Neue Gewürzkräuter bringen Abwechslung

Immer wieder halten Hobbygärtner und Hobbyköche Ausschau nach neuen aromatischen Pflanzen, mit denen sie ihren Gerichten geschmacklich eine neue unverwechselbare Note geben können. So haben viele exotische Kräuter Eingang in unsere Küchen gefunden.

Eines davon ist das Zitronengras, das aus fernöstlichen Breiten stammt und subtropisches und tropischen Klima gewöhnt ist. Es spielt in der über asiatischen Küche die gleiche dominierende Rolle wie bei uns die Petersilie und gedeiht auch bei uns in Mitteleuropa viele Jahre lang, wenn seinem Schutz im Winter besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird.

 

Zitronengras stammt vorrangig aus Südostasien, vor allem in Vietnam, Thailand und Indonesien. Mit Zitronen hat das Zitronengras botanisch gesehen absolut nichts zu tun, denn es gehört zur Familie der Gräser. Trotzdem gibt es eine gewisse Ähnlichkeit beim Duft, der sich beim Zerreiben oder Hacken der dünnen, schilfähnlichen Stauden aus den Tropen Asiens entfaltet. Er entsteht durch das Freiwerden des im Zitronengras reichlich enthaltenen ätherischen Öls Citral, auch Citronellöl genannt.

Das ätherische Öl in Zitronengras gilt in Thailand und anderen asiatischen Ländern als heilsam und lindernd bei Magenbeschwerden und bei innerer Unruhe. Außerdem soll es antibakteriell und entzündungshemmend wirken.

Für welche Speisen wird Zitronengras verwendet?

Zitronengras eignet sich für nahezu jedes asiatische Gericht, sei es Suppe, Fisch, Fleisch, Salat, Currygericht, Reisgericht oder Nudeln. Das Würzen ist ganz einfach, denn die geputzten Stängel werden ganz oder grob in Stücke geschnitten mitgegart und vor dem dem Servieren einfach wieder entfernt. So bleibt das Aroma im Gericht und die festen Stängel stören beim Essen nicht.

Auch Tee aus Zitronengras schmeckt sehr gut. Für eine Tasse Zitronengrastee nimmt man einen Stängel, übergießt ihn mit kochendem Wasser und lässt den Tee gut durchziehen. Nach dem Entfernen des Stängels kann der Tee genossen werden.

Auch gut gekühlt schmeckt der Tee im Sommer gut.

Zitronengras im eigenen Garten anbauen

Zitronengras ist mehrjährig und lässt sich relativ leicht kultivieren. Von Ende Mai bis September kann es auf einem hellen, sonnigen und trockenen Standort im Freiland stehen. Sinken im Spätsommer die Außentemperaturen auf etwa 5 bis 10 °Celsius, muss die Pflanze ins Haus. Die Erde, in dem das Gras gedeiht, sollte stets feucht gehalten werden, aber Staunässe muss unbedingt vermieden werden. Gedüngt wird von April bis September mit einem organischen Dünger.

Zitronengras pflanzen

Will man Zitronengras im eigenen Gartenbeet pflanzen, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder die Pflanzen kaufen oder aussäen.

Das Aussäen geschieht im Februar in Töpfen. Die Pflanzen können auf der Fensterbank herangezogen werden. Dabei muss die Erde immer feucht, aber nicht zu nass sein. Staunässe ist dabei immer zu vermeiden. Wenn die Frostgefahr nach den Siebenschläfern vorüber ist, werden die jungen Pflanzen ins Freiland gepflanzt.

Leichter ist es, auf dem Markt oder in einem Asien-Shop frische Zitronengrasstängel zu kaufen. Je kleiner die Pflanze ist, um so zarter ist sie. Große, ältere Pflanzen sind leicht strohig.

Sie werden 5 bis 10 Zentimeter tief in ein Glas Wasser gestellt. Das Wasser wird alle zwei bis drei Tage ausgewechselt, damit die Stängel nicht schimmeln. Nach zwei Wochen haben sich die ersten Wurzeln gebildet. Sind die Wurzeln ungefähr zwei Zentimeter lang, wird das Zitronengras in nährstoffreiche Erde in Töpfen eingepflanzt und die Pflanzerde in den Töpfen regelmäßig feucht gehalten. Nach weiteren zwei Wochen kommen sie ins Freiland.

Zitronengras mag einen hellen und sonnigen Standort

Egal, ob das Zitronengras im Kübel verbleiben oder direkt ins Freiland gepflanzt werden soll, benötigt es immer einen hellen, sonnigen, trockenen und vor heftigen Regenfällen geschützten Standort. Der Boden sollte humusreich und gut durchlüftet sein. Ratsam ist es, die Jungpflanze mindestens 10 cm tief in den Boden zu setzen, da das Zitronengras viele Wurzeln bilden möchte.

Zitronengras gießen

In den Sommermonaten müssen die Gewürzpflanzen zwei- bis dreimal wöchentlich gegossen werden. Stehendes Wasser und sehr große Wassergaben können zur Wurzelfäule führen.

Weniger Feuchtigkeit benötigt die Pflanze in den Wintermonaten. Während dieser Zeit reicht es, das Zitronengras einmal in der Woche zu gießen.

Gedüngt wird nur im Frühjahr und Sommer

Frühestens nach dem ersten Lebensjahr dieser mehrjährigen Pflanze sollte die Düngung beginnen.
Gedüngt wird das Zitronengras nur zur Hauptwachstumszeit von April bis September einmal pro Monat mit einem organischen Flüssigdünger. Gut sind auch Pellets, die auf die Erde um die Pflanze herum verteilt werden. Auch Hornspäne eignen sich Langzeitdünger auf ebenso.

Zitronengras schneiden und ernten

Im Sommer können die Blätter geschnitten und verwendet werden. Gelbe Blätter sollten Sie außerdem entfernen, da diese das Gewächs nur unnötig auslaugen. Berühren Sie dabei aber nicht die Knollen, diese sind recht empfindlich.
In den Wintermonaten wird die Pflanze nicht geschnitten. Eine minimale Ausdünnung ist aber von möglich.

Zitronengras überwintern

Zitronengras verträgt keinen Frost. Sobald das Thermometer im Spätsommer auf 5 bis 10 °C sinkt, kommt die Pflanze in einen warmen Raum. Ein Wintergarten eignet sich hervorragend. Eine sonnige Fensterbank oder einen anderen sonnigen Platz im Haus mag die Pflanze sehr.

Zitronengras ist zudem eine mehrjährige Pflanze und kann viele Winter in der Wohnung oder in einem geschlossenen und warmen Raum überwintern.

Zitronengras gegen Schädlinge schützen

Der einzig bedeutende Schädling des Zitronengrases ist die Trauermücke. Die ausgewachsen Mücke selbst ist nicht das Übel für die Pflanze, sondern ihre Larven. Diese richten erhebliche Schäden vor allem an jungen Gewächsen im Kübel oder Topf an.

Die Trauermücke legt die Eier in die feuchte Erde ab. Zunächst ernähren sich die Larven noch vom Dünger. Ist dieser aber aufgebraucht, wechseln sie auf die Pflanze über und schädigen diese empfindlich. Die Larven verletzen die Wurzeln und dringen in das Innere des Zitronengrases ein. Schwerwiegende Folgen kann das vor allem für Jungpflanzen haben. Große Pflanzen stecken den Schädlingsbefall gut weg.

Eine einfache Lösung für das Schädlings-Problem

Einfach eine fingerbreite Schicht Sand auf die Erde bringen. Das hindert die Mücken an der Eiablage. Das Zitronengras im Pflanzgefäß sollte von unten gegossen werden, denn die Mücken können sich nur in einer feuchten Umgebung vermehren.

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