Die Geschichte des US-Bundesstaates Florida (Bild: skeeze/pixabay.com)

Während des Unabhängigkeitskrieges gewann Spanien den größten Teil von Westflorida zurück

Ein siebzig Tonnen schweres Kreuz markiert heute die Stelle, an der Menendez bei seiner Ankunft auf die Knie gefallen und ein Holzkreuz geküsst haben soll, dass ihm der Kaplan der Expedition gereicht hatte. Die Aufgabe des Geistlichen bestand darin, die amerikanischen Ureinwohner zum Christentum zu bekehren. Kurz nach seiner Ankunft tötete Menendez mehrere französische Siedler, die sich geweigert hatten, den katholischen Glauben anzunehmen.

Mit den weißen Eindringlingen kamen auch Krankheiten. Die Indianer besaßen dagegen keine Abwehrkräfte. Viele von ihnen starben. In den folgenden Jahren wurden sie immer weiter nach Süden abgedrängt. Sie ließen sich in der Nähe von Tallahassee nieder und mischten sich mit den schwarzen Sklaven, die aus dem Norden Amerikas nach Florida geflohen waren. Später nannte man dieses Mischvolk Seminolen.

1763 musste Spanien Florida den Briten übergeben. Jahrzehnte später nahmen sie das Gebiet wieder in Besitz. Nach der amerikanischen Revolution übernahm die US-Regierung im späten 18. Jahrhundert den Staat Florida von den Spaniern. Im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gewann Spanien, das auf Seiten Frankreichs gegen die Briten kämpfte, im Jahr 1781, die Kontrolle über den größten Teil von Westflorida zurück. Im Frieden von Paris (1783) bekam Spanien ganz Florida zugesprochen.

Die überlebenden Indianer schlossen sich den Creek und anderen Stämmen an

Im Jahr 1818 erhoben sich britische Siedler gegen die spanische Herrschaft. Am 23. September riefen sie eine "Free and Independent Republic of Westflorida" aus, die allerdings nur zehn Wochen existierte. Am 27. Oktober beanspruchten die Vereinigten Staaten Teile von Westflorida mit der Begründung, das sie die Region als Gegenstand des Louisiana Purchase erworben hatten. Die Übergabe erfolgte im Dezember 1820. Am 17. Juli 1821 übernahm der spätere US-Präsident Andrew Jackson in Pensacola die Kontrolle über Florida.

Die dort lebenden Indianer wurden umgesiedelt oder starben an den Krankheiten der weißen Eindringlinge, gegen die sie keine Abwehrkräfte besaßen. Die Überlebenden schlossen sich im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert den Creek und anderen Stämmen an, die von Florida nach Norden zogen. Zusammen mit ihnen wurden sie zu den Seminolen und Miccosukkee, die es bis heute gibt. Infolge der Indianer-Umsiedlung erlebte das Land in den 1830er Jahren einen Wirtschaftsboom. Am 3. März 1845 wurde Florida der 27. Bundesstaat der USA.

BerndT, am 01.12.2020
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Bildquelle:
The National Archives UK (Sklavenhandel in Amerika)
PDPhotos (Monument Valley - Das Herz des Wilden Westens)
Bernd Teuber (Die Entstehung des US-Bundesstaates Montana)

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