Wie kocht man Grünkohl
Grünkohl ist ein schmackhaftes Gemüse, das im Winter geerntet wirdAus dem deftigen Gemüse lassen sich viele feine Gerichte zu bereiten
Manche Stimmen sagen, dass Grünkohl Frost braucht, um richtig gut zu schmecken. Andere sind der Meinung, dass es Zufall ist, wenn die Erntezeit mit Minusgraden zusammenfällt. Eines ist sicher: sinken die Temparaturen unter fünf Grad Minus, wird es auch dem Grünkohl zu kalt.
Der Grünkohl hat eine feste Struktur und ist sehr voluminös. Daher empfiehlt es sich, dieses Gemüse vor dem Garen gut vorzubereiten. Es sollte nach dem Putzen und Waschen zunächst blanchiert oder gedämpft werden. Dadurch fällt der Grünkohl etwas zusammen und es ist leichter, ihn im Kochtopf unterzubringen. Diese Vorbereitung nimmt etwa eine halbe Stunde Arbeitszeit in Anspruch.
Danach geht es an die Weiterverarbeitung. Die Verwendung von Grünkohl ist sehr vielseitig.
Vorschaubild: Karl-Heinz Liebsch / pixelio.de
Grünkohl mit Pinkel - Ein Klassiker
Zutaten für 4 Portionen:
2 kg Grünkohl • 3 Zwiebeln • 100 g Fett • 150 g – 200 g Kasslerfleisch • 4 Pinkelwürste • Salz, Pfeffer • Muskatnuss • Kümmel • eventuell etwas Zucker • 1 kg Kartoffeln
Zubereitungszeit 40 min - Gesamtzeit 100 min:
Die Zwiebeln in feine Würfel schneiden und in dem heißen Fett glasig dünsten. Das Fleisch ebenfalls in Würfel schneiden und dazugeben. Nun kommt der vorbereitete Grünkohl mit in den Topf. Zum Schluß ein wenig Wasser zufügen. Hierbei ist zu beachten, dass Grünkohl leicht anhängt und Flüssigkeit braucht. Die Garzeit beträgt etwa eine Stunde. In manchen Regionen ist es üblich, zum Schluß die Kartoffeln mit dem Grünkohl in einem Topf zu kochen, so dass ein Brei entsteht. Das bedeutet, dass die in Stücke geschnittenen Kartoffeln etwa eine halbe Stunde mit dem Grünkohl zusammen gekocht werden. Ansonsten werden die Kartoffeln separat gegart. Etwa 10 Minuten vor Ende der Garzeit werden die Würste in dem Grünkohl erhitzt. Zum Schluss wird mit Salz, Pfeffer und geriebener Muskatnuss abgeschmeckt. Die Zugabe von Kümmel wirkt Blähungen entgegen und etwas Zucker verfeinert den herben Geschmack des Grünkohls. Tipp: Genießer lassen den zubereiteten Grünkohl vor dem Verzehr einen Tag durchziehen und genießen ihn erst dann. Aufgewärmt soll Grünkohl besonders schmackhaft sein. Bild: zaubervogel / pixelio.de
Was ist eigentlich Pinkel ?
Pinkel gibt es vor allem im Norden Deutschlands. Es handelt sich hierbei um eine geräucherte Grützwurst, die sehr grob ist. Grützwurst heißt sie deshalb, weil neben dem Speck eine Grütze aus Gerste oder Hafer mit in die Wurstmasse kommt. Eine Grütze besteht aus gequetschten Hafer - oder Gerstekörnern. Die Größe der Körner liegt zwischen der von Gries und Graupen.Das Wort Pinkel, regional auch Püngel oder Pünkel, seht für eine dicht zusammengedrängte harte Masse. Daraus könnte sich das Wort Bündel abgeleitet haben. Andere Quellen geben an, dass sich der Pinkel aus dem englischen Pinkie (kleiner Finger) abgeleitet hat.
Grünkohl in Blätterteig - Es geht auch ohne Fleisch
Zutaten für 4 Portionen:
1 Päckchen Tiefkühlblätterteig • 50 g Pflanzenfett • 1 kleiner Grünkohl • 100 g Feta-Käse • etwas Milch • Kreuzkümmel, Salz
Zubereitungszeit 40 min - Gesamtzeit 60 min:
Den Blätterteig gemäß der Packungsanweisung auftauen Den Grünkohl andünsten und abkühlen lassen Den Feta in Würfel schneiden Anschließend die Fetawürfel mit dem Grünkohl vermischen und mit Salz und Kreuzkümmel abschmecken. Die Teigplatte in 8 Streifen schneiden, die Grünkohl- Feta-Masse darauf verteilen und der Breite nach aufrollen. Die Röllchen vor dem Abbacken mit etwas Milch bestreichen. Die Röllchen bei 160-180° C Umluft etwa 15 – 20 Minuten backen. Bild: Jörg Siebauer / pixelio.de
Wissenwertes über den Grünkohl - Ein Gemüse, dass viele Namen trägt
Der Grünkohl hat verschiedene Namen. In der Braunschweiger Gegend heißt er Braunkohl. Das soll etwas mit der Braunkohle zu tun haben. Sicherlich ist das ein wenig weit hergeholt. Je nach Sorte können die Blätter grün, braun und sogar ein wenig rötlich sein. Amüsant klingen auch die Bezeichnungen Lippische oder Friesische Palme. Es gibt sogar kleine Rangleien darüber, ob der Grünkohl eine Oldenburger Spezialität ist, oder ob die Bremer die Grünkohlgrichte erfunden haben.
Grünkohl ist nicht nur in Deutschland daheim. Er wird auch in Mittel - und Westeuropa, sowie in Teilen Afrikas und Nordamerikas angebaut. In den USA wird der Grünkohl auch als Rohkost verzehrt. In der Südstaatenküche ist er Bestandteil der beliebten Smoothies (Getränkemischungen mit Fruchtanteilen sowie Milchprodukten).
Im Branderburger Raum wird der Grünkohl als Salat mit Speck und Zwiebeln verzehrt. Allerdings wird das Gemüse blanchiert und danach zu einem Salat verarbeitet.
Grünkohl ist reich an Vitamin C sowie Eisen und Magnesium. Er beinhaltet einen beachtlichen Anteil an Folsäure. Diese spielt eine Rolle bei der Blutbildung im menschlichen Organismus.
Grünkohl war schon den alten Römern bekannt. Ihm wurde eine heilende Wirkung bei Schlangenbissen zugesprochen. Die antiken Griechen setzten ihn ein, um die Kopfschmerzen nach einem Trinkgelange zu mildern.
Grünkohleintopf - Grünkohl als vegane Speise
Zutaten für 4 Portionen:
2 Zwiebeln • 1 kg Grünkohl • 500 g Möhren • 500 g Pastinaken • 500 g Kartoffeln • 50 ml Sojaöl • 100g Cashewnüsse • 1,5 l Gemüsebrühe • Salz, Pfeffer, Kümmel
Zubereitungszeit 30 min - Gesamtzeit 90 min:
Den Grünkohl putzen und waschen. Die Zwiebel schälen und in Würfel schneiden. Den Grünkohl und die Zwiebeln in dem Sojaöl andünsten. Mit der Gemüsebrühe auffüllen und eine halbe Stunde kochen lassen. In der Zwischenzeit die Möhren, Pastinaken und Kartoffeln schälen, waschen und kleinschneiden. Danach wird alles mit zu dem Grünkohl gegeben und eine halbe Stunde mitgekocht. Jetzt werden die Cashewnüsse gehackt und kurz angeröstet. Ist der Eintopf gar, wird dieser mit Pfeffer, Salz und evtl. Kümmel abschmeckt und die gerösteten Nusskerne darüber gegeben.
Bildquelle:
Kerstin Schuster
(Wie macht man gefüllte Champignons?)
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