Bighorn Medicine Wheel - Das geheimnisvolle Medizinrad der Indianer
Welches Geheimnis verbirgt sich hinter dem Großen Medizin-Rad in Wyoming und zu welchem Zweck wurde es angelegt?Medicine Wheel (Bild: JoseJose / Flickr)
In der Mythologie der Lakota-Indianer hat die Zahl vier eine besondere Bedeutung
Auffällig ist zumindest, dass es Blickachsen vom Mittelpunkt zu anderen markanten Formen gibt, die zu mehreren kalendarisch wichtigen Orten laufen. Wussten die Cheyenne-Indianer oder ein anderer Stamm mehr über Astronomie als man heute annimmt? Oder kamen sie zu diesem Ort, um hier zu beten, zu fasten oder um eine Vision vom Großen Geist zu erbitten? Forscher glauben, dass das Rad über einen Zeitraum von 500 bis 1500 Jahren entstanden ist. Das Land war bereits seit 7000 Jahren die Heimat verschiedener Indianerstämme (Arapaho, Bannock, Blackfoot, Cheyenne, Crow, Kootenai-Salish, Lakota Sioux, Cree und Shoshone).
Obwohl es keine gescherten Informationen über die Funktion und Bedeutung des "Great Medicine Wheel" gibt, wird es heute doch von vielen Indianerstämmen als traditionelle Kultstätte und heiliger Ort betrachtet. Das Medizin-Rad der Lakota-Indianer besteht aus einem Reif mit vier Speichen. In ihrer Mythologie hat die Zahl vier eine besondere Bedeutung. Sie steht für die vier Himmelrichtungen und die Werte "woksape" (Weisheit), "wowacintanka" (Seelenstärke), "woohitika" (Tapferkeit) und "wacantognaka" (Großzügigkeit).
In der Großen Ebene gibt es mehrere zehntausend Medizin-Räder
Häufig wird das Medizin-Rad auch mit Tiersymbolen verbunden und bei traditionellen Zeremonien verwendet. Das Wort "Medicine" steht bei den nordamerikanischen Indianern nicht für Heilkunde, sondern für die "geheimnisvolle unsichtbare Kraft hinter allen sichtbaren Erscheinungen". Erstaunlich ist zudem, dass die Indianer das Rad zwar kannten, es aber nie als Grundlage für einen fahrbaren Untersatz verwendeten. Neben dem "Great Medicine Wheel" in Wyoming gibt es in den Great Plains (Große Ebene) noch mehrere zehntausend dieser Steinformationen der amerikanischen Ureinwohner.
Gemein ist allen, das sie einen Steinhaufen als zentrale Narbe, einen oder mehrere konzentrische Kreise und mindestens zwei speichenförmige Steinreihen aufweisen. Bekannt sind heute etwa 70 bis 150 dieser Medizin-Räder, davon allein 66 in der kanadischen Provinz Alberta. Weitere befinden sich in den US-Bundesstaaten Montana und South Dakota. Viele sind bis zu 5000 Jahre alt, einige wurden aber auch erst nach dem Kontakt mit den Weißen angelegt. Im Jahr 1969 wurde das "Great Medicine Wheel" als National Historic Landmark ausgewiesen und wird vom U.S. Forest Servive betreut.
Bildquelle:
Bernd Teuber
(Der Winterkalender der Indianer)
tpsdave
(Indianische Grabhügel im Wilden Westen)
Bernd Teuber
(Die Donnertiere der Sioux-Indianer)