Der Mississippi-River (Bild: kendoman26 / Flickr)

Dampfschiffe dominierten den Verkehr auf dem Mississippi

Im 16. Jahrhundert erkundeten europäische Entdecker wie Hernando de Soto das Gebiet um den Fluss, und im Laufes des 18. Jahrhunderts wurde er zu einer wichtigen Grenzlinie zwischen den Kolonialmächten Spanien, Frankreich und England. Im 19. Jahrhundert wurde der Mississippi zum Rückgrad der Wirtschaft in den südlichen Bundesstaaten. Durch den Fluss konnten Güter wie Baumwolle und Tabak schnell und kostengünstig von den Plantagen in die Häfen von New Orleans transportiert und von dort in die ganze Welt verschifft werden.

Dampfschiffe dominierten den Verkehr auf dem Fluss. Städte wie St. Louis und Memphis florierten als Handelszentren. Während des Amerikanischen Bürgerkriegs (1861 - 1865) hatte der Missisippi strategische Bedeutung. Die Kontrolle über den Fluss war entscheidend, um die Versorgungslinien des Südens zu durchtrennen und den Krieg zu gewinnen. Die Eroberung von Vicksburg im Jahr 1863 durch die Unionstruppen war ein Wendepunkt, da sie den Norden in die Lage versetzte, die Kontrolle über den gesamten Flussverlauf zu übernehmen.

Das Delta leidet unter starker Erosion

Auch heute noch spielt der Mississippi eine zentrale Rolle für die amerikanische Wirtschaft. Der Fluss ist eine der wichtigsten Wasserstraßen der USA und wird intensiv für den Transport von Gütern genutzt. Jährlich werden Millionen Tonnen landwirtschaftlicher Produkte, Industriegüter und Rohstoffe über den Mississippi befördert. Er verbindet das fruchtbare Landesinnere mit den Expothäfen an der Golfküste und ist somit ein wesentlicher Bestandteil der globalen Handelsströme. Zudem liefert der Mississippi Wasser für die landwirtschaftlichen Bewässerungssysteme und ist eine wichtige Quelle für die Energieerzeugung in der Region.

Zahlreiche Wasserkraftwerke entlang seines Verlaufs produzieren Strom für Millionen von Menschen. Obwohl der Mississippi ein unverzichtbarer Bestandteil der US-amerikanischen Infrastruktur ist, stellt er auch große ökologische Herausforderungen dar. Insbesondere das Delta leidet unter starker Erosion und Schadstoffen aus der Landwirtschaft. Chemikalien, die über den Fluss in den Golf von Mexiko gespült werden, verursachen dort sogenannte "Todeszonen", in denen das Leben aufgrund von Sauerstoffmangel fast vollständig erlischt.

Darüber hinaus ist der Fluss durch regelmäßige Überschwemmungen gefährdet, die ganze Städte und landwirtschaftliche Flächen zerstören können. Besonders verheerend waren die Überschwemmungen von 1927 und 1993, bei denen Tausende von Menschen ihre Heimat verloren und die Schäden in die Millionen gingen. Der Mississippi ist ein Fluss von enormer Bedeutung für die Geschichte, Kultur und Wirtschaft der Vereinigten Staaten. Er hat das Land nicht nur geografisch geprägt, sondern auch maßgeblich zur Entwicklung beigetragen. Seine Bedeutung wird auch in Zukunft ungebrochen bleiben.

BerndT, am 29.10.2024
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Bildquelle:
OSU Special Collections & Archives (Mississippi-Dampfer im Wilden Westen)
The National Archives UK (Sklavenhandel in Amerika)
NatashaG (Niagara-Fälle - Die donnernden Wasser)
ThomasKohler / Flickr (Wikinger in Amerika)

Autor seit 13 Jahren
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