Die Kosten für die deutsche Fußball Nationalmannschaft bei der Fußball WM 2018
Erfolgreicher Fußball ist wichtig für das Renommee Deutschlands und muss kosten, meinen die Fans und der DFB. Nicht kleckern, sondern klotzen, heißt die Devise.Die Kosten der WM für den Deutschen Fußball Bund (DFB)
Die Kosten summieren sich für den Deutschen Fußball Bund (DFB) auf einen höheren zweistelligen Millionenbetrag. Auf der Gegenseite stehen aber lukrative Einnahmen, die eine Welt- oder Europameisterschaft mit sich bringt und den DFB ruhig, sehr ruhig schlafen lässt.
Zuerst ein Blick auf den "Dirigenten", Bundestrainer Joachim Löw. Er verdient laut der mehrfachen Medienberichte als aktuell bestverdienender Nationaltrainer ein Jahresgehalt knapp unter vier Millionen Euro.
Als DFB-Präsident bekommt Reinhard Grindel in seinem "Ehrenamt" jeden Monat 7.200 Euro Aufwandsentschädigung und weitere 7.200 Euro an Verdienstausfallentschädigung.
Die Assistenztrainer kommen geschätzt auf ein hohes sechsstelliges Jahresgehalt, normale Betreuer wie Physiotherapeuten auf einen fünfstelligen Betrag. Zu einer Europa- oder Weltmeisterschaft reisen rund 40 Betreuer mit.
Pro Abstellung und Spieler zahlt der DFB an die abstellenden Vereine einen mittleren fünfstelligen Betrag. (Zur Erinnerung: Allein bei einer EM und WM befinden sich 23 Spieler im endgültigen Aufgebot.)
Bei einem Turnier wie WM oder EM steigen die Kosten, noch kräftiger aber die Einnahmen
Beispielsweise kostete im Jahr der EM 2016 den DFB die Nationalmannschaft 35,273 Millionen Euro, brachte ihm aber Einnahmen von 85,877 Millionen Euro. Größter Posten bei den Einnahmen waren die Fernsehvermarktung mit etwas mehr als 40 Millionen Euro und eine Prämie der UEFA von 18,5 Millionen Euro für den Halbfinaleinzug.
Im weitaus "billigeren" Jahr 2015 ohne WM oder EM und nur einigen Qualifikationsspielen kostete die Nationalmannschaft nur knapp 19 Millionen Euro, erbrachte dem DFB aber mehr als 57 Millionen Euro.
Blicken wir ein weiteres Jahr zurück. 2014 wurde Deutschland in Brasilien Weltmeister und "kostete" den DFB fast 45 Millionen Euro, brachte aber rund 105 Millionen Euro.
Aus Sicht des DFB ist dieses Verhältnis richtig, denn nur die A-Nationalmannschaft erzielt als die einzige Mannschaft des DFB einen Gewinn. Alle anderen Nationalmannschaften wie alle U-Teams für Nachwuchsspieler oder die Frauen-Nationalmannschaften erspielen ein Minus. Im übrigen, so der DFB, müsse mit den Einnahmen der sonstige Spielbetrieb finanziert werden.
Nicht kleckern, sondern klotzen
Wenn die Nationalmannschaft in Turnieren gut abschneidet, sprudeln die Kassen beim DFB. Also schafft er optimale Voraussetzungen für ein gutes Abschneiden. Für die WM 2014 in Brasilien, setzte der DFB mit einem Sonderhaushalt von 22 Millionen Euro wahrhaft Zeichen.
Damit wurden die Flüge zu den Spielorten, die Hotelkosten an den jeweiligen Spielorten und die Miete für das "Campo Bahia" bezahlt. Allein diese Miete für die nach deutschen Vorgaben extra erbaute Wohnanlage Campo Bahia kostete 1,5 Millionen Euro.
Für den WM-Titel 2014 bekam jeder Spieler 300.000 Euro. Das waren für den DFB bei 23 Spielern insgesamt 6,9 Millionen Euro zuzüglich zwei Millionen Euro an Erfolgsprämien für den Bundestrainer und sein Trainerteam.
Die Kosten für die WM in Russland
Leicht vorauszuschätzen sind die Hotelkosten für den deutschen Tross in Russland. Im luxuriösen Watutinki Hotel Spa Complex vor den Toren Moskaus sind für fünf Wochen 72 Zimmer gebucht.
Natürlich erwarten die Spieler, Betreuer und das Trainerteam Prämien für ein erfolgreiches Abschneiden.
Wenn Deutschland erfolgreich den WM Titel verteidigt, erhält jeder Spieler 350.000 Euro. Scheitert die deutsche Nationalmannschaft aber vor dem Viertelfinale, fällt eine Prämienzahlung aus.
Viele weitere und interessante Details Stadien, Spielorte und den deutschen Kader erfahren Sie in dem Artikel "Blick voraus auf die Fußball WM 2018 in Russland".
Die Qualifikation für die Vorrunde der Fußball Weltmeisterschaft
Die FIFA hat die Fußball WM 2018 auf den 15. Juni bis zum 15. Juli 2018 festgelegt. Wie in Brasilien werden 32 Verbände an der Weltmeisterschaft teilnehmen. Nur Gastgeber Russland, das bei der WM 2014 in Brasilien als Gruppendritter nicht über die Vorrundengruppe H hinauskam, war automatisch qualifiziert; alle anderen mußten sich qualifizieren.
Weltmeister Deutschland - hier ein kleiner Rückblick auf die WM 2014 in Brasilien - hatte sich in der Qualifikation für die WM ohne Punktverlust mit 43:4 Toren als Gruppenerster gegen Nordirland, Tschechien, Norwegen, Aserbaidschan und San Marino durchgesetzt. Lesen Sie auch den ausführlichen Bericht "Qualifikation zur Fußball WM 2018".
Neben Gastgeber Russland nehmen teil:
- Aus der Europa-Qualifikation Belgien, Deutschland, England, Spanien, Polen, Serbien, Island, Frankreich, Portugal, Kroatien, Schweiz, Schweden, Dänemark;
- Aus der Asien-Qualifikation Iran, Japan, Südkorea, Saudi-Arabien, Australien;
- Aus der Nord- und Mittelamerika-Qualifikation Mexiko, Costa Rica, Panama
- Aus der Südamerika-Qualifikation Brasilien, Argentinien, Kolumbien, Uruguay, Peru;
- Aus der Afrika-Qualifikation Nigeria, Ägypten, Senegal, Marokko, Tunesien.
Die Vorrunde einer WM wurde immer weiter ausgeweitet
Während 1930 bis 1938 für die Gruppenphase die 13 Teilnehmer in jeweils 4 Gruppen in unterschiedlicher Stärke aufgeteilt wurden, gab es 1954 bis 1978 vier Vorrundengruppen zu je vier teilnehmenden Nationen.
1982 bis 1994 gab es bereits sechs Vorrundengruppen mit jeweils vier Nationen. Dieses Kontingent wurde von der FIFA für die Jahre 1998 bis einschließlich 2022 in Katar auf acht Gruppen mit jeweils vier Mannschaften festgelegt, sodaß die folgende Endrunde schon ein Achtelfinale, ein Viertelfinale, ein Halbfinale, das Spiel um Platz drei und natürlich das Finale umfaßte.
Für 2026 ist bereits beschlossen, die Vorrunde in 16 Gruppen zu jeweils drei Nationen durchzuführen. Dadurch muß dem Achtelfinale ein Sechzehntelfinale vorgeschaltet werden. Das dient allein der Steigerung der finanziellen Mittel der FIFA.
Die bisherigen Fußball Weltmeister
Deutschland ist amtierender Weltmeister, der seinen 2014 in Brasilien erworbenen Titel 2018 in Russland verteidigen möchte. Am meisten gewonnen hat Brasilien den Titel als Fußball Weltmeister, nämlich fünf Mal, gefolgt von Deutschland mit vier Titeln. Die folgende Auflistung zeigt die Weltmeister seit der 1. FIFA Weltmeisterschaft im Jahr 1930.
(In der Reihenfolge Land, Anzahl der Weltmeistertitel und Jahr des Titelgewinns)
Brasilien 5 1958, 1962, 1970. 1994, 2002
Deutschland 4 1954, 1974, 1990, 2014
Italien 4 1934, 1938, 1982, 2006
Argentinien 2 1978, 1986
Uruguay 2 1930, 1950
Frankreich 1 1998
England 1 1966
Spanien 1 2010