Das Volk der Cheyenne-Indianer

Die Cheyenne vereinen drei, früher unabhängige Stämme: die Sutai, Tsé-tsehéstabese und Tsistsistas ("Die Gleichgesinnten"). Sie verfügten über eine strenge politische Ordnung. Eine besondere Stellung hatten die Kriegsbünde. Jeder von ihnen entsandte einen Häuptling in den großen Rat. Dazu kamen noch vier Oberhäuptlinge, die vor allem durch ihr selbstloses Handeln aufgefallen sein mussten. Besonders wichtig war der Sweet Medicine Chief, der auch als Priester fungierte. Er hütete das heilige Medizin-Bündel und handelte im Sinne des Propheten. Die Heimat der Cheyenne befand sich ursprünglich im heutigen Minnesota. Sie lebten in festen Lehmhäusern, betrieben Jagd und Ackerbau und waren zudem hervorragende Kunsthandwerker. Von den ansässigen Dakota-Stämmen wurden sie als "Sahiyena" bezeichnet, was so viel bedeutet wie "Kleine Cree". Erst im späten 19. Jahrhundert und unter dem Druck der wandernden Sioux teilte sich der Stamm. Die Nördlichen Cheyenne (O mi sis) blieben in der Mündung des Platte Rivers und verbündeten sich mit den Lakota und Arapaho gegen die verhassten Crow und Pawnee. Die Südlichen Cheyenne (Sowonia) zogen ins östliche Colorado und westliche Kansas weiter und wurden zu Nomaden und Bisonjägern. Sie schlossen Freundschaft mit den Sioux und kämpften zusammen mit den Comanchen und Kiowas gegen Schoschonen, Pawnee, Crow und Apachen. Sie blieben jedoch ein Volk, das den Zusammenhalt und die Verwandtschaft beim jährlichen Sonnentanz und anderen Zeremonien erneuerte.