Winchester-Gewehre "Model 1873" und ...

Winchester-Gewehre "Model 1873" und "Model 1878" (Bild: andy_carter / Flickr)

Samuel Colt brachte sogenannte Revolvergewehre auf den Markt

In den 1840er Jahren wurden Rimfire-Metallpatronen eingeführt. Sie enthielten Schießpulver und Kugeln. Der Rand der Patrone enthielt das Pulver und diente im wesentlichen als Zündhütchen. Sobald der Rand vom Schlagbolzen getroffen wurde, entzündete sich das Schießpulver und das sich ausdehnende Gas schleuderte die Kugel nach vorn. Ein großes Problem war nach wie vor die begrenzte Anzahl an Schüssen, die pro Minute abgegeben werden konnten. Zwar brachte Samuel Colt zwischen 1837 und 1839 sogenannte Revolvergewehre auf den Markt, die nach dem Vorbild der Paterson- beziehungsweise Dragoon-Revolver hergestellt waren, doch konnten sich diese beiden Modelle nicht durchsetzen. Auch das 1855 konstruierte "Seitenhammergewehr" hatte keinen Erfolg, obwohl es von hoher Qualität und sehr präzise war.

Ab 1860 wurden erstmals Mehrschusswaffen entwickelt, wie beispielsweise das "Spencer"-Repetiergewehr. Es war ein Hinterlader mit einem Magazin und Patronen aus Metall, das vor allem im Amerikanischen Bürgerkrieg zum Einsatz kam. Zum Laden des Magazins wurde die Federhülse aus der Kolbenkappe gesenkt und herausgezogen. Anschließend schob man die Patronen in den Magazinbogen. Dann wurde die Hülse wieder in den Kolben eingeführt und verriegelt. Berühmt ist auch die "Henry-Riffle", Kaliber .44 aus dem Jahr 1862, die von Benjamin Tyler Henry entwickelt wurde. Das Gewehr fasste 16 Patronen, die vorne in das Magazin unter dem Lauf eingeführt wurden.

Die Winchester 73 war das am weitesten verbreitete Gewehr im Wilden Westen

Darüber hinaus besaß diese Waffe einen Bolzen, der vorne eine Gabelung hatte, so dass dieser an zwei Stellen des Patronenrandes aufschlug. Diese Vorrichtung gewährleistete eine sichere Zündung. Die nächste Weiterentwicklung war die Zentralfeuerpatrone. Sie wurde von Clement Pote aus Paris erfunden. Ihren Namen verdankt sie der zentrisch im Patronenboden eingefrästen Zündglocke, in die ein Zünder eingepresst war. Im Gegensatz zur Randfeuerpatrone schlug der Zündbolzen auf diesen Zünder und leitete den Schuss ein.

Im Jahr 1866 ließ Hiram Bunden ein Modell für Zentralfeuerpatronen patentieren, ebenso wie der Engländer Edward Boxer. Beide Modelle dieser Patronenart konnten in Hochgeschwindigkeitswaffen verwendet werden. Das bekannteste und am weitesten verbreitete Gewehr mit Zentralfeuerpatronen war die "Winchester 73". Eine Besonderheit war die Munition im Kaliber .44 - 40, die auch für den Single Action Army Revolver von Samuel Colt verwendet werden konnte. Deshalb benötigten die Cowboys, Jäger, Sheriffs und Banditen im Wilden Westen nur noch eine Sorte Munition für ihre Faustfeuer- und Langwaffen.

BerndT, am 30.05.2017
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Bildquelle:
Deanna Klahey (Kopfgeldjäger im Wilden Westen)
Deanna Keahey (Das Duell am OK-Corral)

Autor seit 12 Jahren
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