Jagdspiele schulen nicht nur den Körper

Während ihre körperlichen Fähigkeiten allmählich immer perfekter werden, müssen die Jungkatzen nun auch an ihren Manieren untereinander feilen. Wer schon einmal beim Spiel schmerzhaft die Krallen eines Geschwisterchens zu spüren bekommen hat, weiß, dass das nicht schön ist, und geht daraufhin künftig auch mit den eigenen Kratzwerkzeugen vorsichtiger um. Daher ist es auch sinnvoll, laut "au!" zu rufen, wenn ein Katzenkind mal ein menschliches Körperteil attackiert. Dieser Schmerzlaut klingt denen von Katzen ganz ähnlich und zeigt dem kleinen Racker, dass er zu weit gegangen ist.

Im Alter von acht bis neun Wochen sind die Kitten meist von der Muttermilch entwöhnt

Nun können sich die Katzenkinder bereits vollständig von fester Nahrung ernähren. Sie fressen etwa vier- oder fünfmal am Tag kleine Portionen. Trotzdem genießen sie es noch immer, ab und zu nuckelnd an ihrer Mutter zu kuscheln und ihre Nähe zu spüren. Von ihrer Mama und auch den anderen erwachsenen Mitkatzen schauen sie sich nun zunehmend die Feinheiten der "zwischenkätzischen" Kommunikation ab. Sie lernen, was die verschiedenen Körpersignale zu bedeuten haben. Auch hier sind wieder ihre Wurfgeschwister die Trainingspartner, mit an denen sie sich auch in dieser Hinsicht ausprobieren.

Mit neun Wochen kann es ernsthaftere Rangeleien unter den Katzengeschwistern geben

Vor allem kleine Katerchen testen immer öfter aus, wer in der Geschwistergruppe der Stärkere ist. So bereiten sie sich teils spielerisch, teils auch schon recht ernsthaft, auf künftige Katerkämpfe vor. Doch nicht nur das Kämpfen üben sie mit ihren Geschwistern, sondern auch das Besteigen und der Nackenbiss, der bei der Paarung wichtig ist, wird trainiert. An den körperlichen Fähigkeiten der Katzenkinder ist jetzt nur noch der Feinschliff nötig. Sie schaffen es inzwischen, sicher auf einen Stuhl oder niedrigen Tisch heraufzuspringen. Sie können einen Kratzbaum nicht nur nach oben klettern, sondern kommen (meistens) davon auch ohne fremde Hilfe wieder herunter. Mit jedem Tag werden ihre Muskeln kräftiger. So können die Kitten nicht nur immer höher, sondern auch immer weiter und zielsicherer springen.

 

 

Quellen

"Katzen kennen und verstehen" von Bruce Fogle, blv-Verlag

"Was Katzen wirklich wollen" von Dr. Mircea Pfleiderer und Birgit Rödder, GU-Verlag

"Katzenkinder entdecken die Welt" von Monika Wegler, GU-Verlag

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