Egal, ob Fußbälle für den Rasen, Kunstrasen, Hartplatz oder beim Hallenfußbälle kaufen: fast alle Bälle sind heute aus Kunstleder gefertigt und bestehen aus mehreren meist wasserabweisenden Lagen Material. Anschließend werden die Lagen bedruckt und in fünf-, sechs- oder rechteckige sowie andersgeformte Stücke geschnitten und genäht. Geübte Näher brauchen mehrere Stunden, um einen Ball mit bis zu 2000 Stichen fertig zu stellen. Die Bälle werden mit der Innenseite nach außen genäht. Später stülpt man sie um, setzt die Gummiluftblase ein. Die letzten Stiche macht der Näher mit einem speziell gebogenen Werkzeug für einen perfekten, glatten Anschluss. 

Fußball: Herstellung und Verkauf

Zwei von drei Fußbällen, mit denen heute in Deutschland gespielt wird, kommen aus Pakistan. Vor ein paar Jahren waren es noch drei von vier Bällen. Denn es werden immer mehr Fußbälle in Indien, Thailand oder China hergestellt. Im Fernen Osten sind die Produktions- und Lohnkosten viel niedriger, weil die meisten Bälle von Maschinen genäht werden - in schlechterer Qualität, doch für einen günstigeren Preis. 

Ballhandel: Geschäfte mit dem Fußball

Der Ball für eine Fußballweltmeisterschaft stammt stets von Adidas. Schließlich verfügt der Weltkonzern über einen entsprechenden Ausrüstervertrag mit der FIFA. Bei der Weltmeisterschaft 2006 kam mit dem "Teamgeist" ein Ball zum Einsatz, der komplett maschinell gefertigt wurde und aus verklebten Einzeltteilen geformt war. Nicht wenige Fußballer kritisierten seine Glätte und Profillosigkeit. Das Modell selbst war nach der WM schnell vom Markt verschwunden, die Technologie allerdings wurde beibehalten.

Fußbälle herstellen, kaufen und verkaufen

Der Ball für die Fußball-WM 2010 hieß "Jabulani", kostete rund hundert Euro und war ebenfalls aus einzelnen Elementen zusammengeklebt. Acht Platten sollten den Fußball noch runder machen. Geändert hatten sich die Form der Einzelteile, die Oberflächenstruktur und der Produktionsort: "Made in China!" Als Trainingsball gab es den "Jabulani" übrigens in herkömmlicher Fertigung aus zwanzig sechseckigen und zwölf fünfeckigen Waben, handgenäht in Pakistan für ein Fünftel des Preises.

Bälle werden von Maschinen gemacht

Dem Trend und der Nachfrage nach maschinengenähten Bällen folgen natürlich auch die Ballfabriken in Pakistan. Die besten Fußbälle sind handgearbeitet, doch für Werbe- und Hobbybälle reicht die maschinell minderwertigere Qualität. So wird nur noch die Hälfte aller pakistanischen Bälle von Hand gefertigt. 2005 waren es noch neunzig Prozent. 

Fußballkauf: auf faire Fußbälle achten!

Bei der Herstellung der Bälle gibt es Klassenunterschiede: Es scheint sich eingebürgert zu haben, dass die WM-Bälle für die Fußballer aus dem Fernen Osten kommen und der Ball für die Fans aus Pakistan. Die Blase der Sportbälle besteht bei 90 Prozent der Bälle aus Naturkautschuk (Latex). Sie wird in Indien gefertigt, wo es große Gummibaum-Plantagen gibt. Die indische Industrie gleicht vom Prinzip her der pakistanischen Produktion. Allerdings ist in den indischen Ballmanufakturen Kinderarbeit auch heute noch an der Tagesordnung.

Der faire Handel mit den Bällen

Zu den Regelen des Fairen Handels gehört, dass Produkte, die unter dem Label "Fair Trade" verkauft werten, frei von ausbeuterischer Kinderarbeit gefertigt werden. Allerdings hat das Verbot von Kinderarbeit auch eine Kehrseite. Denn dort, wo arbeitende Kinder eine Stimme haben, die gehört wird, sprechen sie sich für eine Differenzierung aus: Nicht die Kinderarbeit im Allgemeinen sollte verdammt werden, sondern ihre ausbeuterische Form.

Credo für den fairen Ballhandel: Arbeit ja, Ausbeutung nein!

Wer beim Fußbälle kaufen sicher sein will, dass er fair hergestellt und gehandelt wurde, sollte auf das "Fairtrade"-Siegel achten. In Deutschland gibt es folgende Anbieter von fairen Bällen: Fair Handelshaus GEPA, Fair Deal Trading, Derbystar, Uhlsport und Puma.

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MarcoTheuer, am 16.10.2011
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Bildquelle:
Leseratte (Waterrower Erfahrungen [mit vielen Bildern])

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