Christi Himmelfahrt und seine Bedeutung - Wissenswertes rund um den Feiertag
Christi Himmelfahrt: Bedeutung, Geschichte und Brauchtum - die wichtigsten Fragen rund um den Feiertag einfach und verständlich beantwortetWann ist Christi Himmelfahrt?
Christi Himmelfahrt findet 40 Tage nach Ostern und 10 Tage vor Pfingsten statt. Der genaue Termin ist abhängig vom Termin des Osterfestes, er fällt aber immer auf einen Donnerstag.
- Christi Himmelfahrt 2021: Donnerstag, 13.05.2021
- Christi Himmelfahrt 2022: Donnerstag, 26.05.2022
Ist Christi Himmelfahrt in Deutschland ein Feiertag? Haben an diesem Tag die Geschäfte geöffnet?
Ja, Christi Himmelfahrt gehört in Deutschland zu den neun gesetzlich festgelegten Feiertagen, die für das gesamte Bundesgebiet gelten.
Und nein, ein gesetzlicher Feiertag wie Christi Himmelfahrt ist arbeitsfrei, die Geschäfte haben an diesem Tag nicht geöffnet.
Christi Himmelfahrt, was bedeutet das?
Christi Himmelfahrt, der Begriff verrät es schon: Es geht um Jesus.
Was da genau geschehen ist, kann man im ersten Kapitel der Apostelgeschichte nachlesen. "Jesus kehrt zu Gott zurück", so steht es da.
Nach seiner Auferstehung zeigt sich Jesus den Aposteln ein letztes Mal. Sie können ihn berühren, er isst vom gebratenen Fisch, den sie ihm anbieten - ja, es ist wahr, Jesus lebt!
Jesus verspricht, dass er seinen Anhängern den Heiligen Geist schicken wird, auf diese Weise wird er mit ihnen verbunden bleiben - die Pfingstgeschichte erzählt davon, wie die Apostel den Heiligen Geist empfangen.
Jesus kehrt zu Gott zurück, er "fährt in den Himmel". Vor den Augen seiner Jünger nimmt Gott Jesus zu sich: "Eine Wolke verhüllte ihn vor ihren Augen, und sie sahen ihn nicht mehr." (Quelle: Bibleserver - Hoffnung für alle)
Jesus ist nicht mehr sichtbar da, er bleibt nicht auf der Erde. Seinen Anhängern ist Jesus aber trotzdem weiterhin nah.
Jesus kehrt wieder in den Himmel zu Gott zurück - für die Menschen früherer Zeiten war das ein Bild, das sie sich leicht vorstellen konnten. Der Himmel ist jedoch vor allem ein Symbol: Jesus ist jetzt durch seine Auferstehung mit etwas Größerem, mit Gott verbunden. Jesus gehört zu Gottes Königreich, er steht stellvertretend für göttliche Größe, für Frieden, Nächstenliebe und Gerechtigkeit. Die "Himmelfahrt" soll auch verdeutlichen, welche spirituelle Entwicklung Jesus durch seine Auferstehung erlebt hat.
Auf manchen Darstellungen der christlichen Himmelfahrt sieht man Jesus Gottes Hand ergreifen oder wie er von Engeln in den Himmel getragen wird.
The Ascension of Christ (Bild: Hans Suess Kulmbach)
Seit wann wird Christi Himmelfahrt gefeiert?
Christi Himmelfahrt gehört zu den ältesten christlichen Festen und wird bereits seit dem 4. Jahrhundert von den ersten jüdischen Christen gefeiert.
Wie wird Christi Himmelfahrt gefeiert?
Im Mittelalter scheinen die Feiern zu Christi Himmelfahrt ziemlich spektakulär gewesen zu sein: In der Kirche wurde eine Jesusfigur mit Hilfe einer Seilwinde bis ganz nach oben an die Decke gezogen - dort stand eine Luke zum Himmel offen, das sogenannte "Heiliggeistloch". Verschwand dann die Jesusfigur durch diese Luke in den Himmel, regnete es Heiligenbilder, Gebäck, Früchte und Nüsse auf die Gläubigen herab.
Traditionell fanden an Christi Himmelfahrt sogenannte Bittprozessionen statt, heute sind sie meist nur noch in einigen katholischen Gegenden üblich. Die Menschen zogen an diesem Tag in die Natur hinaus, um dort eine gute Ernte, Gottes Segen und Schutz vor Unwettern zu erbitten.
Die drei Tage vor Christi Himmelfahrt nannte man deshalb auch die Bitttage oder Tage des Bittens.
Eine berühmte Prozession, die heute noch jedes Jahr an Christi Himmelfahrt stattfindet, ist die Heiligblut-Prozession in Brügge (Belgien): Mehr als 2000 Teilnehmer stellen in einem prachtvollen Umzug durch Brügges Straßen Szenen aus dem Alten und Neuen Testament der Bibel dar.
Christi Himmelfahrt gilt als Freudenfest. Heute finden an diesem Tag oft Gottesdienste im Freien statt, auch "Kirche im Grünen" genannt.
Welche Bräuche rund um Christi Himmelfahrt gibt es außerdem?
- Um den Menschen die Himmelfahrt Jesu leichter verständlich zu machen, wurde in früheren Zeiten in den Kirchen oft Weihrauch benutzt. So wie der Rauch aufsteigt und entschwindet, so tut das auch Jesus. Trotzdem ist er weiterhin da, es bleibt etwas von ihm zurück.
- Im Mittelalter aßen die Katholiken zu Himmelfahrt nur "fliegendes Fleisch", also Geflügel. Auch Gebäck in Vogelform war üblich.
- In vielen Gegenden bedeutet Christi Himmelfahrt auch heute noch den Übergang vom Frühjahr in den Sommer.
- Kräutern, die man an Christi Himmelfahrt pflückt, sagt man besondere Heil- und Segenskraft nach.
Was hat Christi Himmelfahrt mit dem Vatertag zu tun?
Am Himmelfahrtstag wird in Deutschland auch der Vatertag gefeiert - gibt es zwischen diesen beiden Anlässen tatsächlich eine Verbindung? Ganz sicher ist man sich nicht, was die Antwort auf diese Frage betrifft.
Möglich ist, dass die mittelalterlichen Himmelfahrtsprozessionen Vorbilder für die heutigen Herrenpartien und Männerausflüge am Vatertag gewesen sind. Schon damals traf man sich gerne an Feiertagen wie dem Himmelfahrtstag, um zu essen und zu trinken, um sich gemeinsam zu vergnügen.
Aus Sicht der Kirche könnte man Christi Himmelfahrt durchaus als "Vatertag" bezeichnen: Jesus kehrt an diesem Tag zu seinem Vater zurück - oder wie es ihn christlichen Gottesdiensten gerne beschrieben wird: Gott hat Jesus nicht im Stich gelassen, er gibt ihm den Platz, der ihm zusteht.