Neugeborene Kätzchen können bereits riechen und tasten

Da ihre Augen und Ohren zwar bereits vollständig angelegt, aber noch verschlossen sind, orientieren sich neugeborene Katzenbabys, indem sie sich tastend vorwärtsbewegen. Die "Milchbar" ihrer Mama können sie erschnuppern und dann tapsig dorthin robben, um zu trinken. Vor allem die erste Milch ist für die Neugeborenen wichtig. Sie enthält eine große Portion Abwehrstoffe, die die Mutter an ihre Kleinen weitergibt, um sie gegen Infektionskrankheiten zu stärken. Damit die Milch reichlich fließt, massieren die Kätzchen den mütterlichen Bauch mit ihren Vorderpfoten. Diesen sogenannten Milchtritt führen auch noch erwachsene Katzen durch, wenn sie sich gerade rundum wohlfühlen.

Buch-Tipp zur Entwicklung von Katzenkindern

In der ersten Lebenswoche tun Katzenbabys nicht viel mehr als trinken und schlafen

Die Nähe zu ihren Wurfgeschwistern und der Mutter gibt den neugeborenen Schmusetigern Geborgenheit, Wärme und Schutz. Sie brauchen den engen Körperkontakt und haben noch nicht viel Interesse an dem, was außerhalb ihrer kleinen Gruppe vor sich geht. Denn momentan haben sie genug damit zu tun, sich an das neue Leben zu gewöhnen. Sie schlafen noch sehr viel, und wenn sie wach sind, trinken sie. So schaffen sie es im Normalfall, ihr Geburtsgewicht innerhalb der ersten Woche etwa zu verdoppeln.

Mit einer Woche können sie schnurren

Wenn sie etwa eine Woche alt sind, kann man bereits beobachten, wie kleine Kätzchen wohlig schnurren. Fühlen sie sich unwohl und allein gelassen, stoßen sie dagegen ängstliche Verlassenheitsrufe aus, damit ihre Mutter sich schnell wieder um sie kümmert. Katzenbabys brauchen ihre Mutter auch, um Kot und Urin ausscheiden zu können. Denn ihr Verdauungssystem funktioniert noch nicht vollständig. Damit sie sich lösen können, muss die Katzenmama den Kleinen erst den Bauch und Po kräftig ablecken. Anschließend frisst sie die Ausscheidungen auf, damit ihr Wurflager nicht beschmutzt wird oder Feinde darauf aufmerksam werden könnten.

Augen und Ohren von Katzenkindern öffnen sich in der zweiten Lebenswoche

Etwa nach zehn Tagen öffnen Kätzchen ihre Ohren und Augen. Sie können dann zwar sehen, aber bis ihre Sicht wirklich klar ist, dauert es noch ein paar Wochen. Mit der Zeit beginnen die Kleinen, diese beiden Sinne mehr und mehr mit einzubeziehen und sich damit besser in ihrer Umgebung zu orientieren. Sie werden aktiver und beginnen, das Nest zu erkunden und sich für all die Dinge, die sie hören und sehen können, zu interessieren. Sie lernen ihre Wurfgeschwister kennen und fangen an, sich an ihnen auszutesten. Jetzt beginnt die wichtige Sozialisierungsphase, während der Katzenkinder lernen, miteinander umzugehen und Grenzen zu akzeptieren. Erst in der zwölften Lebenswoche ist diese Phase abgeschlossen.

 

Quellen

"Katzen kennen und verstehen" von Bruce Fogle, blv-Verlag

"Was Katzen wirklich wollen" von Dr. Mircea Pfleiderer und Birgit Rödder, GU-Verlag

"Katzenkinder entdecken die Welt" von Monika Wegler, GU-Verlag

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