Wie macht man Hummelhonig
Golden und gesund - das ist Hummelhonig. Dafür müssen ausnahmsweise Menschen fleißig seinHummelhonig - gibt's denn sowas?
Wer noch nie etwas von Hummelhonig gehört hat, zählt bestimmt zur Mehrheit. Dass Hummelhonig nicht im Supermarkt steht, liegt schlichtweg daran, dass die Menschen den Honig der Hummeln nicht für sich verwerten. Zwar sammeln die Hummeln auch Honig, aber aufgrund ihrer kurzen Lebensdauer lagern sie nur geringe Mengen als Vorräte ein: Das Volk stirbt noch vor dem Winter aus, weil Arbeiterinnen und Drohnen nur eine kurze Lebensdauer von wenigen Wochen haben. Einzig die Königin überwintert.
Kein Honig von den Hummeln, das kratzt gewaltig am Image: Sie gelten wohl deshalb als dick und dumm - dabei sind sie einfach nur anspruchslos. Ihr Nutzwert bei der Bestäubung ist dabei nicht hoch genug einzuschätzen: Sie fliegen schon bei 2 Grad aus, brauchen weniger Licht als Honigbienen und lassen sich auch von Regen nicht stören. Nur ihnen ist es zu verdanken, dass in Folientunnels frühe Erdbeeren gedeihen. Honig wird aber auch da nicht geerntet.
Für Hummelhonig gibt es deshalb nur eine Möglichkeit: selber machen! Und das beste: Um den würzigen Honig zu gewinnen, braucht man kein Bienenvölkchen!
Wie macht man Hummelhonig?
Eigentlich ist es kein Hexenwerk: Hummelhonig ist schnell gemacht, wenn man die entsprechenden Grundzutaten hat: Blüten und Zucker. Zwei unterschiedliche Herstellungsweisen sind möglich, um den goldgelben oder auch etwas dunkleren Hummelhonig herzustellen.
Doch Achtung: Die wichtigste Zutat, die Blüte des Löwenzahns, ist nur im Frühjahr - vor allem im Aptil und Mai - zu bekommen. Bienenfließig sollte man überdies sein: Um Hummelhonig herzustellen, braucht man mehrere hundert Blüten.
Da ist also Fleiß gefragt: Wer also über eine Wiese schlendert, um die Löwenzahnblüten einzusammeln, kann sich auch einmal ein bisschen wie ein Bienchen fühlen - gar nicht so einfach, all diese Blüten aufzusuchen!
Das fixe Rezept
Dafür benötigt man 200 Blüten - allerdings ist es kein Fehler, die doppelte Menge zu sammeln, damit sich nachher der Aufwand beim Kochen lohnt. Um Esser braucht man sich beim Hummelhonig nämlich keine Gedanken zu machen, die finden sich immer. Und auch als Mibringsel ist ein Gläschen Hummelhonig ein tolles Geschenk.
Die 200 Blüten werden in einem Liter kaltem Wasser mit einer in Scheiben geschnittenen Zitrone angesetzt. 400 Blüten kommen entsprechend in zwei Liter Wasser mit zwei Zitronen.
Die Flüssigkeit mit den Blüten zum Kochen bringen und 15 Minuten köcheln lassen. Danach sollte der Sud 24 Stunden ruhen, bevor er über ein Tuch oder einen Sieb abgegossen wird.
Zum abgetropften Sud ein Kilogramm Zucker - bei der doppelten Menge zwei Kilo - hinzugeben und kurz aufkochen, danach auf halber Flamme langsam einköcheln lassen. Dabei sollte man sich nicht zu weit vom Topf auf dem Herd entfernen: Umrühren ist Pflicht.
Je nachdem, wie "dunkel" der Honig werden soll, kocht man ihn etwas länger und heißer ein. Wer dunkle Farbe und kräftigen Geschmack wünscht, kann bei diesem Rezept braunen Rohrzucker verwenden.
Bis der Hummelhonig geliert, muss er zwischen einer und fünf Stundenauf dem Herd simmern; wie so oft ist die richtige Konsistenz des Honigs Geschmacksache.
Nach der Gelierprobe füllt man den Hummelhonig in Schraubdeckelgläser. Wer Hummelhonig auch zum Verschenken herstellt, sollte unterschiedlich große Gläser zu wählen.
Durch den Zucker ist Hummelhonig zumindest 1,5 Jahre haltbar. Er sollte an einem dunklen, kühlen Ort aufbewahrt werden.
Rezept für Geduldige
Vier Wochen Wartezeit strapazieren die Leckermäuler bei der Rezeptvariante, in der zwei Hände voll Blüten mit 700 Gramm Zucker in Gläser oder ein anderes durchsichtiges Gefäß geschichtet werden.Deckel drauf, helles Plätzchen suchen und dann schön abwarten.
Die Blüten geben Feuchtigkeit ab und der Zucker verflüssigt sich, ein brauner Sirup entsteht. Nach vier Wochen wird er mit dem Saft von einer Zitrone in einem Topf langsam abgeschmolzen und kurz aufgekocht. Um die Blüten zu entfernen, wird der Hummelhonig durch ein Sieb gestrichen udn dann in sterile Schraubgläser abgefüllt.
Achtung: Die Ausbeute fällt dadurch geringer aus als beim Rezept für Fixe.
Wo sammelt man die Blüten?
Eigentlich dürfte jeder Gartenbesitzer oder Landwirt dankbar sein, wenn auf seiner Wiese Löwenzahnblüten gepflückt werden: Die gelbe Blume hat sich in den vergangenen Jahren zu einem richtigen Unkraut entwickelt.
Es lohnt sich allerdings, vorab zu fragen, ob die Wiese nicht gedüngt gedüngt wurde. Dann solte man ebenso verzichten wie auf Blüten am Rande viel befahrener Straßen oder berüchtigter "Gassi-Wiesen".
Am wertvollsten sind die Blüten, wenn sie am Mittag voll geöffnet geerntet werden. Sie solten mit dem grünen Kelch abgepflückt werden. Er darf auch dranbleiben. Sie sollten allerdings ohne langen Stengel verwendet werden, der "milcht".
Zuhause sollte man die Blüten kurz abspülen, bevor sie in den Kochtopf kommen. Wersie im Zucker einlegt, sollte sie überdies trockentupfen.
Welche Pannen kann es geben?
Am häufigsten passiert es vermutlich, dass der Hummelhonig schäumt und überkocht. Dagegen hilft nur Präsenz am Herd und eine milde Flamme. Wenn's doch passiert, bleibt nur noch das Schrubben. Achtung, die klebrige Masse ist sehr heiß.
Wird der Hummelhonig zu lange gekocht, kann er zu fest werden. Dann hilft das gleiche wie bei normlem Bienenhonig, der fest geworden ist: Ab in die Mikrowelle oder ins Wasserbad, allerdings mit ein paar Tropfen Wasser dran.
Ansonsten ist das Rezept für Hummelhonig eigentlich nicht als schwierig zu bezeichnen - auch Anfänger kommen damit gut klar.
Wie genießt man Hummelhonig?
Super lecker schmeckt ein frisches Bauernbrot mit Butter und Hummelhonig obendrauf. Ein purer Genuss, der nach Kindheit schmeckt - herzhaft, süß, blumig.
Wer mag, kann den Hummelhonig auch zum Backen verwenden. Im Lebkuchen macht er sich genauso gut wie im Früchtebrot. Er bringt vollmundigen Geschmack in das Gebäck und ist deshalb eher für kräftige Gebäcke geeignet.
Nicht zuletzt kann ein Löffelchen Hummelhonig auch bei Erkältungen helfen. Viele Anwender schwören darauf. Wahlweise kann man den Hummelhonig direkt vo Löffelschlecken oder in einen warmen Tee einrühren. Auch auf den Stoffwechsel wirkt sich Hummelhonig günstig aus.
Selbst Veganer essen den Hummelhonig - er ist nämlich kein tierisches Produkt. Das weiß niemand besser als der, der 400 Blümchen abgezupft hat...
Bildquelle:
Kerstin Schuster
(Wie macht man gefüllte Champignons?)
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