Verschiedene Reaktionen der verschiedenen Pflanzen

Stauden in Ruhe lassen

Viele horstbildende Stauden wie Pfingstrosen, Silberkerzen und Ziergräser treiben von selbst Ausläufer und wachsen am besten, wenn sie nicht geteilt oder umgepflanzt werden. Sie gedeihen ohne menschliches Eingreifen und werden immer kräftiger und blühfreudiger. Sie benötigen höchstens ab und zu eine Düngung mit Kompost und zeigen sich dafür sehr dankbar. 

Stauden teilen

Im Gegensatz dazu neigen Schwertlilien, Bergenien, Astern oder Maiglöckchen sehr dazu, blühfaul zu werden, wenn sie längere Zeit nicht geteilt und umgesetzt werden. Allein das Teilen regt die Pflanze an, neu auszutreiben und kräftiger zu blühen.

Stauden düngen

Besonders die Spätblüher wie Sonnenhut, Staudenhibiskus oder mehrjährige Sonnenblumen brauchen allein eine gute Nährstoffversorgung. Durch ausgewogenes und regelmäßiges Düngen werden die Blütenbildung und ein kräftiges Wachstum unterstützt.

Allerdings darf der Dünger für Spätblüher nicht zu viel Stickstoff enthalten, weil die Pflanzen dann zwar viel Blattmasse entwickeln, aber anfälliger sind für das Wetter und besonders Wind und Hitze. Kalium und Phosphor helfen viel besser für die Blütenbildung; ein Düngen mit Hornspäne oder Kompost ist optimal, und Kaffeesatz schadet nie.

Stauden zurückschneiden

Einige Stauden erwarten geradezu einen Rückschnitt zum richtigen Zeitpunkt und zeigen dann eine weitere oder verlängerte Blühphase. Wer Rittersporn oder Stockrosen kurz nach der ersten Blüte im Juni mutig zurückschneidet, kann mit einem weiteren Blütentrieb im August oder September rechnen. Die Blühphase von Phlox (Titelfoto) verlängert sich sogar bis weit in den September hinein, wenn einige Stängel Ende Mai oder Anfang Juni um die Hälfte eingekürzt werden.

Im Frühjahr oder Herbst teilen?

Stauden zeichnen sich besonders durch ihre Langlebigkeit aus. Zum Winter ziehen sie sich zurück und treiben dann im Frühjahr wieder aus. Manchmal ist das Teilen direkt ein "Muss" und wirkt auf die Pflanze wie eine Kur. Das Teilen regt einen starken Austrieb mit vielen neuen Blüten an.

Im Frühjahr blühende Stauden wie Bart-Iris, Grasnelke oder Storchschnabel (Foto) brauchen ihre ganze Kraft für die Blüte und sollten nicht im Frühjahr, sondern erst nach der Blüte geteilt werden; hier bietet sich eine Teilung im Herbst an.

Im Gegensatz zu ihnen werden Sommer- und herbstblühende Stauden am besser im Frühjahr vor oder bei beginnendem Austrieb geteilt, weil sie zu diesem Zeitpunkt schon Nährstoffe gespeichert haben, die sie für die kommende Wachstumsperiode benötigen.

Taglilien können sowohl im Herbst nach der Blüte als auch im Frühjahr geteilt werden. Dabei hilft es für die Orientierung sehr gut, die Stauden mit Schildern zu markieren. So lassen sich die Pflanzen kennzeichnen, die am stärksten blühen, um sie später bevorzugt zu vermehren.

Nicht alle Stauden dürfen geteilt werden

Durch jede Teilung entsteht eine neue Pflanze, mit der der Garten an anderer Stelle geschmückt werden kann. Allerdings lassen sich nicht alle Pflanzen gut teilen. Dazu gehören beispielsweise Akeleien, Pfingstrosen und Türkischer Mohn. Sie wollen lieber ungestört wachsen und reagieren sogar negativ aufs Umpflanzen.

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Den Wurzelballen beim Teilen nicht verletzen

Die meisten Stauden wie Frauenmantel, Purpurglöckchen, Fette Henne, Sonnenhut und Glockenblume sind leicht zu vermehren, indem die Pflanze vorsichtig mit einer Grabegabel aus der Erde geholt wird. Dabei ist darauf achten, den Wurzelballen möglichst wenig zu verletzen.

Vor der Teilung wird der Wurzelstock kurz abgeschüttelt oder mit einem Wasserstrahl abgespritzt und danach in zwei oder mehrere etwa faustgroße Teilstücke mit mehreren Blättern oder Triebknospen zerteilen. Manche Pflanzen lassen sich einfach mit den Händen auseinanderziehen, aber bei vielen anderen benötigt man ein scharfes Messer, manchmal sogar einen Spaten mit einem scharfen Blatt.

Verletzungen beheben

War die Trennung der Teilstücke nicht doch ganz einfach und wurden Pflanzen- und Wurzelteile verletzt, müssen die unsauberen Trennstellen mit einem Messer nachgeschnitten und angerissene oder verletzte Stellen entfernt werden. Dabei kann der verholzte Mittelteil der Staude zerkleinert und auf dem Kompost entsorgt werden, damit Krankheiten auf der neuen Pflanze keine Chance haben.

So verhindert, dass sich Angriffsflächen für Krankheiten bilden können. Anschließend wird die neue Staude wieder eingepflanzt, die Erde gut angedrückt und die Pflanze kräftig gewässert.

Der Rückschnitt der Stauden ist wichtig

Neben der Teilung gehört ein regelmäßiger Rückschnitt zur ordnungsgemäßen Staudenpflege. Im Herbst können verblühte und vertrocknete Pflanzen zurückgeschnitten werden; das geht allerdings genauso erfolgreich im Frühjahr. Ein Rückschnitt erst im Frühjahr hat den Vorteil, dass die Pflanze einen eigenen Winterschutz besitzt und zudem Insekten eine Möglichkeit zum artgerechten Überwintern erhalten. Außerdem wirken viele Pflanzen auch im Winter attraktiv, wenn sie mit Raureif oder Schnee überzogen sind.

Wer die Blüte der Stauden anregen möchte, schneidet alte Blütenstände und alles, was zu üppig wuchert, direkt nach der Blüte radikal zurück. So wird verhindert, dass die Pflanze ihre gesamte Kraft in die Samenbildung steckt. Außerdem blühen dann Stauden wie Gold- und Schafgarbe oder Katzenminze blühen im selben Jahr noch ein zweites Mal, und Rittersporn, Storchschnabel und Phlox blühen im Folgejahr um so üppiger.

Wie man den Oleander am besten behandelt, lesen Sie hier.

Guten Sichtschutz durch Rückschnitt der Stauden erhalten

Stauden und natürlich Büsche bieten einen guten Sichtschutz. Gerade junge Häuslebauer möchten diesen, wenn der Garten neu angelegt ist, möglichst schnell erreichen und lassen die Büsche schnell ungehindert sprießen. Das ist ein großer Irrglaube, denn sie werden schon nach zwei oder drei Jahren merken, dass Stauden und Büsche verholzen und kaum "von unten" austreiben, wenn sie nicht dezent zurückgeschnitten werden, um das Bilden neuer Triebe und damit Blüten zu forcieren und einen optimalen Sichtschutz zu erreichen.

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Auch wird durch einen Rückschnitt das Auseinanderfallen und damit ein Verkahlen "von innen heraus" der Stauden verhindert. Und letzten Endes hilft ein Rückschnitt, vorhandene Krankheiten wie Pilzbefall zu beseitigen. Eigentlich sind Stauden sehr pflegeleichte Gartenbewohner. Hat sich jedoch ein Pilz an einer Pflanze festgesetzt, muss gründlich und kräftig zurückgeschnitten werden, um zu verhindern, dass sich die Krankheitserreger im gesamten Garten verbreiten.

Befallene Pflanzenteile gehören nicht auf den Kompost, sondern in den Restmüll.

Autor seit 11 Jahren
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