Die Idee

Ein Umzug steht an; manchmal ungewollt, weil zum Beispiel wegen Eigenbedarf gekündigt wurde, doch oft entsteht der Wunsch nach einem Wohnungswechsel von ganz alleine. So mag ein Arbeitswechsel der Grund sein, oder Familienzuwachs ist unterwegs. Eines haben fast alle Umzüge gemeinsam; die persönlichen Bedürfnisse haben sich geändert oder werden sich in naher Zukunft ändern. Und hier liegt der Kern eines jeden Umzugs; die eigenen Bedürfnisse sollten genau eingegrenzt werden, bevor die erste Wohnungsannonce gelesen wird. So können Nerven geschont und Zeit gespart werden

Wohnungssuche (Bild: OpenClips / Pixabay)

Persönliche Fragen

Dinge, die vorher nicht wichtig erscheinen können schon nach wenigen Wochen nerven. Daher sollten einige elementare Fragen vor einer Wohnungsbesichtigung geklärt sein.

  • Wie lange darf die Fahrzeit zur Arbeitsstätte höchstens sein?
  • Muss die Wohnung gut mit Bus und Bahn erreichbar sein, oder ist einem Ruhe und viel Grün wichtiger?
  • Wie viele Zimmer werden benötigt?
  • Welche Heizungsart wird bevorzugt? In manchen Altbauwohnungen gibt es nur alte Holz- oder Ölöfen. Dadurch wird die Wohnung günstig, aber auch arbeitsaufwendiger.
  • Ist ein Arbeitszimmer erforderlich? Dann sollte eine schnelle Internetleitung vorhanden sein.
  • Sind genug Steckdosen eingebaut? Es gibt nichts Schlimmeres, als haufenweise Verteilerdosen anzubringen.
  • Altbauwohnungen verfügen oft nicht über ausreichend abgesicherte Stromleitungen. Das führt dazu, dass schnell die Sicherung fliegt, wenn mehrere stromintensive Geräte gleichzeitig laufen – ein No-Go, für jeden Schreibtischtäter.
  • Soll die Wohnung hell sein?
  • Wie sieht es mit Krach aus? Kinder und Hunde machen Lärm, dafür darf man auch selber mal eher eine Party schmeißen.

CIMG1077 (Bild: kellerabteil / Flickr)

Besichtigung

Eine Wohnung sollte am besten unter der Woche bei Tageslicht angeschaut werden, So werden Fehler viel schneller entdeckt und auch der Lärmpegel ist abschätzbar. Am Wochenende ist es häufig ruhiger, LKW's fahren nur selten und auch der Berufsverkehr ruht.

Vor allem das Bad wird in manchen Wohnungen stiefmütterlich behandelt, es ist klein und alt. Gerade für Singles mag dies nicht so wichtig sein, doch spätestens wenn Kinder geplant sind, ist ein kleines Bad nicht gerade sinnvoll.

 

 

Checkliste zur Wohnungsbesichtigung

  • Besichtigungen sollten als Einzeltermin stattfinden. Gerade in Städten lieben es Makler und Vermieter, Sammeltermine zu veranstalten. Da finden sich in einer Wohnung schnell 20 - 30 Interessenten. Dadurch wird der Druck erhöht die Wohnung zu nehmen.
  • Keinesfalls sollte bei der ersten Besichtigung schon der Mietvertrag unterschrieben werden. Im Gegenteil, dieser sollte in aller Ruhe mit nach Hause genommen werden, um eventuelle versteckte Haken und Ösen zu finden.
  • Auch feste Zusagen sollten nicht gegeben werden, oft hat auch der Vermieter Zeugen dabei, so kann er erwarten, dass das Zugesagte auch eingehalten wird.
  • Viele Fragen zu stellen ist allerdings "Pflicht". Am besten sollten diese schon vor Besichtung der Wohnung auf einem Blatt formuliert sein - die Antworten des Vermieters können dann direkt dahinter notiert werden. Falls es zu einem Vertragsabschluss kommt, müssen alle Nebenvereinbarungen im Mietvertrag schriftlich festgehalten sein; die Unterschrift es Vermieters sollte nochmals unter den Nebenvereinbarungen stehen.

Aufteilung der Wohnung

Die Wohnungsaufteilung ist nicht unwichtig, im Gegenteil, wenn Schlafzimmer und Kinderzimmer an der Hauptverkehrsstraße liegen, kann es im wahrsten Sinne des Wortes zu einem bösen Erwachen kommen. Die Größe der einzelnen Zimmer ist beachtenswert; leere Zimmer wirken meistens größer und geräumiger, als sie es in Wirklichkeit sind.

Wenn es sich dann noch um ein Durchgangszimmer mit drei Türen und zwei Fenstern handelt, sind Möbel nur schwer unter zu bringen. Gerade mit den einzelnen Zimmern muss sich intensiv beschäftigt werden; hält man sich täglich dort auf, werden Dinge, die am Anfang hinnehmbar waren, mit der Zeit schnell lästig.

Die Küche

Sie gehört zu den wichtigsten Räumen im Haus und bevor eine Wohnung gemietet wird muss feststehen, ob die Küche Lebensmittelpunkt sein soll, oder nicht. Ist sie es, wird ein geräumiger Tisch mit Stühlen oder einer Bank im Raum stehen, Schränke mit genügend Stauraum sind vorhanden und es handelt sich nicht um ein Durchgangszimmer.

Ist die Küche quadratisch, kann ein gemütliches Zimmer eher realisiert werden, als bei einem länglichen Raum. Hell muss die Küche sein; sonst fühlt man sich nicht wohl beim Sitzen. Und mindestens drei durchgängige Meter ohne Fenster sind wichtig, damit ein großer Schrank gestellt werden kann. Befindet sich direkt an der Küche noch ein kleiner fensterloser Raum, ist das perfekt; eine kleine Speisekammer ist bares Gold wert.

Das Wohnzimmer

Im Wohnzimmer ist ein Fernseher obligatorisch; nur, wie groß soll er sein? Oder wird es doch eher ein Beamer? Und genießt man die Ruhe eher mit eienm Wandschrank oder einigen wenigen Möbeln?

Wer gerne Filme schaut, ärgert sich auch schnell über zu viel Sonnenlicht - gibt es Rollos, oder müssen diese erst angebracht werden? Auch die Stellfläche grundsätzlich ist überdenkenswert. Große Pflanzen und üppige Blumen brauchen Platz; auch Dekogegenstände kommen nur mit ausreichend Raum zur Geltung. Wer auf diese Dinge verzichten kann, wird auch ein kleines Wohnzimmer gemütlich einrichten können.

Sonnenblick aktuell (Bild: Adolf Hildebrand / Flickr)

Das Schlafzimmer

Ja, dort hält man sich nur zum Schlafen auf. Das stimmt aber nur begrenzt. Wer sonntags im Bett frühstückt oder abends gerne liest, nutzt das Schlafzimmer als persönlichen Rückzugsort. Daher muss es ein Raum zum Wohlfühlen sein. Mit der Einrichtung und entsprechender Farbgebung läßt sich schon viel erreichen, doch das nutzt alles nichts, wenn der Raum klein und mit winzigen Fenstern ausgestattet ist.

Das Kinderzimmer

Je älter das Kind, umso größer das Zimmer; ein Baby kommt noch mit sehr wenig Platz aus. Doch wäre es gut, wenn das Zimmer in der Nähe des Elternzimmers ist, so ist Mama schnell bei dem Kleinen.

Größere Kinder brauchen Platz zum Spielen und auch die Spielzeuge nehmen Platz weg. Niemand möchte abends alles akribisch wegräumen, damit man zum Bett kommt. Werden die Kinder älter, wird ein Schreibtisch fällig und auch die Möbel werden größer. Wer umzieht sollte im Hinterkopf haben, ob er nur vorübergehend in der Wohnung lebt oder ob es ein Umzug auf Dauer werden soll.

Klein sein... (Bild: ZΞITMACHΞR / Flickr)

Freunde sind wichtig

Fahren Sie nicht alleine, bestenfalls ist ein Freund dabei, der Sie gut kennt und selbst schon einige Male umgezogen ist. Er kennt die verstecken Fallen und kann darauf hinweisen. Und dann wäre da noch die Frage der Möbelaufteilung. Können die alten Möbel in der neuen Wohnung gestellt werden? Passt Oma's Schrank auch durch die Tür oder das Treppenhaus? Gibt es Anschlüsse für Waschmaschine und Co.?

Die Planung

Wenn der Wohnungswechsel fest steht und der Kaufvertrag unterschrieben ist, sollte die weitere Planung nicht lange auf sich warten lassen, am besten legt man sich eine Checkliste zu. Der alte Mietvertrag muss genauso gekündigt werden, wie Telefon, Internet oder Fernsehen. Auch Strom, Gas und Wasser bedarf einer Kündigung, bzw. Ummeldung, je nachdem, wie weit man weg zieht.

Dann steht natürlich die Frage im Raum, ob der Umzug in Eigenregie geplant wird oder ein Umzugsunternehmen helfen soll. Beides hat Vor- und Nachteile. Wenn Freude beim schleppen und packen helfen, werden nur die Kosten für Sprit und Lebensmittel fällig, allerdings bleibt man auf den Kosten sitzen, wenn etwas zu Bruch geht. Ebenfalls sollten handwerklich geschickte Helfer vor Ort sein, sonst steht man sich nur in den Füßen rum und es wird schnell chaotisch.

Bei einem Umzugsunternehmen kann es schnell teuer werden, dafür ist der Transport und das Verpacken der Möbel versichert; Schäden werden erstattet. Eine Zwischenlösung kann hilfreich sein; verpacken sowie Ab- und Aufbau übernimmt man selbst, das Schleppen und der Transport von A nach B wird von einem Umzugsunternehmen übernommen. Selbst hier kann bei einem versierten Umzugsunternehmen wieder gesplittet werden, wem der nervenaufreibende Aufbau der Küche zuviel ist, überlässt dies dem Unternehmen.

Ausblick

Nun gibt es immer noch genug zu tun bis zur Deadline. Es muss eventuell renoviert werden, die aktuelle Wohnung sollte ausgemistet und das Stellen der Möbel in der neuen Wohnung geplant werden. So geht die Zeit schneller rum, wie man denkt und außerdem wird der Umzug so nicht einfach nur Stress sondern kann mit Überzeugung etwas Schönes werden.

sw1 (Bild: hbmeister / Flickr)

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