eine Farbreduktion zu einem besseren Ergebnis führen. Um das Tonrauschen zu reduzieren wird man ein professionelles Bearbeitungsprogramm einsetzen müssen. Mit dessen Hilfe wird die Tonspur angepasst und das Rauschen - teilweise - entfernt. Auf jeden Fall sollte versucht werden, Film- und Tonspur aneinander anzupassen.

Kostenlos oder kostenpflichtige Programme?

Vor einer Anschaffung sollte immer die Überlegung des Bedarfs stehen. Wer nur einen oder zwei digitalisierte Filme für den Privatgebrauch nachbearbeiten möchte, sollte sich ernsthaft überlegen, ob er für ein Bearbeitungsprogramm Geld ausgeben will. Tatsächlich gibt es solche Videobearbeitungsprogramme kostenlos im Download. Gewöhnlich sind diese einfach zu bedienen. Sie verfügen in der Regel nicht über die Möglichkeiten der professionellen Videobearbeitung. Ein Test sollte hier Aufschluss geben, ob man sich ein kostenpflichtiges Videobearbeitungsprogramm zulegen muss.

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