Jeder von uns hat Stress, das ist normal.

Im Internetzeitalter fällt es uns zunehmend schwerer, uns zu bewegen, Sport zu treiben und körperliche Arbeit zu verrichten. Das Gros der Arbeitnehmer sitzt acht Stunden am Computer in stickigen oder überklimatisierten Büros. Keine idealen Arbeitsbedingungen, und wenn Mobbing hinzukommt, sind das Burn-Out-Syndrom und Depressionen nicht mehr weit. Ein Teufelskreis, denn hat es uns erst mal gepackt, ist es fast unmöglich, ohne professionelle Hilfe und/oder liebevoller Unterstützung von Freunden und Familie wieder aus dem dunklen Tal herauszukommen. In einem solchen Fall ist der Besuch eines Theapeuten ratsam.

Dieser Artikel soll all diejenigen ansprechen, die sich ihrem Stress sehr wohl bewusst sind, ihn jedoch noch im Griff haben und ihm dennoch hin und wieder ein Schnippchen schlagen möchten. Das ist eigentlich gar nicht so schwer - wenn man ein wenig egoistisch ist und sich hin und wieder selbst etwas Gutes tut statt den anderen.

Spring Romance II (Bild: Lisa Audit)

Früher aufstehen - Der frühe Vogel fängt das Frühstück - oder so ähnlich.

Als Nachteule habe ich mit Tipp Nr.1 meine Probleme - aber er wirkt! Wer nur eine Viertelstunde früher aufsteht als der Wecker normalerweise klingelt, hat schon viel gewonnen. Dann beginnt der Tag nämlich ohne Hektik. Das Badezimmer ist länger frei (oder noch nicht besetzt), man kann sich ein bisschen mehr Zeit für sich selbst nehmen und besonders für das Frühstück, die wichtigste Mahlzeit am Tag. Empfehlenswert für einen guten Start sind Obst, Vollkornbrot mit magerem Putenfleisch oder Müsli mit gemahlenem Getreide, kurz: Produkte, die den Stoffwechsel ebenso anregen wie die erlaubte Tasse Kaffee. So beginnt der Tag voller Energie.

Ein ausreichendes, ballasthaltiges Frühstück beugt Heißhungerattacken vor, da es für einen physiologischen, konstanten Blutzuckerspiegel sorgt. Bis zum Mittagessen sollte man kein Hungergefühl mehr verspüren.

Optimist werden - Die Macht der Gedanken ist nicht zu unterschätzen.

Gerade wir Deutschen sind nicht eben das, was man Optimisten nennt. Woran das liegt, ist bis heute unerforscht, doch es bleibt die Tatsache bestehen, dass man hierzulande lieber jammert und herummeckert als sich über kleine Dinge und Erfolge zu freuen.

Gerade eine postive Einstellung trägt entscheidend zum Stressmanagement bei. Wer ständig das Haar in der Suppe sucht und sich und andere fertig macht, wird nie wirklich zufrieden sein können. Schlimmer - er macht sich damit auf Dauer sowohl psychisch als auch physisch krank. Außerdem zeigt sich eine negative Lebenseinstellung bereits früh in Mimikfalten und vorzeitigen Runzeln. Lachfalten sind viel schöner und wirken attraktiv. Darum sollten wir öfter lachen, uns gegenseitig etwas Nettes sagen, Erfolge höher bewerten als Misserfolge und das Leben nicht so furchtbar ernst nehmen.

Raus an die frische Luft - Bewegung ist das A & O beim Stressabbau.

Höchstleistungen werden nicht verlangt. Was zählt, ist die Regelmäßigkeit. Schon ein paar Minuten Spazieren machen den Kopf frei und beugen sogar Krankheiten vor, da das Immunsystem gestärkt wird, und Herz und Lungen - unsere am meist beanspruchten Organe - ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Erkältungen haben bei regelmäßiger Bewegung im Freien ebenso wenig eine Chance wie das Anfuttern von unliebsamen Fettpölsterchen.

Ein angenehmer Nebeneffekt ist die Auswirkung der Bewegung auf unser Wohlbefinden. Der Geist tankt auf, die Seele baumelt. Und manchmal kommen einem beim Spaziergang die besten Ideen. Das liegt an der besseren Durchblutung und Plastizität des Gehirns. Man vermutet sogar, dass tägliche Bewegung an frischer Luft Demenz und Alzheimer vorbeugt.

Stairway Through Bamboo Grove Above Adashino Nembutsu-Ji Temple (Bild: Brent Winebrenner)

Inseln der Ruhe schaffen - mit Powernapping - Immer wieder Pausen einlegen.

In Japan ist es Tradition, in den USA haben Bürogebäude speziell eingerichtete Räume dafür: Powernapping. Das bedeutet nichts anders, als ein Nickerchen halten. Möglichst nicht länger als eine halbe Stunde, denn sonst bewirkt das Powernapping das Gegenteil von dem, was es verspricht: man fühlt sich müde statt ausgeruht und kommt den restlichen Tag nicht wieder in die Puschen.

Powernapping muss geübt werden, und auch hier zeigt sich die Regelmäßigkeit als am wirksamsten. Die Japaner können in der U-Bahn power-nappen und verpassen dennoch den Anschluss oder ihr Ziel nicht. Beneidenswert, oder?

Ansonsten einfach mal den lieben Gott einen guten Mann sein lassen und sich mit der Lieblingsmusik verwöhnen, oder bei einem guten Hörbuch abschalten.

Schlummer-Rituale für eine gute Nacht - Klingt altmodisch. Trotzdem ist die Wirkung enorm.

Stress und Sorgen sind die häufigsten Ursachen für Schlafstörungen. Rituale sind beruhigend; wir kennen sie aus der Kindheit, und sie bringen auch das erwachsene Kind wieder in Balance.

Eine Tasse heiße Milch mit Honig oder Trinkschokolade mit hohem Kakaoanteil fördern die Bildung des Schlafhormons Melatonin. Manche schwören auf ein Stück Blockschokolade, das wahre Wunder vollbringen und innerhalb weniger Minuten in Morpheus' Arme treiben soll.

Lesen ist kalorienfrei. In vielen Fällen hilft leichte Lektüre, dass die Augen schnell zufallen.

Ebenfalls hilfreich: Atemübungen. Bewusst tief einatmen, den Atem eine Minute lang anhalten und danach langsam wieder ausatmen.

Mir persönlich hat Lavendel-Kissenspray sehr geholfen, auf das ich nicht mehr verzichten möchte.

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