Goldrausch in Colorado
Die Geschichte einer Indianerin sorgte für den größten Gold- und Silberboom in ColoradoGoldrausch in Colorado (Bild: tpsdave / Pixabay)
Die Indianer nahmen blutige Rache an den weißen Siedlern
1889 kam Butch Cassidy nach Tellerride. Er betrat die San Miguel Valley Bank und beging seinen ersten Banküberfall. Die Beute betrug 24.580 Dollar. Weil immer mehr Menschen in die Region kamen, beschloss man, ein eigenständiges Territorium zu gründen. Am 28. Februar 1861 unterschrieb US-Präsident James Buchanan ein entsprechendes Gesetz und ernannte William Gilpin zum ersten Gouverneur. Colorado gliederte sich bei seiner Gründung in 17 Bezirke und hatte rund 25.000 Einwohner. Hauptstadt wurde zunächst Colorado City und ab 1867 die Stadt Denver an den Ausläufern der Rocky Mountains.
Im Vertrag von Fort Laramie (1851) war dieses Gebiet ursprünglich den Cheyenne und Arapaho zugesprochen worden. Doch wie die meisten Verträge zwischen Weißen und amerikanischen Ureinwohnern, waren auch diese nur Schall und Rauch. Die Indianer wurden aus ihren Jagdgründen vertrieben und in die Flusstäler des Arkansas umgesiedelt. Weder die Cheyenne noch die Arapaho ließen sich diesen Vertragsbruch gefallen. Sie rächten sich mit Postkutschenüberfällen und der Ermordung einzelner Siedler.
Die Wirtschaftskrise setzte dem Gold- und Silberboom ein Ende
Die US-Regierung startete einen Vergeltungsangriff. Am 29. November 1864 drangen Truppen des 3. Colorado-Kavallerie-Regiments unter dem Befehl von Colonel John Milton Chivington in ein unbefestigtes Indianerdorf ein und ermordeten 163 Männer, Frauen und Kinder. Das brutale Vorgehen des US-Militärs ging als Massaker am Sand Creek in die Geschichte ein. Doch die Indianer gaben nicht auf. Sie verbündeten sich mit einigen anderen Stämmen und führten einen fast fünf Jahre andauernden Krieg gegen die Weißen. Erst nach den Schlachten von Beecher's Island (September 1868) und Summit Springs (Juli 1869) mussten sich Cheyenne und Arapahos ergeben.
1879 brach in Colorado der Silberboom aus. Zu den bedeutendsten Bergbaustädten gehörten Aspen und Leadsville. Vor allem der Ausbau des Schienennetzes der Denver & Rio Grande Eisenbahn sorgte für einen großen Aufschwung in der Region. Erst der Wertverfall des Silbers durch die 1893 einsetzende Wirtschaftskrise beendeten den Silberboom. In Denver wurden zwölf Banken geschlossen. Unzählige Geschäfte mussten aufgeben. Die Pläne der Eisenbahngesellschaft wurden gestoppt und die Schließung der Bergwerke sorgte für einen rasanten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Auch der Goldrausch in Colorado endete genauso schnell wie er begonnen hatte. Viele der einstigen Goldgräberstädte sind heute verlassen. Eine Ausnahme bildet Aspen. Heute ist der Ort ein beliebtes Reiseziel für Skifahrer.
Bildquelle:
State Library of Queensland
(Goldrausch im Wilden Westen)
Brigitte Werner
(Cowboy - Der härteste Beruf im Wilden Westen)