Ein Warnhinweis gleich vorweg: Bitte machen Sie keine Quarkwickel bei offenen Wunden! - Schwerere Verletzungen oder Quetschungen gehören in die Hände von Ärzten und medizinisch geschultem Personal.

Bei kleineren Beschwerden helfen Quarkwickel allerdings sehr gut und werden neuerdings auch wieder häufiger von Ärzten und Ärztinnen entdeckt. Auch Hebammen empfehlen gerne die milchige Auflage. Damit können beispielsweise verschiedene Brustbeschwerden- beziehungsweise -entzündungen während oder nach der Schwangerschaft gut behandelt werden.

Wann wendet man Quarkauflagen an?

Heilpraktiker und Medizinkundige unterscheiden zwischen kalten und warmen Anwendungen.

Kalte Auflagen kommen bei folgenden Beschwerden zum Einsatz:

  • Verstauchungen
  • Prellungen
  • Gelenksschmerzen
  • Gelenksentzündungen
  • Sonnenbrand
  • Halsschmerzen
  • diverse Hauterkrankungen wie Neurdermitis
  • Brustentzündungen

(Bild: EME / Pixabay)

Warme Quarkwickel können helfen bei:

  • Kieferhöhlentzündungen,
  • Husten
  • Bronchitis ...

Unter warm versteht man dabei körperwarm. Speziell Kinderärzte empfehlen inzwischen Quarkwickel wieder gerne. Denn das Hausmittel hat keine bekannten Nebenwirkungen (sofern es nicht falsch bei offenen Wunden angewandt wird). Im Gegensatz dazu sind viele Pharmazeutika nicht ausreichend für Kinder getestet. (Übrigens aus nachvollziehbaren ethischen Gründen und nicht aufgrund ökonomischer Überlegungen).

Bei Quarkwickel handelt es sich um Erfahrungsmedizin. Die positiven Wirkungen wurden bei Kindern ausreichend beobachtet und vielfach bestätigt. 

Wie macht man einen kalten Quarkwickel?

Man nehme:

  • Speisequark (Fettgehalt ist egal) und trägt in etwa einen halben Zentimeter dick auf eine Kompresse oder auf Gaze auf. Dann legt man den Stoff zusammen. Der Quark sollte nicht direkt auf der Haut liegen sondern es sollte eine Schicht dazwischen sein.

  • Eventuell die Auflage mit einer Mullbinde festmachen.

  • Um den Hals wickelt man die Auflage, wenn man Halsschmerzen damit behandeln will. Bitte nicht zu eng auflegen.
  • Nach zwanzig Minuten sollte man die Auflage bei akuten Entzündungen abnehmen, empfehlen Ärzte.
  • Ansonsten kann man länger abwarten, bis der Quark aufzutrocknen beginnt. (Gerade bei Sonnenbrand ist diese Variante sehr wohltuend)
  • Wie oft Quarkwickel machen?- Kalte Wickel kann man mehrmals am Tag wiederholen.

Hier ein youtube-Video zur Vorgangsweise (in Schweizerisch):

Warmer Quarkwickel bei Husten:

Topfen beziehungsweise Quark wird dafür zunächst schonend auf Körpertemperatur erwärmt. (Eventuell in einer Extraschale im warmen Wasserbad)

  • Anschließend auf Gaze auftragen, wie oben beschrieben

  • Danach wird der Wickel auf den Brustbereich aufgelegt und eventuell mit einem dünnen Tuch fixiert.

    Die meisten Ärzte und Ärztinnen empfehlen einen warmen Quarkwickel mindestens eine halbe Stunde lang wirken lassen oder sogar bis der Quark zu trocknen beginnt. Wird der Wickel abgenommen, so muss die Haut gut abgetrocknet werden. - Empfohlen wird auch eine Nachruhezeit von mindestes einer fünfzehn Minuten. - Wie oft Quarkwickel machen? - Beim warmen Wickel wird meist eine einmalige Anwendug pro Tag empfohlen.

Warum und wie wirkt ein Quarkwickel?

Wenn Quark mit Haut in Berührung kommt, wird ein sogenannter Milchsäureprozess angeregt. Dadurch werden quasi Entzündungsstoffe aufgesaugt und so aus dem Körper abgeleitet. Quark wirkt daher entzündungshemmend. Außerdem wird die Durchblutung angeregt, speziell dann, wenn man die Quarkauflage antrocknen lässt (siehe Empfehlungen oben). Ein warmer Quarkwickel wirkt schleimlösend, was auf die Milchsäurebakterien zurückzuführen ist. Achtung: Wie eingangs bereits erwähnt, darf eine Quarkwickel nicht bei offenen Wunden angelegt werden. Derartige Verletzungen ebenso wie schwere Quetschungen gehören ärztlich versorgt. Bei einer echten Milcheiweiß-Kontaktallergie muss man ebenfalls auf Topfenwickel verzichten.

Wohltuend bei Sonnenbrand:

Auch Hebammen machen gerne Quarkwickel ...

Auf einschlägigen Hebammen- und Babyblogs finden sich noch zahlreiche Anwendungsfelder (z.B. Milchstau .. ) für Quarkwickel. Hier kann man sich bei Bedarf umsehen. Sicherheitshalber sollte man sich aber vor dem Auftreten eines Problems während oder nach der Schwangerschaft vom eigenen Hausarzt oder der eigenen Hebamme bezüglich tauglicher Hausmittel beraten lassen. Milchstau, Brustwarzenreizungen etc. sind häufig auftretende Beschwerden, auf die man sich bereits vorab einstellen kann.

Auf Säuglingsstationen macht man ebenfalls wieder Quarkwickel und Kinderärzte raten Eltern neuerdings auch häufiger dazu. Der Vorteil: Bei richtiger Anwendung (keine Anwendung bei offenen Wunden oder Milcheiweiß-Kontaktallergie) sind keine negativen Nebenwirkungen bekannt. 

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