Ich bin Freiberufler: Ich arbeite als Lektor und Texter, was bedeutet, ich nage am Hungertuch. Nun, ganz so schlimm ist es nicht, doch immer wieder gibt es Zeiten, in denen ich nichts zu tun habe, sprich: keine Aufträge bekomme. Und, natürlich, kein Geld.

Der frühe Vogel …

Zeichnen sich solche Phasen frühzeitig ab, dann bewerbe ich mich auf feste Anstellungen, egal, ob die nun befristet sind oder dauerhaft angelegt. Gut möglich, denke ich mir, dass ich auch mal eine Stelle finde, die mir für immer zusagt.

Vier Schritte zum Erfolg

Vier Schritte habe ich mir dabei als feste Routine angewöhnt. 

1.) Ich erzähle es allen und jedem. Es gibt diese Theorie, dass jeder mit jedem über sechs Ecken verbunden ist. Das mache ich mir zunutze und sage, dass ich einen Job suche. Das Echo lässt nie lange auf sich warten: "Frag doch mal bei XY nach", heißt es dann oft. (Auf diese Weise habe ich ein paar Monate als Küchenhelfer gearbeitet, Töpfe und Gläser gespült, Salate angerichtet und viel gelernt über die Organisation von Küchen in der Gastronomie.)

2.) Ich lese Zeitung. Und damit meine ich nicht nur den Stellenmarkt der Regionalpresse. In jeder Bücherei liegen überregionale Blätter aus; deren Stellenmarkt durchforste ich. Und bei der Lektüre meiner Heimatzeitung achte ich genau darauf, wer ein neues Geschäft eröffnet oder einen großen Auftrag an Land gezogen hat: Hier kann man ja mal vorbeischauen und sich vorstellen.

Arbeiten im CallCenter …
… ist nicht jedermanns Sache. Aber ...

… ist nicht jedermanns Sache. Aber hier sind oft freie Jobs zu finden. (Bild: johannes flösch)

3.) Ich schnüre meine Schuhe. Und dann heißt es Klinken putzen. Ich klappere die Geschäfte ab und frage nach Jobs: egal ob als Putzfrau, Küchenhilfe, Tankwart – die Miete will ja bezahlt sein! Und überall hinterlasse ich eine meiner 250 neuen Visitenkarten von www.vistaprint.de (gibt‘s gegen eine geringe Versandgebühr) – und somit gleich auch einen guten Eindruck!

4.) Meine Lieblinks. So nenne ich meine Lieblingsseiten im Internet. Meine Hitparade an freien Stellen lautet:

Platz 1: www.meinestadt.de
Klasse Adresse für den regionalen Markt! Schnell, übersichtlich, sehr umfangreich. Namen der Stadt eintragen, auf »Los« klicken und auf der Folgeseite den Reiter »Stellen« wählen. Schwupp! die Suche kann beginnen!

Platz 2: www.arbeitsagentur.de
Das gute alte Arbeitsamt darf nicht unterschätzt werden – die Seite ist mit den Jahren viel besser geworden, hier spielt die Musik! Auf das Logo »Jobbörse« klicken, den gewünschten Job eintragen, auswählen!

Platz 3:???
Ich möchte arbeiten, nicht nach Arbeit suchen – denn das wiederum kann in Arbeit ausarten. Unbezahlter Arbeit. Deswegen bin ich so wenig wie nur irgend möglich auf der Suche im Internet. Klar, ich kenne viele Suchroboter und habe auch einige wenige abonniert. So behalte ich ein wenig den Überblick und erfahre von Unternehmen, von denen ich ansonsten nie etwas zu hören bekäme. Und: Die Stellenprofile sind hoch interessant! Sie zeigen, was der Arbeitsmarkt braucht – und geben mir Hinweise darauf, was ich noch lernen sollte.

Und nun: Viel Erfolg! 

Nachtrag zur Jobsuche

Für die allerschlimmsten Notfälle bin ich bei Textportalen angemeldet. Ich will nicht in die übliche Kritik an Textportalen einstimmen – manchmal macht das Schreiben dort sogar richtig Spaß. Und seit mich einige Auftraggeber direkt anheuern und wir die Preise (in Maßen) verhandeln, ist es auch in Bereiche gerückt, die halbwegs rentabel sind. Man muss sich nur eben darüber im klaren sein, dass es sich um reine SEO-Schreibe handelt und nicht um den nächsten Weltbestseller!

Autor: Johannes Flörsch

jofl, am 15.04.2014
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Bildquelle:
johannes flörsch (Studentenkredit: Tipps von Finanztest)

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