Das Fernsehen ist täglich dabei

Ab dem 29. August 2020 geht es für die besten Radrennfahrer der Welt in Frankreich wieder um das Gelbe Trikot, um Siege bei einzelnen Etappen, den Titel in den Disziplinwertungen, aber auch und vor allem darum, die Tour bis zum Ende durchzustehen.

Die ARD wird die 107. Auflage der Tour de France umfassend begleiten. Täglich überträgt Das Erste live, an Wochentagen von ca. 16:05 bis 17:30 Uhr, an den Wochenenden abhängig von den Etappen etwas länger. 
ONE zeigt alle Etappen an den Wochentagen live ab eine halbe Stunde nach dem Start bis zum Beginn der Übertragungen im Ersten. Ein umfassendes Angebot gibt es auch online auf sportschau.de, unter anderem ist die Tour de France hier täglich im Livestream zu sehen.

Die Streckenführung der Tour de France 2020

Die 107. Auflage der Tour de France startet in Nizza, zum zweiten Mal in der Geschichte der Tour de France. Die Hafenstadt an der Côte d'Azur ist dabei Start- und Zielpunkt der ersten zwei Etappen, die schon mit Bergwertungen der 1. Kategorie auf sich aufmerksam machen. Erst am dritten Tag verlässt das Feld Nizza und bewegt sich ins Landesinnere der Provence. Auf dem Programm der Tour de France stehen in diesem Jahr spektakuläre und spannende Etappen mit teilweise einzigartigen Zielankünften.

Die Zeiten mit langen und flachen, manchmal schon langweiligen Etappen in der ersten Tour-Woche sind vorbei. Von Beginn an gibt es anspruchsvolle und bergige Strecken. Es werden nahezu mythische Orte wie Orcières-Merlette besucht, sehr schwere Berg-Etappen wie zum Puy Mary oder Grand Colombier überwunden, und zum ersten Mal steht sogar eine "Insel"-Etappe von der Île d'Oléron zur Île de Ré auf dem Programm. Die Tour de France 2020 wird vielseitig, abwechslungsreich, spannend und bietet Chancen für jeden Teilnehmer, ob Sprinter, Kletterer oder Titelaspirant beim Gesamtklassement.

Die einzelnen Etappen

1. Etappe Nizza – Nizza (156 km)

Mal kein Zeitfahren zum Beginn der Tour, sondern eine anspruchsvolle Etappe, die den Sprintern die Chance auf das erste Gelbe Trikot dieser Rundfahrt lässt.

2. Etappe Nizza – Nizza (187 km)

Bereits heute müssen sich die Anwärter auf den Gesamtsieg zeigen. Sie können sich nicht wie gewohnt "einrollen", denn zwei Bergwertungen der 1. Kategorie stehen auf dem Programm; unter anderem geht es über den legendären Col de Turini, ein Herzstück der weltberühmten Rallye Monte Carlo. Von Meereshöhe in Nizza geht es hinauf auf über 1600 Meter.

3. Etappe Nizza – Sisteron (198 km)

Das dritte Teilstück hat ein welliges Profil und "nur" Bergwertungen der 3. und 4. Kategorie, aber optisch viel zu bieten. Es geht über die Pafümeriemetropole Grasse ins Hinterland von Nizza hinein in den Lavendelduft der Provence.

4. Etappe Sisteron – Orcières-Merlette (157 km)

Schon an diesem vierten Tag wartet die erste Zielankunft mit einer Bergwertung der 1. Kategorie. Obwohl gar nicht so häufig besucht, ist die Skistation OrcièresMerlette einer der mythischen Orte der Tour de France. 1971 fand hier die packende Auseinandersetzung zwischen dem Spanier Luis Ocana und dem Belgier Eddy Merckx statt.

5. Etappe Gap – Privas (183 km)

Es geht über die "Route Napoleon" in westlicher Richtung durch die Provence ins Rhônetal und weiter an die Ardèche. Traumhaft schöne Natur mit einem technisch äußerst anspruchsvollen Sprintfinale.

6. Etappe Le Teil – Mont Aigoual (191 km)

Diese "hügelige" Etappe endet mit einer Bergankunft auf dem Mont Aigoual. Von dort auf 1500 Meter Höhe gelingt bei guten Sichtverhältnissen der Blick zum Mont Ventoux (Foto), aber auch bis in die Pyrenäen.

 

7. Etappe Millau – Lavaur (168 km)

Weiter geht es in südöstlicher Richtung durch die Départements Aveyron und Tarn. Gleich zu Beginn wartet mit dem Viaduc de Millau eines der bekanntesten neueren Bauwerke Europas, die längste Schrägseilbrücke der Welt. Sie erschließt seit dem Jahr 2004 eine eher strukturschwache Region. Die Etappe sollte den Sprintern entgegenkommen. Die große und spannende Unbekannte ist der Einfluss des Windes, der in dieser Region heftig wehen kann.

8. Etappe Cazères-sur-Garonne – Loudenvielle (140 km)

Dieses achte Teilstück passt zum Trend der letzten Jahre, Etappen kürzer und damit spannender zu gestalten. Von Cazères geht es in die Pyrenäen. Auf dem Weg muss nach dem Col de Menté auch der Port de Balès überwunden werden. In 1755 Meter Höhe wartet die erste Bergwertung der höchsten Kategorie bei der Tour 2020. Kurz vor dem Ziel muss dann noch der Col de Peyresourde überwunden werden, bevor es in rasender Abfahrt zum Zielort Loudenvielle geht.

9. Etappe Pau – Laruns (154 km)

Es muss nicht immer der Col du Tourmalet sein, um eine Pyrenäen-Etappe spannend zu machen. Die 9. Etappe erreicht eine Region, in der die Tour eher selten Station macht, aber die dennoch sehr reizvoll ist. Die große Herausforderung ist der steile Anstieg zum Col de Marie Blanque mit der anschließenden steilen Abfahrt in den malerischen Zielort Laruns. Nach der Zielankunft wartet der erste Ruhetag.

10. Etappe Île d'Oléron – Île de Ré (170 km)

Nach dem ersten Ruhetag folgt ein Tag ohne Berge mit einer Premiere in der langen Geschichte der Tour de France: Es findet ein maritimer Ausflug über zwei Inseln statt. Zudem ist es eine eindrucksvolle Reise entlang der Festungsanlagen von Baumeister Vauban in Royan, Rochefort und La Rochelle.

11. Etappe Châtelaillon-Plage – Poitiers (167 km)

Die Strecke führt ins Landesinnere zum Zielort Poitiers. Die 1500 Meter lange Zielgerade dürfte Sprintern gefallen

12. Etappe Chauvigny – Sarran (218 km)

Diese Etappe ist die einzige mit einer Länge von mehr als 200 Kilometern. In den Anfangszeiten der Tour wurden Distanzen von mehr als 400 Kilometern an einem Tag zurückgelegt.

13. Etappe Châtel-Guyon – Puy Mary (191 km)

Im Zentralmassiv weisen die Etappen mehr Höhenmeter auf als in den Pyrenäen und Hochalpen. Heute sind es 4400 Höhenmeter sind es insgesamt. Zum Finale warten zwei extrem steile Rampen bei über elf Prozent über mehrere Kilometer.

14. Etappe Clermont-Ferrand – Lyon (197 km)

Eine sogenannte "Überführungsetappe" mit dem Finale in Lyon auf dem Weg in die Alpen.

15. Etappe Lyon – Grand Colombier (175 km)

Ein großartiges Finale wartet auf die Radsportfans zum Abschluss der 15. Etappe. Erstmals in der Geschichte der Tour de France wird das Massiv oberhalb der Rhône und in der Nähe von Chambery nicht nur als Bergwertung genutzt, sondern als Zielort. Garantiert sind faszinierende Bilder der engen und extrem steilen Serpentinen zu sehen. Der Schlussanstieg, der von Culoz aus gefahren wird, ist alleine fast 18 Kilometer lang und an mehreren Passagen über zehn Prozent steil. Der anschließende Ruhetag ist mehr als verdient.

16. Etappe La Tour-du-Pin – Villard-de-Lans (164 km)

Ein Tag wie für Ausreißer geschaffen. 20 Kilometer vor dem Ziel wartet am Anstieg bei Saint Nizier du Moucherotte mit einer Bergwertung der 1. Kategorie die letzte große Herausforderung. Ist diese genommen, werden Ausreißer den Etappensieg unter sich ausmachen.

17. Etappe Grenoble – Méribel Col de la Loze (170 km)

Heute geht es auf das "Dach der Tour de France 2020". Zum Ideenreichtum des größten Radrennens der Welt gehört es auch, immer wieder neue Strecken und neue Etappenorte zu finden. Dies ist in diesem Jahr in besonderer Art und Weise gelungen. Nach den Bergankünften auf dem Puy Mary und dem Grand Colombier ist auch der Col de la Loze oberhalb von Méribel zum ersten Mal Zielort einer Tour-Etappe. Im Winter ist die Strecke eine Skipiste. Erst im Sommer 2019 wurde eine Straße hinauf extra für die Radsportler asphaltiert. Sie ist bis zu 20 Prozent steil. Bis zum letzten Jahr gab es nur eine schmale Schotterpiste und streckenweise einen Pfad. Daraus entstand der höchste Radweg Europas, denn Autoverkehr bleibt hier auch in Zukunft untersagt. Das Ziel der Etappe liegt in 2304 Metern Höhe.

18. Etappe Méribel – La Roche-sur-Foron (168 km)

Der letzte Tag in den Alpen steht auf dem Programm der Tour 2020. Die letzte "Hors Catégorie" ist zu bewältigen am Plateau des Glières. Dort oben wartet eine staubige Schotterpiste in einem Gebiet, das einst Hochburg der Résistance war. Insgesamt müssen mehr als 4000 Höhenmeter in der Addition aller Anstiege bewältigt werden. Diese gewaltige Herausforderung ist die vorletzte Gelegenheit, für größere Veränderungen in der Gesamtwertung zu sorgen.

19. Etappe Bourg-en-Bresse – Champagnole (160 km)

Die letzte Etappe vor dem einzigen Zeitfahren der diesjährigen Tour ist für Sprinter wie geschaffen.

20. Etappe Lure – La Planche des Belles Filles

Ein Zeitfahren über 36 km als Bergzeitfahren bringt die Entscheidung über den Toursieg 2020 mit einem knapp sechs Kilometer langen Schlussanstieg.

21. Etappe Mantes-la-Jolie – Paris (122 km)

Die übrig gebliebenen Fahrer haben das Ziel vor Augen, das Gesamtklassement steht und Attacken auf das Gelbe Trikot wird es selbst bei knappsten Abständen nicht mehr geben. Hart umkämpft wird diese Etappe dennoch sein. Denn für alle Sprinter ist ein Sieg auf den Champs Élysées eines der größten Ziele der Radsportkarriere. Letzter deutscher Etappensieger in Paris war André Greipel im Jahr 2016. Er und Marcel Kittel hatten in Paris ab 2013 vier Jahre in Folge für deutsche Etappensiege gesorgt.

 

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