Die verschiedenen Sorten der Johannisbeeren

Die ursprüngliche Heimat der Johannisbeeren liegt in Nord-, Mittel- und Osteuropa sowie in Teilen Asiens.Es gibt inzwischen allein in Europa mehr als 50 verschiedene Sorten von Johannisbeeren. Am meisten verbreitet sind die roten und weißen Beeren, deren Ernte am Johannistag beginnt, während die schwarzen Johannisbeeren rund einen Monat später ihre Reifeprozess abgeschlossen haben. Johannisbeeren sind auch unter den Namen Ribiseln, Träuble oder Ahlbeeren bekannt.

Alle Johannisbeeren wachsen in Traubenform an kurzen Stielen beziehungsweise Rispen. In ihrem Fruchtfleisch besitzen sie viele kleine Kerne. Johannisbeeren unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Farben in drei Gruppen:

Rote Beeren von hellrot bis dunkelrot,

 

 

 

weiße Beeren von weiß bis gelblich und

 

 

 

 

schwarze Beeren von nachtblau bis schwarz.

 

 

 

Je nach ihrer Farbe haben Johannisbeeren einen anderen Geschmack und eignen sich entsprechend für völlig unterschiedliche Zubereitungsarten. Rote Johannisbeeren schmecken säuerlich bis sauer; schwarze Johannisbeeren haben weniger Säure und fallen stattdessen durch ein ziemlich herbes und leicht bitteres Aroma auf. Eher selten findet man eine dritte Variante: Weiße Johannisbeeren ähneln geschmacklich ihren roten Schwestern, sind aber deutlich süßer.

Die wohl berühmteste Leckerei aus schwarzen Johannisbeeren dürfte zum Beispiel der aus Frankreich stammende Cassis sein, ein dunkler und fruchtig-aromatischer Likör. Rote und weiße Johannisbeeren – letztere haben weniger Fruchtsäure – eignen sich für Gelees oder Marmeladen, für die vielgepriesene Rote Grütze oder diverse Torten und Kuchen.

Johannisbeeren im eigenen Garten

Johannisbeeren gehören im eigenen Garten zu den beliebtesten Obstgehölzen, weil sie viele Vorteile aufweisen: Schmackhafte Früchte, wenig Platzbedarf, kaum oder keine Krankheiten, kaum oder keine Schädlinge, leicht zu vermehren.

Am einfachsten ist die Vermehrung der Sträucher durch Steckhölzer. Man bewurzelt im Frühwinter das Steckholz einfach in einem schattigen Gartenbeet mit humusreicher, lockerer und möglichst gleichmäßig feuchter Erde. Dafür nimmt man kräftige, diesjährige Triebe, die mit einer scharfen Gartenschere in bleistiftlange Abschnitte geschnitten werden. Nach dem Schnitt werden die Steckhölzer an einem schattigen Platz im Garten so tief in lockere humusreiche Erde eingeschlagen, dass nur die oberen ein bis zwei Zentimeter aus der Erde herausschauen.

Ende Februar nehmen Sie die Bündel dann aus der Erde. und schauen sich die unteren Enden der Steckhölzer genau an. Alle Triebstücke, die bereits Wurzeln gebildet haben, werden jetzt einzeln mit einem Pflanzabstand von rund 20 Zentimeter in der Reihe und 30 Zentimeter zwischen den Reihen in Beete gepflanzt. Die Steckhölzer, die bisher keinerlei Wundgewebe gebildet haben, werden entsorgt. 

Dann treiben die jungen Johannisbeeren im Lauf des Frühlings neu aus. Sobald die jungen Austriebe rund fünf Zentimeter lang sind, werden die Spitzen abgeschnitten, damit sich die Hölzer verzeigen und bilden meist drei bis fünf neue Triebe. Bis zum nächsten Herbst können die jungen Johannisbeeren an ihren endgültigen Platz in den Garten gesetzt werden.

Mehr und Ausführlicheres lesen Sie in dem Artikel "Eine Hecke oder Sträucher mit Steckhölzern vermehren".

Johannisbeeren sind sehr gesund

Johannisbeeren unterstützen das Sehvermögen und eine gute Haut. 100 Gramm rote enthalten rund 4 Mikrogramm Vitamin A, schwarze sogar 14 Mikrogramm.

100 Gramm Johannisbeeren enthalten bis zu 1,3 Milligramm Eisen und mit 36 Milligramm bei den roten und 177 Milligramm bei den schwarzen einen hohen Anteil an Vitamin C. Das ist mehr als dreimal so viel wie bei Zitronen. Obwohl bei roten und weißen Johannisbeeren ist der Vitamin-C-Gehalt deutlich niedriger ist, decken schon 100 Gramm von ihnen ein Drittel des Tagesbedarfs an Vitamin C.

Johannisbeeren, besonders die schwarzen, sind gut für die Körperzellen, denn sie sind reich an sekundären Pflanzenstoffen wie Flavonoiden. Diese natürlichen Pflanzenfarbstoffe bekämpfen schädliche freie Radikale, die unter anderem langfristig auch Krebs fördern können, und halten sie die Zellen elastisch und beugen damit Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.

Mit relativ viel Phosphor und Calcium unterstützen Johannisbeeren die Festigung von Knochen und Zähnen.

Johannisbeeren sind eine perfekte Geheimwaffe und wirksamer Schutz gegen frühe Hautalterung durch ihren hohen Anteil an Antioxidanzien, Nährstoffen und Mineralien.

Die CO2-Bilanz von Johannisbeeren

Welche Werte bei der Ermittlung der CO2-Bilanz in der aufgekommenen Diskussion um die Einführung einer möglichen CO2-Abgabe eine Rolle eine Rolle spielen werden, hat das IFEU-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg exemplarisch am Beispiel der Johannisbeeren vorgeführt:

Die CO2-Werte wurden jeweils einzeln als "durchschnittliches Lebensmittel" bilanziert, wie es in Deutschland verkauft wird. Sie berücksichtigen den Produktionsort, die Produktionsmethode, alle damit verbunden Transporte, die Verarbeitung, die Verpackung und die Lagerung anteilig. Die Emissionen aller Treibhausgase wie zum Beispiel Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) wurden berücksichtigt und in CO2-Äquivalente umgerechnet. Vereinfacht wurde allerdings nur von CO2 gesprochen. 

Hier haben "Umweltexperten" noch ein weites Feld vor sich. Allein sicher sind nur die entstehenden Kosten für jeden Verbraucher.

Wissenswerte Tipps zu Johannisbeeren

Für Diabetiker sind die roten und weißen Johannisbeeren wegen ihres geringeren Gehalts an Kohlenhydraten besser geeignet.

Wer einen empfindlichen Magen hat, könnte wegen der relativ dicken Haut der Johannisbeeren und wegen der Körner Schwierigkeiten bekommen. Hier gibt es ein probates Mittel: Die Johannisbeeren einfach fein pürieren und durch ein Sieb streichen.

Beim Kauf von Johannisbeeren im Handel sollten sie prall aussehen und ihre Haut unverletzt sein. Noch grüne und nicht verwelkt Blätter sind ein gutes Zeichen für Frische und gute Qualität. Johannisbeeren sollten nicht länger als zwei bis drei Tage im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren.

Die noch an den Rispen hängenden Johannisbeeren unter fließendem Wasser abspülen, dann anschließend gut abtropfen lassen und die einzelnen Beeren mit der Hand oder mit einer Gabel in eine Schüssel abstreifen.

Zum Herstellen von Gelee oder Konfitüre können Sie die Rispen und Stiele mitkochen, denn sie enthalten reichlich Gerbsäure und geben darum viel Aroma ab.

Über die Unterschiede von Gelee, Gelee extra, Marmelade und Konfitüre lesen sie hier alles Wissenswerte.

Schnelle Rezepte mit Johannisbeeren

Johannisbeerquark

Eine Quarkspeise zum Nachtisch oder auch einmal "zwischendurch" schmeckt am besten mit ganz frisch vom Strauch geernteten Johannisbeeren. Für vier Personen geben Sie 500 Gramm vom 40- prozentigen Sahnequark, zwei Esslöffel Joghurt und zwei Esslöffel Zucker in in eine Schüssel und rühren zirka 300 Gramm rote Johannisbeeren mit einem Löffel vorsichtig unter.

Wem die Kalorien vom Sahnequark zu heftig sind, der nimmt 20-prozentigen Quark oder gar Magerquark und gibt einen Schuss flüssige Sahne hinzu. Die Quarkspeise sollte anschließend im Kühlschrank kurz kaltgestellt werden. Zur Abrundung können "fürs Auge" Schokoladenraspel über die Quarkspeise gestreut werden.

Fruchtjoghurt mit Johannisbeeren

Wenn man statt normalem Zucker Rohrzucker oder Vanillezucker nimmt, ergeben sich hier völlig neue und überraschende geschmackliche Nuancen. Für vier Personen nehmen Sie sechs Esslöffel Quark Ihrer Wahl (siehe unter Johannisbeerquark) und geben zwei Esslöffel Joghurt oder Milch zum Verdünnen sowie zwei gestrichene Esslöffel vom Zucker Ihrer Wahl hinzu, vermengen alles und sorgen mit zwei kräftigen Spritzern von frisch ausgepressten Zitronen für den sommerlichen Frischegeschmack. Zum Schluss werden Johannisbeeren in einer Menge nach Ihrer Wahl hinzugefügt. Der Fruchtjogurt sollte gekühlt serviert werden.

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