Kaum zu verkennen: Das Gänseblümchen

Das Gänseblümchen wächst besonders gerne auf nährstoffreichen Böden an hellen Standorten und gehört wie Margerite, Löwenzahn, Huflattich, Arnika, Schafgarbe, Kamille oder Ringelblume zur Familie der Korbblütler.

Schaut man genau hin, dann kann man die gelben Röhrenblüten sehen, die wie in einem Körbchen von weißen Zungenblüten umgeben sind. Die Blütenspitzen und die Unterseite können rot gefärbt sein.

Nach der Signaturenlehre kann man vom Äußeren einer Pflanze (der Farbe und Form) auf das Innere einer Pflanze (ihr Wesen und ihre Wirkung) schließen.

Schauen wir doch mal ganz genau hin …

Die weißen Blütenblätter des Gänseblümchens symbolisieren Unschuld und Reinheit. Tatsächlich wirkt das Gänseblümchen reinigend, entschlackend und entgiftend. Vor allem bei Hauterkrankungen wie Ausschlägen, Ekzemen, Unreinheiten, Wunden, Lippenherpes, Entzündungen, auch Mund- und Zahnfleischentzündungen entfaltet es seine Heilkraft. Besonders geeignet soll die kleine Pflanze für Teenager sein, sie lindert Stimmungsschwankungen und wirkt heilsam bei Akne.

Die roten Blütenspitzen des Gänseblümchens symbolisieren das Blut – nach einer christlichen Legende sind es die Tränen der Jungfrau Maria. Deshalb heißt das Gänseblümchen im Volksmund auch Marienblümchen. Andere Legenden schreiben die Tränen, die das Gänseblümchen rötlich gefärbt haben, der Helena von Troja oder der heiligen Magdalena zu. 

Die rote Farbe der Blütenspitzen weist auf die blutreinigende Kraft des Gänseblümchens hin und zeigt außerdem einen Zusammenhang zur Muskulatur auf. Das Gänseblümchen kann auch als Heilpflanze bei Verletzungen und Wunden eingesetzt werden. Schön im römischen Reich sollen Chirurgen ganze Säcke voller Gänseblümchen auf das Schlachtfeld mitgebracht haben, um dort mit dem Saft der Pflanzen die Wunden der Soldaten zu behandeln.

Warum heißt es eigentlich Gänseblümchen?

Gänseblümchen oder Gänseliese heißt die kleine Pflanze, weil das Blümchen früher oft auf Gänseweiden wuchs. Und obwohl es dort von den Gänsen regelmäßig angeknabbert und niedergetreten wurde, richtete sich das Gänseblümchen immer wieder auf und wuchs immer wieder nach. Aus diesem Grund soll es auch besonders heilsam gegen Verletzungen durch Tritte wirken, etwa bei Prellungen, Quetschungen, Verstauchungen, Muskelschmerz, Blutergüssen und blauen Flecken.

Die ausdauernde kleine Pflanze mit ihrem starken Überlebenswillen macht dem Menschen Mut. Sie scheint hoffnungslos optimistisch und wendet ihr Gesicht den ganzen Tag über der Sonne zu. Sie symbolisiert Lebensfreude, Lebensenergie, Hoffnung und Fröhlichkeit.

Dr. med. Cordelia Alber-Klein und Regina Hornberger stellen das Gänseblümchen als eine der neuen Blütenessenzen in ihrem Buch "Bach-Blüten und 52 neue Blütenessenzen vor". Die Blütenessenz heilt seelische Verletzungen und eignet sich besonders gut für Menschen, die Sehnsucht nach der Kindheit haben, die seelischen Halt, Schutz und Geborgenheit suchen. Schon das Bild eines Gänseblümchens an der Zimmerwand soll nach Aussage der Autorinnen eine positive Wirkung entfalten können.

Eine Blütenessenz kann man übrigens auch ganz einfach selbst zubereiten.

Nicht nur Tausendschön, sondern auch Tausendsassa!

In der Homöopathie ist das Gänseblümchen als "Arnika der Gebärmutter" bekannt, kann bei Gebärmutterleiden eingesetzt, sollte aber nicht während der Schwangerschaft verwendet werden.

Das freundliche, gutmütige und ungiftige Gänseblümchen ist vielleicht die beliebteste Kinderblume überhaupt. Kräuterexperten empfehlen es als Beigabe für jede Kindertee-Mischung. Schwächlichen Kindern soll es besonders gut tun und das Wachstum anregen.

Es wirkt gegen Durchfall, sorgt für besseren Appetit. Auch bei Lebererkrankungen und Atemwegsbeschwerden ist die kleine Pflanze hilfreich. Das Gänseblümchen kann Husten lindern und Schleim lösen. Außerdem vertreibt es die Frühjahrsmüdigkeit.

Als Notfallapotheke für unterwegs leistet das Blümchen bei Verletzungen oder Insektenstichen gute Dienste. Die Blätter des Gänseblümchens können auf verletzte Stellen gelegt werden, denn sie wirken entzündungshemmend. Zerreibt man die Blätter zwischen den Fingern, kann der austretende Blattsaft den Juckreiz bei Insektenstichen lindern und Hautreizungen durch Brennnesseln schneller heilen lassen.

Was steckt drin im Gänseblümchen?

Vor allem sind es Saponine, ätherische Öle, Gerbstoffe, Bitterstoffe und Schleimstoffe, die im Gänseblümchen stecken. Erst das Zusammenspiel dieser Inhaltsstoffe, so Heilkräuterkenner, macht die besondere Wirkung der kleinen Heilpflanze aus. Außerdem enthalten Gänseblümchen viel Vitamin C und Eisen.

siehe auch: Das Gänseblümchen - Symbol des Überlebens

Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig: Man kann das Gänseblümchen als Tee kochen, einen Extrakt oder Aufguss daraus zubereiten. Man kann Umschläge, Salben oder Cremes aus der Pflanze machen. Auch Gänseblümchenhonig hat eine heilsame Wirkung.

Verwendet werden die offenen Blütenköpfe, Knospen und Blätter, die man am besten im eigenen Garten sammelt.

Wer es sich leichter machen möchte, der besorgt sich die Bellis perennis Urtinktur aus der Apotheke. Auch im homöopathischen Medikament Traumeel ist das Gänseblümchen enthalten.

In der Homöopathie wird Bellis perennis bei Muskelkater gegeben, auch bei Wund- und Steifheitsgefühl, sportlichen Überlastungen und Verrenkungen.

Die ersten drei Gänseblümchen, die man im Frühjahr finden kann, sollen übrigens besonders heilkräftig sein - sie schützen das ganze Jahr hindurch vor Fieber und Zahnschmerzen. Man muss sie aber mit den Zähnen abbeißen und ohne zu kauen hinunter schlucken, damit sich die Pflanzenkraft der Blume ganz ungehindert entfalten kann.

Kann das Gänseblümchen auch gebrochene Herzen heilen?

Vielleicht nicht heilen – doch dem Herzeleid vorbeugen! Die unschuldige kleine Blume ist schon seit Jahrhunderten als Ratgeberin in Liebesdingen bekannt. Bei den Germanen war sie sogar der Liebesgöttin Freia geweiht.

Auch heute noch kennt fast jeder das Gänseblümchen-Liebesorakel durch Abzupfen der Blütenblättchen: "Er liebt mich, er liebt mich nicht, …"

Wie es genau geht, das verrät uns das Buch "Wir Mädchen" aus dem Jahr 1966:

Durch Abreißen der Blütenblättchen wird die Zukunft befragt. Beim ersten fragt man: "Er liebt mich?" beim zweiten: "Von Herzen?", beim dritten: "Mit Schmerzen?", beim vierten: "Ein wenig?", beim fünften: "Kann's gar nicht lassen?", beim sechsten: "Gar nicht!" Dann geht's von vorne an, bis alle Blätter abgezupft sind, was das letzte sagt, ist wahr.

Und Zauberkräfte hat es auch noch!

Rudi Beiser verrät in "Unsere essbaren Wildpflanzen": Pflückt man das Gänseblümchen am Johannistag (24. Juni) zwischen 12 und 13 Uhr, dann entfaltet die getrocknete Blüte ihre Zauberkräfte und wirkt als Glücksbringer. Vor allem Geschäftsabschlüsse sollen mit ihrer Hilfe ganz nach Wunsch gelingen. 

Bitte Vorsicht!

Während der Schwangerschaft und bei einer Allergie gegen Korbblütler sollte man das Gänseblümchen nicht verwenden. 

Tipp: Saft, Salbe und Tee aus Gänseblümchen zubereiten

Einfache Heilpflanzenrezepte stellt die Zeitschrift natur & heilen auf ihrer Website vor:

Das Gänseblümchen: eine unterschätzte Pflanze mit hoher Heilwirkung

Gänseliese, Tausendschön, Marienblümchen ...

... das Gänseblümchen hat noch viele weitere Namen!

Wer errät, welche das sind?

Frühlingsblumen-Quiz: Welche Frühlingsblume verbirgt sich hinter diesen Namen?

(Ohne Gewähr - Die hier vorgestellten Informationen wurden sorgfältig recherchiert und erstellt, können eine professionelle Beratung durch ausgebildete Ärzte bzw. Therapeuten aber nicht ersetzen. Wer die Pflanzentherapie zu Heilzwecken nutzen möchte, sollte sich in jedem Fall vorab umfassend informieren und eventuelle persönliche Risikofaktoren abwägen.)

Michaela, am 13.02.2017
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