Geheimakte TunguskaWie das Leben so spielt: Eigentlich wollte Nina ihrem Vater einen Besuch im Berliner Naturkundemuseum abstatten. Doch als sie dort ankommt, befindet sich sein Büro in einem schlimmeren Zustand als Ninas Wohnung: Sämtliche Schubladen und Akten wurden durchwühlt. Ihr Vater selbst ist verschwunden, ohne ein Lebenszeichen zu hinterlassen. Für Nina ein klarer Fall: Er wurde entführt! Für die Polizei ist dies offenbar weniger klar: Diese weigert sich, Ninas Vater als vermisst zu melden.

 

Nun liegt es an der jungen Frau, Nachforschungen anzustellen, um auf die Fährte der Entführer zu gelangen. Hilfe erhält sie dabei vom sympathischen Museumsmitarbeiter Max Gruber. Bald wird offenkundig, dass ihr Vater geheimes Wissen über das so genannte Tunguska-Ereignis von 1908 besitzt. Wissen, das ihn ins Visier mysteriöser Mächte in Form von seltsamen Gestalten in schwarzen Roben rückte.

 

Wenn sie ihren Vater retten möchte, muss Nina herausfinden, was es mit der Tunguska-Katastrophe auf sich hatte. Die Spur führt unter anderem nach Sibirien, Irland und sogar in die Antarktis. Schafft sie es, diese schier unmöglich zu meisternden Aufgaben zu bewältigen?

Trailer "Geheimakte Tunguska"

Das Rätsel von Tunguska - endlich gelöst!

Was geschah in Tunguska?

Es war die größte Naturkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Am 30. Juni 1908 erschütterte eine gewaltige Explosion mit der Zerstörungskraft von weit über tausend Hiroshima-Atombomben Sibirien und vernichtete tausende Hektar Wald. Hätte sich diese als "Tunguska-Ereignis" bezeichnete Katastrophe nicht in einer kaum besiedelten Region, sondern mitten in Europa ereignet, wären ganze Städte ausradiert worden. Die Ursachen dieses Ereignisses sind immer noch nicht zweifellos erforscht. Da kein Krater gefunden wurde, schlug ganz offensichtlich kein Asteroid ein. Ein Vulkanausbruch erklärte nicht die enorme Hitzeentwicklung und die Helligkeit der Explosion (in jener Nacht konnte man in Europa ohne Kerzenlicht die Zeitung lesen). Oder war es am Ende ein nuklear betriebenes Raumschiff außerirdischer Wesen?

Das Tunguska-Ereignis, auch Tunguska-Explosion oder Tunguska-Asteroid, war ein Ereignis, das am 30. Juni 1908 in Sibirien in der Nähe des Flusses Steinige Tunguska im Siedlungsgebiet der...

Das in Deutschland entwickelte Adventure "Geheimakte Tunguska" findet auf diese spannende Frage seine ganz eigene Antwort. Natürlich bietet das Computerspiel in erster Linie pure Unterhaltung. Doch die Bezugnahme auf ein reales Ereignis sowie in der paranormalen Welt populäre Themen verleihen dem Spiel einen ganz besonderen Reiz.

 

 

Schnelle Autos, schnelles Mundwerk

Im Zentrum des Adventuregames befindet sich die attraktive Motorradmechanikerin Nina, die sämtliche Tricks und notfalls auch ihren weiblichen Charme anwendet, um auf die Spur der Entführer ihres Vaters zu stoßen. Dabei führt die Story von einem beschaulichen Museum aus in zumeist eisige Regionen wie Sibirien oder in den Himalaya. Sogar in die Antarktis verschlägt es die rothaarige junge Frau mit der Vorliebe für schnelle Gefährte und freche Sprüche.

 

Natürlich handelt es sich bei "Geheimakte Tunguska" um keine Dokumentation. Trotzdem zeigten sich die Produzenten bemüht, eine weitgehend realistische Welt zu schildern, was den Spielspaß erheblich steigert. Dank der zahlreichen unterschiedlichen Schauplätze - beispielsweise ein verstaubt wirkenden Museum, ein Waggon der Transsibirischen Eisenbahn, ein düsteres irisches Schloss oder die Eishöhlen des Himalaya - stellen sich niemals monotone Gefühle ein. Hat der Spieler sämtliche Rätsel eines Ortes geknackt, darf er sich auf einen neuen aufregenden Schauplatz freuen.

 

Dem gemäß verbleibt die Motivation auf höchstem Niveau. Während der gesamten Spieldauer gibt es keinen einzigen Durchhänger. Schlüssig und durchgehend spannend sorgt die Story bis zur Schlusssequenz für höchste Lust am Erforschen, Kombinieren und Rätseln.

 

 

Glänzende Optik

Grafisch steht "Geheimakte Tunguska" seiner ausländischen Genrekonkurrenz um Nichts nach, ganz im Gegenteil: Selbst Jahre später noch überzeugen sowohl die Spielgrafik, als auch die Zwischensequenzen vollends und haben keine Patina angesetzt. Wunderschöne Hintergrundbilder und stimmige Licht- und Schatteneffekte laden oftmals dazu ein, mit der Rätselknackerei zu warten und einfach nur die Landschaft zu genießen. Die musikalische Untermalung verleiht der grafischen Opulenz der Actionszenen den letzten Schliff.

 

In Punkto Schwierigkeitsgrad orientiert sich das Adventuregame "Geheimakte Tunguska" im unteren Bereich. Sprich: Selbst Neueinsteiger in das Genre finden sich rasch zurecht und sollten die meisten Rätsel und Aufgaben innerhalb eines vernünftigen Zeitrahmens lösen können. Das Spiel selbst bietet bei knackigen Aufgaben Hilfestellungen. Dankenswerterweise wird die Spielzeit nicht künstlich mit "Such das richtige Pixel!"-Ödnissen verlängert. Der so genannte Snoop Key zeigt auf Knopfdruck an, mit welchen Gegenständen oder Personen interagiert werden kann.

 

Fazit: "Geheimakte Tunguska" stellt eines der gelungensten Adventuregames überhaupt dar, das mit seiner spannenden und in sich schlüssigen Story, den sympathischen Hauptdarstellern und dem mitunter ätzenden Wortwitz vollends überzeugen kann. Aber Vorsicht: Wer dieses Spiel zockt, kommt am Nachfolger "Geheimakte 2: Puritas Cordis" nicht vorbei und kann schon mal erneut ein paar schlaflose Nächte vor dem PC oder der Spielkonsole fix einplanen.

 

Kostenlose Demoversion "Geheimakte Tunguska"

Tipp: Spielen Sie doch einfach die Demoversion vorab, ehe Sie das Spiel erwerben! Aber sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht vor dem Suchtfaktor von "Geheimakte Tunguska" gewarnt...

Spieletitel: Geheimakte Tunguska

Hersteller: Deep Silver

Erstveröffentlichung: 2006

Plattformen: Windows 2000 / XP

USK-Einstufung: Ab 6 Jahren

Systemanforderungen:

  • Windows 2000 / XP
  • 500 MHz Pentium
  • 128 MB RAM
  • DirectX 9-kompatible Grafikkarte mit mindestens 16 MB Speicher
  • DVD-Laufwerk
  • 2 GB Festplattenspeicher
  • Maus

Bitte beachten Sie: Diese Angaben erfolgen ohne Gewähr!

rainerinnreiter, am 05.06.2011
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Bildquelle:
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