Eisbärin Brumas, ein Star aus dem London Zoo
Schon ein halbes Jahrhundert vor Eisbär Knut in Berlin gab es Stars unter den Eisbären in Zoos.London zoo spelende ijsbeer 1933 (Bild: janwillemsen / Flickr)
Brumas, wer? Eine Entdeckung ...
Brumas Wiederentdeckung ist eigentlich nur einem Zufall zu verdanken. Es war gerade zu den Spitzenzeiten der Knut-Euphorie. (2010)
Ein begeisterter Knut-Fan kaufte zufällig spanische Zitronen. Auf diesem Säckchen Zitronen war eine Banderole drauf. Auf der Banderole prangte ein Eisbär, die Sorte nannte sich "Brumas".
Zitronen und Eisbär? Wie passt das zusammen, dachte der Finder und googelte unter: "Brumas".
Und wurde fündig. Na gut, so einfach war das wieder auch nicht. Denn unter Brau-Equipment etc. dann schließlich und endlich mal auch auf einen Eisbären zu stoßen, erforderte ein wenig Geduld und Fingerspitzengefühl.
List of individual bears #Brumas
- Brumas, a female polar bear (born November 1949), was the first baby polar bear to be successfully reared in the United Kingdom. Raised at Regent's Park Zoo in London, she became a major celebrity and was largely responsible for zoo attendance records. Although a female, it was erroneously reported in the press that Brumas was male, and as such many members of the public believed her to be a "he". Brumas died in May 1958.
Die Geschichte von Brumas, der Eisbärin
Brumas, am 27. November 1949 geboren, war das erste im Zoo geborene Eisbärbaby in England, das auch überlebte und wurde aus diesen Gründen sofort zur Attraktion. Jedermann wollte dieses Eisbärbaby sehen. Das Bärchen rief einen einmaligen Besucheransturm hervor.
Brumas Mutter war Ivy, ihr Vater ein Eisbär namens Misha. Brumas wurde nach seinen beiden Pflegern Bruce und Sam (maS) benannt. Erstmals konnte ein großes Publikum das Heranwachsen eines kleinen Eisbären beobachten. Viele rührende Mutter-Kind Szenen spielten sich vor dem begeisterten Publikum ab. Das winzige flauschige Bärchen zwischen den Beinen seiner Mutter öffnete jedermanns Herz.
Sieht man heute in Zoos, so geht es dem Publikum heute auch nicht anders. Man freut sich mit, man leidet mit (siehe der kleine Fritz, Eisbär im Tiergarten Berlin 2017+), man begeistert sich.
Aus dem "Daily Graphic Brumas Annual Zoo Book"
Brumas berichtete selbst, so wie Jahrzehnte später Knut oder Flocke in ihren Blogs, in einem Buch aus ihrem Leben.
"Ich wurde im London Zoo geboren und ich bin das erste Eisbärbaby, das in England in einem Zoo überlebt hat. Meine liebe Mama ist Ivy, die vom Zoo Hannover kam. Mein Papa Misha wurde als Eisbärbaby auf einer Eisscholle treibend aufgefunden und von der S.S. Stalingrad gerettet und in den Zoo London gebracht. Als ich geboren wurde, wog ich nur ein Pfund und war ganz nackt und kahl. Muss ich komisch ausgesehen haben?......"
Diese Zeilen, begleitet von Bildern, entzückten die Menschen.
Die Attraktion im London Zoo
Das Füttern war zwar im Zoo aus guten Gründen verboten, ein Schild warnte drastisch die Besucher: "Nicht füttern, außer Sie wollen Brumas töten!", aber man konnte damals das kleine Eisbärbaby ohne Probleme durch den Zoo begleiten, auf den Arm nehmen, was auch viele Prominente seinerzeit gerne machten.
Den Menschengeruch brachte man von Brumas Fell wieder weg, indem man die kleine Eisbärin mit Heu abrieb, um zu verhindern, dass Mama Ivy ihr Junges ablehnte. Es sind aus dieser Zeit sogar noch Wochenschauberichte vorhanden.
So etwa: It's Miss Polar Bear not Mister
Renommierte Zeitungen wie die Londoner Times berichteten immer wieder von der kleinen Eisbärin. Sogar Berichte über kurze Unpässlichkeiten fanden Eingang dort. Brumas wuchs heran, das Interesse wurde schwächer, aber es verschwand nie ganz.
Am 17. Mai 1958 fand einer der Pfleger Brumas überraschend tot vor.
Bei der Untersuchung stellte man fest, dass Brumas an einer Blutvergiftung verstorben war. Brumas starb in dem für einen Eisbären jungen Alter von 8 Jahren. In der Londoner Times erschien am 24. Mai 1958 ein Nachruf auf die Eisbärin, ungewöhnlich zu seiner Zeit. Die Mutter Ivy starb nur ein Jahr später, im Alter von 20 Jahren.
Die Wirkung von Tierbabys auf uns Menschen
Gescheite Köpfe machten sich Gedanken über die Faszination, die von einem Jungtier ausgehen kann. Einer der ehemaligen Besucher wurde zum Beispiel aus Begeisterung und Zuneigung zu Brumas zum Tierpfleger.
Unter dem Titel: "Das Haustier der Nation" referierte der Herausgeber des Daily Graphic darüber: "Brumas ist mehr als ein kleiner im Zoo geborener Eisbär. Brumas ist ein Inbegriff und eine Empfindung, wie Father Christmas. Sie steht für Tierliebe, für die Hingabe zu unseren Haustieren. Sie ist der Geist von Zärtlichkeit und Zuneigung. Wenn ich die Worte eines weisen Mannes zitieren darf: "Wenn es keine Brumas gäbe, dann wäre es notwendig eine zu erschaffen."
Diesen letzten Satz kann man unverändert auf alle unsere Tiere, die im Stande sind, verschüttete Liebe in uns Menschen zu wecken, anwenden. Um bei den Eisbären zu bleiben, ob sie nun Knut, Flocke, Wilbär, Fritz, Quintana oder Brumas heißen.
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Bildquelle:
jenspletsch / Flickr
("Private Wojtek" alias Voytek, ein Bär im Dienste der Armee)
https://pagewizz.com/users/Adele_Sansone
(Ist ein Zoo eine moderne Arche Noah?)