Die Champions League macht die Vereine reich
Im Champions League Wettbewerb 2016/2017 erhielten die deutschen Teams höchst namhafte Gegner zugelost. Die großen Vereine sollen ab 2018 noch mehr Geld erhalten. Ist das richtig?Die Champions League 2016 / 2017
Im August 2016 sind die acht Gruppen der Vorrunde des Champions League Wettbewerbes 2016 / 2017 ausgelost worden. Alle Teilnehmer werden Millionen Euro verdienen.
Die deutschen Vereine erhielten folgende Gegner zugelost.
Gruppe C
Borussia Mönchengladbach, FC Barcelona, Manchester City, Celtic Glasgow
Gruppe D
Bayern München, Atlètico Madrid, PSV Eindhoven, FC Rostov
Gruppe E
Bayer Leverkusen, ZSKA Moskau, Tottenham Hotspurs, AS Monaco
Gruppe F
Borussia Dortmund, Real Madrid, Sporting Lissabon, Legia Warschau
Die Spiele live im Fernsehen
Für drei Begegnungen hat das ZDF bereits seine Live-Übertragungen bekannt gegeben.
Es überträgt am 14. September die Begegnung Legia Warschau - Borussia Dortmund und dann zwei Spiele der Münchener Bayern: Am 28. September die Auswärtsbegegnung bei Atlètico Madrid und am 19. Oktober das Heimspiel gegen PSV Eindhoven.
Wie wird jetzt das Geld verteilt?
Im Augenblick werden die Fernseh- und Werbeeinnahmen aus der Champions League durch den Europäischen Fußballverband UEFA wie folgt aufgeteilt: 25 Prozent erhalten alle teilnehmenden Vereine als Startgelder, 35 Prozent als Erfolgsprämien ( 1 Million Euro pro Sieg und 500.000 Euro pro Unentschieden ), und 40 Prozent gehen über den Marktpool an alle Vereine aus einem Land.
Wie soll ab 2018 das Geld verteilt werden?
Die an die UEFA zu zahlenden Vermarktungsgelder für die Champions League und Europa League werden innerhalb von zwei Jahren von 2,35 Milliarden auf 3,2 Milliarden Euro steigen.
Dabei helfen soll die Verlegung der Anstoßzeiten auf 19.00 Uhr und 21.00 Uhr, um mehr Live-Übertragungen im Fernsehen zu ermöglichen. Weiter ist geplant, den Ligen in England, Spanien, Deutschland und Italien zukünftig vier Startplätze in der Champions League zu garantieren. Dann aber haben nur noch zehn nationale Meister einen garantierten Startplatz. Leidtragende wären nach dem aktuellen UEFA-Nationenranking die Schweiz und Tschechien. Dort wäre nicht einmal der Meister sicher qualifiziert.
Davon wollen und sollen die großen Vereine wie Real Madrid, FC Barcelona und auch Bayern München mehr profitieren als die "kleinen" Vereine.
Gleichzeitig soll die Geldsumme des Marktpools von 40 Prozent auf 15 Prozent und die Erfolgsprämie von 35 auf 30 Prozent sinken. Die "eingesparten" 30 Prozent sollen neu verteilt werden gemäß den Erfolgen der jeweils letzten fünf Jahre in der Champions League und der Europa League.
Das heißt: Wer in den letzten Jahren besonders erfolgreich war und besonders gut verdient hat, erhält noch mehr. Die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer. "Volkssport Fußball" bleibt auf der Strecke und die Gagen vermeintlicher Topspieler werden noch einmal in die Höhe schnellen.
Die Einnahmen der CL-Finalisten
2012 gewann der FC Chelsea - hinter dem Verein steht der russische Magnat Roman Abramowitsch als einer der elf reichsten Besitzer von Fußballclubs - im Münchener Olympiastadion nach Elfmeterschießen gegen den FC Bayern die CL. Dafür erhielt Chelsea vom europäischen Fußballverband UEFA Teilnahme-, Spiel- und Erfolgsprämien in Höhe von 29,9 Millionen Euro und aus einem Marketingpool weitere 30,035 Millionen Euro.
Auch die Bayern konnten sich trotz der Niederlage schadlos halten und bekamen für ihre Teilnahme und Erfolge 26,9 Millionen Euro sowie weitere 14,830 Millionen Euro aus dem Marketingpool.
Die Einnahmen der CL-Finalisten der Saison 2012/13
In einem rein deutschen CL-Finale besiegte der FC Bayern München im Londoner Wembley-Stadion seinen härtesten Ligakonkurrenten Borussia Dortmund mit 2:1. Für ihren Sieg erhielten die Bayern 35,9 Millionen Teilnahme- und Erfolgsprämien und 19,146 Millionen Euro aus dem Fernseh-Marketingpool, insgesamt also 55,046 Millionen Euro. Kaum minder viel Geld schüttete die UEFA für Dortmund aus: 54,161 Millionen Euro, die sich aus der Teilnahme mit 32,4 Millionen Euro und dem Marketingpool mit 21,761 Millionen Euro zusammensetzte. In diesen Summen ist die "Teilnahmeprämie am CL-Finale" mit 10,5 Millionen Euro für den Sieger und 6,5 Millionen Euro für den Verlierer enthalten.
Der laufende CL-Wettbewerb am Beispiel der Saison 2013/2014
Am 17. und 18. September begann der Wettbewerb für die neue CL-Saison 2013/2014. Für sie haben sich mit dem FC Bayern München, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und der FC Schalke 04 qualifiziert.
Bei der Auslosung am 29. August wurden Bayer Leverkusen in der Gruppe A die Vereine Shaktar Donetzk, Manchester United und Real Sociedad zugelost. Der FC Bayern München trifft in der Gruppe D auf Manchester City, ZSKA Moskau und Viktoria Pilsen. Borussia Dortmund hat es in der Gruppe F mit Olympique Marseille, Arsenal London und SSC Neapel tun, während sich Schalke 04 in Gruppe E mit dem FC Basel, Steaua Bukarest und dem FC Chelsea auseinandersetzen muss.
Welche Zahlungen sind für den Wettbewerb 2013/2014 zu erwarten?
Die UEFA wird an die Vereine der CL und für den Supercup voraussichtlich 1,285 Milliarden Euro ausschütten. Allein der Sieger des CL-Finales 2014 in Lissabon könnte nur für seine Teilnahme und Erfolge ohne die Einnahmen aus dem Marketingpool 37,4 Millionen Euro verdienen, wenn er in allen Spielen erfolgreich ist.
32 Vereine haben die Gruppenphase im laufenden Wettbewerb erreicht. Jeder von ihnen erhält für die Teilnahme an der Gruppenphase 8,6 Millionen Euro als "Antrittsprämie" garantiert. Eine weitere Million Euro gibt es für jeden Sieg in der Gruppenphase und 500.000 Euro für jedes Unentschieden.
Werden die Gruppenspiele erfolgreich als Erster oder Zweiter der Gruppe absolviert, winken weitere Einnahmen: 3,5 Millionen Euro für das Achtelfinale, weitere 3,9 Millionen Euro für das Viertelfinale, weitere 4,9 Millionen Euro für das Halbfinale und 6,5 Millionen Euro für das Finale. Der Sieger erhält weitere 4 Millionen Euro.
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