Beliebt bei Bienen und Hummeln!

Wildtulpen (Bild: a.sansone)

Bienen und Hummeln

Bienen und Hummeln sind nach den Käfern die zweitgrößte Insektengruppe. Sie ernähren sich von Blütennektar (Nektarpflanzen) und Pollen (Pollenpflanzen). Der Pollen wird von Blüte zu Blüte transportiert und dabei erfolgt die Befruchtung. Ist die Pflanze erfolgreich bestäubt, kann sie Früchte und Samen bilden.

Viele Bienen leben wie die bekannte Honigbiene im Staatenbund. Auch Hummeln. Aber einzelne Arten leben auch solitär. Gerade für diese Wildbienen und Hummeln sind sogenannte Insektenhotels neben Totholz, sandigen Bereichen oder Steinhügeln wichtige Angebote für Behausungen.

 

Mehr zu den Bienen:

Buchempfehlungen zum Thema Hummeln:

 

Pelzbiene im Anflug auf Lupine (Bild: a.sansone)

Bienenweidepflanzen - huch - was ist das?

Bienenweidepflanzen nennt man Pflanzen, die besonders reich an Nektar und Pollen sind und deshalb von den Bienen gerne besucht werden. Wer sich in dieses Thema genauer einlesen möchte, Heike Nedo liefert in diesem Artikel gute Informationen. Damit Sie sich nicht über Gebühr damit herumquälen müssen, gibt es hier eine Übersicht an Pflanzen, die Sie setzen können. Ob in Balkonkistchen, in Pflanztröge oder im Garten als Beet oder Blumenwiese, bleibt Ihren Möglichkeiten überlassen. Sie müssen nur noch ihre eigenen Lieblinge auswählen.

Sträucher sind etwa Wildsträucher wie Kornelkirsche, Schlehdorn, Weißdorn. Aber auch die beliebten Gartensträucher wie Johannisbeere, Blutjohannisbeere, Stachelbeere, Heidelbeere, Maibeere, siehe Bild, (blüht als eine der ersten), sowie die blühenden Obstbäume sind im zeitigen Frühjahr wichtig.

An hübsch blühenden Kletterpflanzen zu empfehlen sind Waldrebe/Clematis und Geißblatt.

Um für Bienen naturnahe Lebensbedingungen zu schaffen, sollte man für abwechslungsreiche Blüte vom zeitigen Frühjahr bis zum Spätherbst sorgen. Am leichtesten mit den Blumen, die Sie selbst auch lieben.

Wer dabei viele heimische/regionale Pflanzen bevorzugt verwendet, tut nicht nur Hummeln und Bienen, sondern allen Insekten, Vögeln und kleineren Wildtieren einen besonderen Gefallen.

Hilfreiche Bücher für einen bienenfreundlichen naturnahen Garten

unter vielen anderen Büchern etwa diese:

  • Mein Bienengarten: Bunte Bienenweiden für Hummeln, Honig- und Wildbienen

  • Bienenweide, Günter Pritsch

  • Blütenpflanzen und ihre Gäste, H. u. M. Hintermeier

Bienenfreundliche Pflanzen für das Frühjahr

Der Kalender kann irren, die Natur jedoch nicht! Sobald die Schneeglöckchenblüte da ist, beginnt regional der Vorfrühling und die ersten hungrigen Bienen, Hummeln, ja sogar die überwinternden Schmetterlinge sind da und suchen Nahrung. Ein Grund mehr, warum wir die Frühlingsblüher mit ihrem reichen Nektar- und Pollenangebot pflanzen sollten. Hinweis: Gefüllte Sorten höchstens als Hingucker pflanzen, denn hier wurde der Nutzen (Pollen/Nektar) zugunsten der Schönheit geopfert.

Fast alle Zwiebelpflanzen/Geophyten-Frühblüher liefern wertvolle Nahrung. Wer auch vielen heimischen Wildpflanzen und nicht nur gezüchteten Gartensorten Platz gibt, etwa in Form einer kleinen Wildblumenwiese (siehe Bild: man kann das auch gut kombinieren), der handelt besonders clever. Die Pflanzen sind ungefähr nach Blühbeginn geordnet.

Weiter im Vollfrühling wird es üppig,

Zierlauch/Allium

 

Kräuterspirale - mal Ausprobieren

Kräuterspirale (Bild: Deutsche Bundesstiftung Umwelt / Flickr)

Der Kräutergarten als Bienenparadies

Kurz zusammengefasst; alles was wir in unseren Kochtöpfen als Würze oder in unseren Teekannen als Kräutertees genießen, genießen auch die Bienchen. Also nichts wie los und diese Kräuter anpflanzen. Ob als Kräuterspirale, oder als mediterranes Eck an der sonnigen Hausmauer oder in Töpfen an sonnigen Plätzen, ist ganz dem eigenen Geschmack überlassen. Man kann aber auch viele dieser Kräuter problemlos mitten in ein Staudenbeet oder unter das Gemüse pflanzen-der Standort muss natürlich passen; denn hübsch sind sie auch noch dazu.

  • Rosmarin
  • Dill
  • Borretsch
  • Basilikum
  • Mutterkraut
  • Koriander
  • Engelwurz
  • Johanniskraut
  • Thymian
  • Oregano
  • Pfefferminze
  • Zitronen-Melisse, Gold-Melisse/Indianernessel
  • Salbei
  • Baldrian

 

Unkraut? Nein, Beikraut, Bienenkraut

Günsel/Ajuga (Bild: a.sansone)

 

  • Günsel, Gundermann/Gundelrebe, Ehrenpreis und Braunelle, die hübschen Blaublüher strafen das Wort "Unkraut" Lüge.

 

Das Unwort "Unkraut"

Wer naturnah gärtnert, darf ein bisschen fauler sein als penible Gärtner. So liefert er durch das Untätig-Sein auch wertvolle Beipflanzen, die Bienen & Co so dringend im gesamten Jahresverlauf brauchen, denn auch die Raupen vom Schmetterling wollen ernährt werden. Noch kaum ein Frühblüher ist in Sicht, da stehen sie bereits "Blüte offen" für die Insekten bereit:

  • Wiesenschaumkraut, Schafgarbe, Wiesenklee, Fingerkraut, Hahnenfuß, Vogelmiere, Taubnessel, Huflattich, Habichtskraut, Gänseblümchen, Labkraut, Löwenzahn
In the Summertime ...

Rosen (Bild: a.sansone)

Bienenfreundliche Pflanzen durch den Sommer

Gelb: Ginster, Sonnenblumen (ungefüllte), Tagetes, Königskerze, Ringelblume

Blau: Wegwarte, Kornblume, Jungfer im Grünen, Glockenblume, Beinwell, Rittersporn, Eisenhut

Violett-Rot/Pink: Natternkopf, Flockenblume, Seifenkraut, Distel, Eselsdistel,

Rot: Klatschmohn, Schlafmohn, Türkischer Mohn, Kapuzinerkresse, Fingerhut, Nelken, Bartnelken, Steinnelken

Rosen (ungefüllte Sorten; für die Fülle müssen die Staubblätter dran glauben)

Zusätzlich kann man viele einjährige Sommerblumen empfehlen. Hier gibt es zahlreiche Sommerblumenmischungen mit bienenfreundlichen Pflanzen. Macht wenig Mühe und viel Freude.

 

Auch im Herbst noch ein üppiges Angebot für Biene, Hummel & Co

Echinacea (Bild: a.sansone)

Bienenfreundliche Pflanzen bis spät in den Herbst

  • Besenheide, Calluna vulgaris
  • Efeu
  • Große Klette
  • Ringelblume
  • Stockrose
  • Wilde Malve
  • Herbst-Anemone
  • Nachtkerze Sie wird auch gerne als Schlafplatz angenommen.
  • Färberkamille
  • Sonnenhut
  • Fetthenne
  • Mannstreu
  • Blut-Weiderich
  •  
Gemüseblüten sind im Herbst wertvolles Futter bis zum Frost

Kreuzblütler (Bild: a.sansone)

Auch Gemüsepflanzen kann man blühen lassen

  • Kohlgewächse, Brokkoli
  • Kürbis
  • Zucchini
  • Bohnen, Feuerbohnen, Erbsen
  • Pastinake
  • Rettich, Kren/Meerrettich
  • Rucola/Rauke
  • Senf
  • Salat
  • Saubohne
  • Schnittlauch, Zwiebel

 

Wer für Insekten einen naturnahen Bereich anbieten möchte, ...

...etwa eine Wiese, die nur handgemäht wird, mit einjährigen und zweijährigen heimischen Blütenpflanzen, der sollte sich an Wildblumensamenanbieter wenden.

Wildpflanzen sind Blumen und Gräser, die bei uns heimisch sind, und sich über unzählige Generationen hinweg an einen bestimmten Standort angepasst haben. Daher ist es bei der Wahl des Saatgutes wichtig darauf zu achten, dass dieses Samen gebietstypischer Wildpflanzen aus möglichst gebietsnahem (regionalem) Anbau, enthält.

Gute Anbieter können Samenmischungen nach Regionen anbieten; wenn dann auch noch der Boden stimmt, freuen sich die vielen Wildbienen und Hummeln und andere Bestäuber. Man mäht entweder nach Samenreife der Gräser und Blumen Ende September, oder man mäht das erste mal Ende Juni, das zweite Mal Ende August/September. Hier einige Bezugs-Adressen dazu:

 

Gartenblicke übers Jahr

Der Lenz ist da - Wildwiese mit Geophytenmix (Bild: a.sansone)

Aus dem eigenen Gartenkästchen geplaudert

In meinem Garten gibt es Wildwuchs an den Gartenrändern, ein Paradies für Igel & Co, wo sich sowohl der Giersch, wie auch die Brennnesseln für die Falter ausbreiten dürfen. Es gibt eine Wildblumenwiese (heimische Arten, die hier schon immer gewachsen sind) mit einem nicht nur dekorativen, sondern auch nahrungsreichen Blumenzwiebelmix. Gemäht wird von Hand mit der Sense, zwei Mal. Ein Teil der Mahd wird getrocknet, als Polstermaterial für die diversen Igelhäuser im Herbst. Der Gemüsegarten ist wie ein Bauerngarten angelegt, also im Innenbereich Gemüse, an den Rändern mit Bewegungsfreiheit Stauden und einjährige Sommerblumen; die auch gerne mal in den Gemüsebereich ausbüxen dürfen.

Im Frühjahr boomt die Wiese, von Krokus über Himmelschlüssel, Tulpen, Narzissen, Schaumkraut und reichlich Löwenzahn und Hahnenfuß. Dann übernehmen Glockenblumen und Margeriten hier die Oberhand. Wird es hier im Sommer etwas magerer, verteilt sich das Interesse der Insekten auf den Gemüse- und Staudengarten. Nachdem fast immer eine Gemüsepflanze auch ausblühen darf, ob Pastinake, Salat oder Brokkoli, summt es auch hier reichlich.

In meinem naturblog-Beitrag Summende Besucher im naturnahen Garten könnt ihr euch

ein Bild  davon machen!

Im Herbst übernehmen die Herbstanemonen mit Fetthenne, Sonnenhut, Borretsch und Nachtkerzen das Nahrungsangebot. Zusammen mit Ringelblumen und Goldmohn finden Insekten hier Futter bis zu den ersten Frosttagen. Die Sonnenblumen dienten erst den Bienen, später naschen hier die Stieglitze und Meisen.

Heimische Pflanzen sind in der Überzahl, aber auch botanische Lieblinge fremder Herkunft bereichern Herz und Auge. Wenn ich nach der Anzahl der fliegenden Besucher gehe, dann sind alle zufrieden. Im Winter wird das reichliche Samenangebot (keine gefürchteten invasive Arten darunter) den gefiederten Gästen gereicht. So bleibt alles im Fluss und für Überraschungen ist immer gesorgt.

Stolperfalle "Bienenmischung" - ein kritischer Bericht

Dass nicht immer das im Produkt drinnen ist, was draußen draufsteht, wissen kritische Verbraucher selbst. So geht es auch in diesem Fall.

Die Arbeitsgruppe:

Biene sucht Blüte

~ Arbeitsgruppe für Wildbienenschutz und ökologische Bienenhaltung

hat sich die "Bienenmischung" von Bayer vorgenommen und stellte fest, dass es sich um eine Mogelpackung handelt. Wenige heimische Pflanzen, viele einjährige, die aber nach der Blüte ja keinen Wert mehr besitzen oder sich nicht selbst aussamen, etc. Mehr dazu:

Solche einjährigen Mischungen, wie sie Bayer anbietet, decken aber nur ein kurzes Zeitfenster im Sommer ab. Zwar immer noch besser, als steriler rasen, aber nicht genügend.

Aber wie macht man es nun richtig?

Sie empfehlen diese ANBIETER: Hof Berg-Garten, Rieger-Hoffmann und die Kräuter- und Wildpflanzengärtnerei Strickler. Regionale Anbieter findet man auf der Seite des Verbandes deutscher Wildsamen- und Wildpflanzenproduzenten (VWW e.V.).

Und ganz besonders möchten wir Euch die von Paul Westrich und Syringa-Samen speziell für die gefährdeten Pollenspezialisten entwickelten Saatgutmischungen empfehlen.

Artikel über Bienen

Bienen sind nicht so mein Spezialgebiet, aber es gibt Kollegen, die sich da gut auskennen. Wer sich besonders für Bienen interessiert, findet bei Pagewizz so einige interessante Artikel dazu:

Adele_Sansone, am 27.02.2018
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Bildquelle:
a.sansone (Wie macht man einen Garten in Blau?)
https://pagewizz.com/ein-garten-in-rosa- (Ein Garten in Rosa, Pink bis Lila? Ist das schön?)
a.sansone (Sind das alles Disteln?)

Autor seit 12 Jahren
434 Seiten
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