Ist das Universum eine Simulation?

Der Mensch hat es bereits geschafft, virtuelle Simulationen zu kreieren, die der uns bekannten Physik entsprechen. Man möge nur an realistisch erzeugte Crash-Tests einer CAD-Software denken oder gar an Computerspiele mit hervorragender Grafik- und Physikengine sowie die künstliche Intelligenz (KI) der darin befindlichen Personen. Sollten unsere Computer einst leistungsfähiger sein, könnten Simulationen erschaffen werden, die den darin lebenden Wesen als real erscheinen. Das würde auch heißen, dass jene Charaktere ein eigenes Bewusstsein entwickelt haben und sich fragen, weshalb die Welt so funktioniert wie sie es eben tut.

Selbst unser Universum kann eine solche Simulation sein. Wir können weder diese Tatsache noch ihr Gegenteil beweisen, da wir unsere Realität nur so kennen wie sie sich uns offenbart – einen Vergleich mit einer anderen Wirklichkeit können wir nicht vornehmen.

Zumindest aber kann davon ausgegangen werden, dass die Möglichkeit des Vorhandenseins mehrerer Universen besteht. Wenigstens zwei – das, in welchem wir bewusst existieren und jenes, aus dem heraus wir simuliert werden. Selbst das Ereignis, welches wir heute als Urknall bezeichnen, war vielleicht nur ein sich aufbauender Stromkreis, als unsere Simulation gestartet wurde. Dies könnte erklären, weshalb auch uns Elektrizität bekannt ist.

Oder entspringen wir doch nur einem Gedanken?

Eine Idee ist der Anfang von allem. – Trifft das auch für uns Menschen zu? Die Möglichkeit, dass wir nur gedankliche Vorstellungen eines Jemands sind, besteht. Schon allein das Nachdenken über diese Theorie kann ein Indiz dafür sein, dass dies funktioniert.

Im Prinzip sind auch Storys in Film und Buch Realitäten, die sich ein Autor ausklügelte und somit Paralleluniversen schuf. Niemand kann tatsächlich ergründen, ob die Figuren in derart Geschichten sich selbst für real halten. Auch wenn ein Film ein Ende hat, können die Charaktere dennoch ihr individuelles Leben weiterführen – und dies sogar in unzähligen Varianten, da ein Buch bzw. der Film nicht nur einmal konsumiert wird. Die Figuren erfahren dabei eine Art Zeitreise in die Vergangenheit, wobei deren Handlungen nach Beendigung der Lektüre immer wieder einen unterschiedlichen und somit unvorhersehbaren Lauf nehmen – schließlich ist der Blick in die Zukunft sowie das Eingreifen ins Kommende nicht möglich.

Da das Bewusstsein des Menschen mit hoher Wahrscheinlichkeit Energiepotenzial besitzt und folglich außerhalb des Gehirns existieren kann, ist es eventuell realistisch, nach dem Tod das zu werden, was die Religion als Gott bezeichnet. Schließlich ist ein Bewusstsein fähig zu denken und kann sich seine eigene Realität erschaffen.

Hat das menschliche Dasein einen Grund?

Vermutlich nicht – im Grunde ist das Dasein des Menschen in der Komplexität des Seins relativ unbedeutend und nicht vielmehr wert als etwa ein Grashalm. Der Homo sapiens gehört einfach nur zum Funktionieren eines Prozesses, der notwendig ist, um die Wirklichkeit Wirklichkeit sein zu lassen. Energie muss schließlich irgendetwas bewirken – sie ist nun mal als unveränderliche Menge vorhanden und kann nicht plötzlich aus dem Sein verschwunden sein.

Ein Grund ist aber überhaupt gar nicht wichtig – auch nicht, dass wir in der Gesamtheit allen Seins nur ein Baustein von vielen sind, denn solange wir die Gabe haben, uns zu erinnern, Gefühle wahrzunehmen, Spaß zu erleben und darüber nachzugrübeln wie die Realität funktioniert, ist doch alles in bester Ordnung.

write-x, am 25.11.2013
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Bildquelle:
johannes flörsch (So findest du die Sternschnuppen der Perseiden)
Karin Scherbart (Wie macht man einen Regenbogen selbst?)

Autor seit 14 Jahren
246 Seiten
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